Die größte Herausforderung beim Content Marketing ist es, ständig und regelmäßig attraktive Inhalte zu publizieren, die Ihrer Zielgruppe und Google einen Mehrwert bieten. Das Problem: Hochwertiger Content, der gleichermaßen informierend, beratend und unterhaltsam ist und dabei den Kaufentscheidungsprozess vorantreibt, fällt nicht vom Himmel. Ein Lösungsansatz ist das Content Recycling: die clevere Wiederverwertung vorhandener Inhalte, um daraus neue, frische Artikel, Infografiken und Videos zu erstellen. Wer die Wiederverwertung von bestehenden Inhalten beherrscht, muss weniger Neues produzieren und spart dadurch viel Zeit und Geld. Erfahren Sie hier, was Content Recycling ist, wie es Ihnen zusätzliche User beschert und warum Sie es zum Teil Ihrer Content-Strategie machen sollten.

Was genau bedeutet Content Recycling?

Content Recycling – Synonyme sind Content Repurposing, Content Republishing und Content Restructuring – steht für

  • das effiziente Auf- und Umarbeiten bestehender Artikel in neue Formate,
  • die Veröffentlichung auf neuen Kanälen und
  • die Ausrichtung der Inhalte auf eine neue Zielgruppe.

Ziel ist es, bestehende Inhalte profitabel wiederzuverwenden und dadurch Traffic zu erzeugen. Die Kurzformel hierzu lautet: Alten Content auf neue Weise präsentieren. Damit wird klar, was Content Recycling gerade nicht bedeutet, nämlich bereits publizierte Assets eins zu eins zu übernehmen.

Die Möglichkeiten, Bestehendes gewinnbringend auszuschlachten, sind vielfältig: Machen Sie aus einem erfolgreichen Beitrag in Ihrem Blog einen Videopodcast oder ein Webinar. Teilen Sie die Kernaussagen von Artikeln als einzelne Folgen in Posts oder Kurzvideos auf Facebook und Instagram. Oder bündeln Sie die gesammelten Social-Media-Kommentare zu Ihrem Produkt in einem Ratgeber, einer Checkliste oder einem Fragen- und Antworten-Katalog (FAQ). Auch Tipps, Listicles und How-to-Manuals werden gern gelesen und abonniert.

Im Unterschied zur Content-Optimierung und der Content-Aktualisierung, die auf das Verbessern von Beiträgen etwa durch inhaltliche Straffung, Textverbesserung und Keyword-Optimierung abzielen, geht es beim Recycling um die Schaffung von Inhalten, die als etwas völlig Neues wahrgenommen werden. Dazu muss sich das Ergebnis von dem als Quelle verwendeten bestehenden Content deutlich unterscheiden. Die Abgrenzung zwischen Content Recycling und Content-Optimierung ist allerdings eher theoretischer Natur, denn in der Praxis sind die Grenzen fließend.

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Wann Sie zum Content Recycling greifen sollten

Viele kleine und mittlere Unternehmen, Selbstständige, Freiberufler und Praxisbetreiber machen beim Online Marketing einen entscheidenden Fehler: Sie vermarkten ihre Texte, Videos, Grafiken und andere Medieninhalte zu wenig. Sie produzieren zwar gute Blogbeiträge, News, Videos und Stories, erzielen damit aber trotz des großen Aufwands nicht die gewünschte Aufmerksamkeit. Die Folgen: Die Motivation schwindet und schnell mangelt es an spannenden Themen für neuen Content.

Hier kommt das Content Recycling ins Spiel: Die geschickte Wiederverwertung von Inhalten hilft Ihnen, Ihre Ressourcen effizienter und nachhaltiger einzusetzen und mehr im Marketing zu erreichen. User verfolgen Homepages und Social Media Feeds oft unregelmäßig. Erst durch wiederholte Veröffentlichung werden sie auf bestimmte Inhalte aufmerksam. Statt wertvolle Inhalte versickern zu lassen und pausenlos Energie in neue Artikel zu stecken, streuen Sie zwischendurch ältere Inhalte mit neuem Anstrich ein.

Ihr Unternehmen profitiert darüber hinaus vom Content Recycling, wenn Sie

  • nicht für jede Online-Plattform und alle Social-Media-Kanäle komplett neuen Content erstellen möchten;
  • Ihre Botschaften noch einmal verteilen oder neue Botschaften senden wollen;
  • Wert auf einen spannenden Content-Formate-Mix legen;
  • neue Zielgruppen erreichen oder bestehende Zielgruppen besser ansprechen möchten;
  • die Erfolge von gut laufendem Evergreen Content als Longseller weiter ausbauen wollen;
  • Interessenten durch Lead Nurturing zur richtigen Zeit mit den für sie relevanten Informationen weiterversorgen möchten.

Tipp: Die maximale Wirkung erzielen Sie, wenn Sie das Thema strategisch angehen und die Wiederverwendung frühzeitig einplanen. Halten Sie dazu bereits bei der Erstellung von Assets mögliche Weiterverwertungsideen fest. Machen Sie sich entsprechende Notizen, sammeln Sie Links und legen Sie ergänzende Materialien, die später die Aufarbeitung der alten Inhalte erleichtern, zusammen mit dem jeweiligen Asset ab.

Welche Inhalte eignen sich fürs Recycling?

Wiederverwenden und in neuer Form ausschlachten lassen sich fast alle Content-Arten. Denken Sie neben Blogbeiträgen, Social-Media-Posts, Videoclips, Fotos und Schaugrafiken auch an Posts in Foren, Kommentare in sozialen Netzwerken, Kundenmailings, E-Mail-Antworten im Kundendienst, Whitepaper, E-Books und Webinare.

Auch außerhalb der Online-Welt wartet allerlei auf eine digitale Wiederverwertung: Produktbeschreibungen, Anleitungen, Geschäftsberichte, Marketing- und Schulungsunterlagen sowie Konzeptdokumente enthalten wertvolles Know-how, viele Statements und Analysen, aus denen Sie Spannendes für Ihre Kunden generieren können.

Die SEO-Vorteile des Content Recyclings

Der größte Pluspunkt des Content Recyclings liegt in der Ersparnis von Arbeitszeit und Ressourcen. Es ist deutlich komplexer und damit auch teuer, neue Inhalte zu erstellen. Zwar macht auch sorgfältiges Content Recycling Arbeit. Schließlich müssen Inhalte samt Keywords geprüft, aktualisiert, neu arrangiert und überarbeitet werden. Doch der Bedarf an Manpower ist insgesamt geringer.

Über das Content-Marketing hinaus ist das Erneuern von Inhalten ein wichtiger Baustein in Ihrer SEO-Strategie. Es dauert manchmal Monate, sich organisch eine Top-Platzierung bei Google zu erarbeiten. Indem Sie vorhandene Assets mit aufgefrischtem Inhalt befüllen, behalten Sie Ihre bisherigen Rankings in Suchmaschinen und den damit verbundenen Traffic bei. Auch die User Experience bleibt dieselbe.

  • Fresh-up für Asset-Oldies: Gute Inhalte kennen im Prinzip kein Ablaufdatum – trotzdem unterliegen Content-Angebote einem normalen Alterungsprozess. Google berücksichtigt vornehmlich aktuelle Inhalte, wodurch ältere Artikel mit der Zeit oft nicht auffindbar sind. Selbst Evergreen Content, der über lange Zeit hohe Klickraten erzeugt, verliert auf Dauer an Performance. Packen Sie solche Assets an und machen Sie daraus etwas Neues. So wird aus der Asset-Fassung 2022 das runderneuerte Asset fürs Jahr 2023.

  • Content Recycling als Asset-Multiplikator: Sie können die Wiederverwendung auch einsetzen, um bestehende Assets mit zusätzlichen zu ergänzen. Achten Sie auf eine interne Verlinkung der Assets, denn für Suchmaschinen ist ein solches Asset-Netzwerk ein Indikator für Themenkompetenz.

  • SEO-Effekt durch Formaterweiterung: Gerade eine Formaterweiterung kann sich positiv auf Ihre Platzierung bei Google auswirken und damit zum SEO-Booster werden. Veröffentlichen Sie beispielsweise einen älteren Beitrag neu als Infografik oder Schaubild, kann die Suchmaschine die Abbildung im richtigen Kontext indizieren. Wenn es gut läuft, führt die Google-Bildersuche dann viele neue Interessenten auf Ihre Website und der Traffic steigt.

Wichtig: Führen Sie die bisherigen URLs fort und ergänzen Sie die relevanten Keywords. Google erkennt die Änderungen automatisch und im Idealfall stabilisiert und verbessert sich Ihre Position.

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Entwickeln Sie Ihre Content-Recycling-Strategien

Wie gehen Sie das Recycling an? Am einfachsten lassen sich alte Beiträge auf Webseiten, Social-Media-Posts und Beiträge in Ihrem Blog auffrischen. Die Nachbearbeitung von Videos, Podcasts und Diagrammen ist mit deutlich mehr Aufwand verbunden.

Sie können im Wesentlichen zwei Ansätze nutzen, um Bestehendes zu recyceln: Inhalte umformen und in neue Formate überführen. Beim Umformen stellen Sie Inhalte neu zusammen oder arrangieren sie um. Sammeln und kuratieren Sie Inhalte aus unterschiedlichen Quellen, sodass eine Neuinterpretation vom Stimmungsüberblick bis zum aktuellen Stand der Wissenschaft, Politik oder Technik entsteht. Oder überführen Sie die zentralen Aussagen aus Texten in Infografiken und Videokollagen – oder in ein Interview.

Content Recycling folgt also keinen festgelegten Workflows. Daraus ergibt sich ein großer Vorteil: Sie dürfen und sollen experimentieren, um bestehende Inhalte wirtschaftlich sinnvoll wieder und weiter zu verwerten.

So steigen Sie ins Content Recycling ein

Los geht’s mit einer Bestandsaufnahme aller vorhandenen Inhalte auf Ihrer Website und in Social Media. Im Rahmen des Content Audits wählen Sie Beiträge aus, die sich für die Wiederverwertung anbieten. Achten Sie bei der Content-Auswahl auf Relevanz für Ihre Zielgruppe und ein Mindestmaß an thematischer Tiefe. Das Pareto-Prinzip (80/20-Regel) besagt, dass 80 Prozent des Erfolgs durch 20 Prozent der eingesetzten Mittel erklärt werden können. Checken Sie bei Bedarf mit Tools wie Google Analytics das zugrundeliegende Suchvolumen. Ein pragmatischer Ansatz ist es, den infrage kommenden Content beim Durchsehen in vier Kategorien zu klassifizieren:

1. Content mit geringem Recyclingaufwand. Am einfachsten lassen sich inhaltlich fundierte, gut performende Artikel zu neuen Medieninhalten aufmöbeln.

2. Content mit höherem Recyclingaufwand. Eine gründliche Überarbeitung oder die Überführung in neue Formate braucht Zeit.

3. Veralteter oder fehlerhafter Content. Setzen Sie Texte, Videos und Grafiken mit fachlichen, sprachlichen oder formellen Defiziten ganz nach oben auf Ihre Agenda – egal, wie groß der Zeitaufwand ist.

4. Assets, die sich schwer recyceln lassen. Hier hinein gehört alles, was wegen seiner inhaltlichen oder formellen Ausrichtung oder der Content-Qualität nicht mehr in Ihre Content-Marketing-Strategie passt. Eine Aufarbeitung lohnt sich meist nicht.

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  • Content-Planung und -Produktion
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So finden Sie die passenden Content-Formate

Sie haben jetzt die Inhalte für das Recycling ausgewählt und wollen Hand anlegen. Doch bevor Sie sich ans Werk machen, sollten Sie sich mit den Besonderheiten der Plattform auseinandersetzen, auf der Sie die recycelten Assets veröffentlichen werden. Überlegen Sie, was Sie in grafischer oder typografischer Form aufbereiten können, damit es leichter konsumierbar wird. Blogs, Instagram, TikTok oder E-Mail-Newsletter – jeder Kanal stellt individuelle Anforderungen an Content-Aufbereitung und Zielgruppen-Ansprache.

Kurze Content-Schnipsel oder eine Checkliste zum Beispiel funktionieren auf Facebook und Instagram, werden von den Usern Ihres Blogs aber möglicherweise nicht honoriert. Umgekehrt lässt sich die positive Wirkung längerer Beiträge, FAQs und Bildergalerien nicht direkt auf LinkedIn, YouTube und TikTok übertragen. Eine PowerPoint-Präsentation mit Zahlen, Themen und Zitaten könnte dagegen gerade bei LinkedIn und Xing ins Schwarze treffen.

Unabhängig davon, für welches Content-Format Sie sich entscheiden, können Sie prinzipiell:

  • Assets in Micro-Content aufteilen: Damit sind leichter konsumierbare Content-Stücke (Snack Content) gemeint, die vor allem in sozialen Netzwerken oft ein Garant für Reichweite sind.
  • Assets komprimieren, indem Sie die Infodichte erhöhen und textliches Beiwerk entfernen oder (veraltete) Inhalte löschen. Kurzfassungen funktionieren vor allem in Social Media und Mailings.
  • Assets erweitern, indem Sie neue Inhalte hinzufügen, weitere Aspekte berücksichtigen, zusätzliche Überlegungen anstellen oder Belege und Quellen ergänzen.
  • Assets transkribieren: Möchten Sie auf Basis eines Videos oder Podcasts eine Textdatei erstellen und weiterverarbeiten? Dabei helfen Ihnen Tools zur Online-Transkription, die Video-Tonspuren automatisch in Text umwandeln. Auch das bei Content Creators für Videoproduktionen beliebte Adobe Premiere enthält ein Tool, das Text aus Audio- und Videodateien mit nur einem Klick extrahiert.
  • Asset-Mashups erstellen, indem Sie Inhalte verknüpfen und so eine Content-Collage erzeugen.
  • Saisonale Assets erzeugen: Stellen Sie Ihren Content in einen saisonalen Kontext. Beispiel Versicherungsagentur: Sie möchten über Reisekrankenversicherungen informieren, dann können Sie im Sommer Beispiele für typische Sonnenreiseziele heranziehen und im Winter Situationen aus dem Ski- und Schneeurlaub. Saisonaler Content funktioniert übrigens auch gut als E-Book.

Sie wissen nun, was die Zutaten für ein erfolgreiches Content Recycling sind, aber Ihnen fehlen noch pfiffige Formatideen oder ein Plan, mit dem Sie die Wiederverwertung in die Tat umsetzen? Lassen Sie sich von unserem Spezialisten kostenfrei beraten.

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