Instagram Algorithmus

Instagram ist eine werbefinanzierte Online-Plattform zum Teilen von Fotos und Videos. Die Entwickler des 2010 gegründeten Dienstes schufen eine Mischung aus Microblog und audiovisueller Plattform. Durch den Algorithmus finden User mit ähnlichen Interessen zusammen und können auch ihre Bilder und Filme auf Social Media teilen. Über eine App kann die Plattform auch von mobilen Endgeräten aus besucht und genutzt werden. Seit 2012 gehört Instagram zum Facebook-Konzern (jetzt: Meta). Im Juni 2018 hatte die beliebte Social Media Plattform rund eine Milliarde Anwender.

Im Grunde steckt hinter der beliebten App eine Bildsuchmaschine. Die Plattform funktioniert wie Google, Facebook oder Pinterest im Social Media Marketing mit einem eigenen Algorithmus, den Instagram im Laufe der Jahre immer wieder verändert und dem Nutzerverhalten angepasst hat. Außerdem bietet der Online-Dienst seit 2016 Geschäftskunden die Möglichkeit, einen Business-Account mit zusätzlichen Auswertungs- und Analysetools anzulegen.

Um gleich mit einem Irrglauben aufzuräumen: Es gibt nicht den EINEN Instagram-Algorithmus. Das Unternehmen des Internetkonzerns Meta hat im Juni 2021 bekannt gegeben, dass jeder Teil der App – Feed, Explore und Reels – seinen eigenen Algorithmus nutzt.

Der Algorithmus für Feed und Stories

Seit dem neuen Instagram-Algorithmus 2016 sehen die Anwender keinen umgekehrt chronologischen Feed mehr, sondern die jeweils aktuellsten Posts der Anwender und Auftritte, denen sie folgen oder mit denen sie durch Likes oder Nachrichten interagiert haben. Sie wollen natürlich die Nutzer möglichst lange auf ihrer Plattform halten. Also präsentiert der Instagram-Algorithmus jedem User einen möglichst interessanten personalisierten Feed. Das gleiche gilt für die Stories.

Der Algorithmus funktioniert, indem er Inhalten von Accounts den Vorrang gibt, mit denen die einzelnen User in Beziehung stehen. Das hat zur Folge, dass sie nun 90 Prozent der Bilder und Stories ihrer Instagram-Freunde, ihrer Familie oder ganz allgemein der Accounts sehen, denen sie folgen. Je häufiger ein Anwender mit den Beiträgen eines einzelnen Accounts interagiert, desto höher stuft der Online-Dienst die Postings dieses Accounts im Instagram Feed ein. Das kann dann dazu führen, dass neue Inhalte eines Freundes oder nahen Angehörigen mit zwei oder drei Dutzend Followern weiter oben angezeigt werden, als die Posts eines bekannten Influencers mit vielen Tausend Follower. Außerdem zeigt Instagram den Nutzern immer die aktuellsten Posts. Marken sollten daher darauf achten, immer dann zu posten, wenn ihre Zielgruppe auf Social Media online ist.

Der Algorithmus prognostiziert aufgrund des Nutzerverhaltens, welches Interesse jemand an den einzelnen Posts in seinem Feed haben könnte. Das funktioniert ähnlich wie Nutzerempfehlungen der Algorithmen von anderen Social Media Plattformen wie Facebook oder YouTube.

Ein weiterer Faktor, den der Instagram-Algorithmus verfolgt, ist die Nutzungsfrequenz, also die Häufigkeit, mit der ein Nutzer die Instagram-App aufruft. Follower-Zahlen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn man vielen Accounts folgt, sieht man wahrscheinlich nicht jeden einzelnen Post, aber einen größeren Ausschnitt aller Posts. Umgekehrt sieht man mehr Inhalte von seinen Lieblings-Accounts, wenn man nur wenigen anderen Anwendern folgt.

Zudem zählt die Zeit, die Nutzer mit einem bestimmten Post verbringen. Der Instagram-Algorithmus wertet also aus, ob man einen Post nur kurz anguckt und dann weiterklickt, oder ob man beispielsweise die Bildunterschrift liest. Der Instagram-Algorithmus folgt also Faktoren wie Häufigkeit, Aktualität, Interesse und Interaktion. Die wichtigsten Signale, die für eine höhere Reichweite in den Feed und Stories ausgewertet werden, sind:

– Informationen zum Beitrag: Wie beliebt ist ein Beitrag, wann wurde er veröffentlicht, wie lang ist das Video und falls vorhanden, wie ist der Standort?

– Informationen zum Urheber des Beitrags: In den Algorithmus fließt ein, wie interessant ein Instagrammer sein könnte und wie oft in den vergangenen Wochen Nutzer mit ihm interagiert haben.

– Eigene Aktivitäten: Ausgewertet wird, welche Posts einem Nutzer bislang gefallen haben.

– Interaktion mit dem Urheber: Wie interessiert ein Nutzer daran ist, Beiträge von bestimmten Accounts zu sehen. In den Algorithmus fließt beispielsweise ein, ob man Beiträge kommentiert hat.

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Der Algorithmus für Explore

Im Bereich Instagram Explore werden dem Nutzer Bilder und Videos gezeigt, von denen der Online-Dienst denkt, dass sie ihm gefallen könnten. Im Gegensatz zum Feed und den Stories handelt es sich um Inhalte von Accounts, denen der User (noch) nicht folgt. Gefallen einem beispielsweise die Beiträge einer nähbegeisterten Kollegin, findet man im Explore-Bereich Bastelideen anderer Accounts. Zu den Faktoren, welche Beitrage Ihnen angezeigt werden, zählen:

– Informationen über den Beitrag: Instagram bewertet, wie beliebt ein Beitrag ist; also wie viele Likes und Kommentare der Beitrag erhalten hat und wie oft er geteilt oder gespeichert wurde.

– Interaktion mit dem Urheber: Auch wenn Sie den Urheber des Beitrags nicht kennen, haben Sie vielleicht früher einmal auf einen seiner Posts reagiert. Instagram geht dann davon aus, dass Ihnen auch weitere Beiträge dieses Accounts gefallen könnten.

– Eigene Aktivitäten: Hier fließt in den Algorithmus ein, welche anderen Beiträge im Explore-Bereich Ihnen bereits gefallen haben.

– Informationen über den Urheber des Beitrags: Wie oft in den vergangenen Wochen Nutzer mit dem Urheber eines Beitrags interagiert haben.

Der Algorithmus für Instagram Reels

Reels sind kurze, unterhaltsame Videos auf Instagram. Ähnlich wie im Bereich Explore werden Ihnen im Reels Tab die relevantesten Inhalte von Accounts gezeigt, denen Sie noch nicht folgen. Der Faktor Unterhaltung steht dabei im Vordergrund. Dazu führt der Anbieter nach eigenen Angaben auch Umfragen durch, welche Inhalte Menschen unterhaltsam oder lustig finden. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:

– Eigene Aktivitäten: Instagram schaut sich an, welche Reels Sie geliked oder kommentiert haben.

– Eigene Interaktion mit dem Urheber: Wie im Bereich Explore wird ausgewertet, welche Inhalte Ihnen in der Vergangenheit gefallen haben, wobei Sie dem Account nicht folgen müssen.

– Informationen des Reels: Ausgewertet werden die Inhalte, also die Art des Videos, die genutzte Tonspur/Musik, die Auflösung und die Beliebtheit.

– Informationen über den Urheber des Reels: Der Algorithmus berücksichtigt die Beliebtheit, um überzeugenden Inhalt zu finden.

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Wie Sie den Instagram-Algorithmus für sich nutzen

Die Social Media Plattform ist für ihren Suchalgorithmus immer wieder kritisiert worden. Aber eigentlich hat sich die Sichtbarkeit einzelner Posts durch den Algorithmus deutlich erhöht. Wie die kanadische Marketing-Bloggerin Paige Cooper schreibt, konnte der Online-Dienst so die Sichtbarkeit von Inhalten um bis zu 40 Prozent steigern. Vorher blieben rund 70 Prozent der Posts im Feed eines Nutzers wegen des hohen Tempos von einzelnen Veröffentlichungen und der schieren Zahl unbemerkt.

Sie können die eigene organische Reichweite steigern, wenn Sie die verschiedenen Ranking-Faktoren beachten und in Ihrem Sinne einsetzen.

  • Eine Möglichkeit sind längere und erzählende Bildunterschriften, die die Bildinhalte vertiefen und verstärken. Viele Instagrammer nutzen diese Möglichkeit, um kurze, einprägsame Geschichten zu erzählen, die dazu anregen, auch den längeren Text zum Bild zu lesen.

  • Engagement lässt sich auch durch Umfragen, Rätsel oder Gewinnspiele steigern. Instagram stuft Kommentare höher ein als einfache Likes, also ist es von Vorteil, seine Follower und Besucher zum Kommentieren zu bewegen.

  • Eigentlich immer erfolgreich sind auffallende, ansprechende und originelle visuelle Inhalte. Das können Bilder, Slideshows oder Videos sein, die die Betrachter inspirieren und anregen. Tipps: Bei Reels sollten Sie keine Inhalte von TikTok recyceln.

  • Bilder oder Videos lassen sich auch gut mit Instagram Stories kombinieren. Wichtig sind allerdings qualitativ gute Inhalte. Wer mehrmals am Tag mittelmäßige Bilder oder Texte ohne wirklichen Informationswert postet, wird mit großem Aufwand eher wenig erreichen.

  • Hashtags sollte man überall auf Social Media nutzen. Wichtig ist eine gründliche Recherche. Es gilt, die Hashtags zu finden, die bei der eigenen Zielgruppe beliebt sind und eigene zu kreieren, die nahe an den Inhalten sind. Hashtags lassen sich auch in den Fließtext einbauen.

  • Kritisch ist der Zeitpunkt, an dem man postet. Auf Instagram ist die Schlagzahl der Posts recht hoch. Pro Minute posten die Instagrammer überall auf der Welt 854 Beiträge. Was bei der Erstveröffentlichung nicht auffällt, ist im Grunde schon verschwunden. Also sollte man herausfinden, wann die eigene Zielgruppe online ist. Der Business-Account bietet Zugriff auf die Insights. Dort kann man die Zahlen direkt ansehen. Dabei könnte dann herauskommen, dass die meisten in der Mittagspause und am frühen Feierabend online sind. Also wäre das die richtige Zeit, um eigene Posts ins Rennen um Aufmerksamkeit und Engagement zu schicken.

  • Mit geeigneten Tools wie dem Facebook Creator Studio lässt sich die Veröffentlichung planen und automatisieren, sodass man nicht quasi live und von Hand Inhalte einstellen muss, wenn andere mit einer Tasse Tee oder einem Glas Wein den Feierabend genießen.

  • Leider reicht heutzutage organischer Content, also der Inhalt, den man selbst produziert, nur noch bedingt aus. Je mehr Instagram-Accounts aktiv sind, desto schwerer haben es einzelne Beiträge, ihr Publikum zu finden. Gerade als Marke oder Anbieter von Dienstleistungen kommt man also um bezahlte Werbung nicht herum. Wichtig hierbei ist eine intelligente Mischung zwischen organischem Content und Werbung.

Mythen über den Instagram-Algorithmus

Über den Instagram-Algorithmus sind eine Reihe von letztlich falschen Geschichten im Umlauf. Eine davon ist die von der Einschränkung der Reichweite, einem sogenannten Shadowban, den es ja auf Twitter tatsächlich gibt. Die Plattform zeigt den Followern einzelne Tweets, macht den betroffenen Nutzern selbst aber keine Mitteilung. Obendrein hat der betroffene Twitter-User kaum eine Möglichkeit, selbst festzustellen, dass ihn Twitters Shadowban getroffen hat. Für ihn lässt Twitter alles normal erscheinen. Möglicherweise findet er das über plötzliches Absinken von Reichweite oder Nutzer-Engagement, oder aber durch Beschwerden aus dem Feld der Follower heraus.

Laut Aussage von Instagram gibt es auf der Plattform keine Shadowbans. Der Algorithmus kann Inhalte nicht verstecken, ohne das den betroffenen Nutzern mitzuteilen. Jedoch kann das Nutzer-Engagement abfallen, wenn die User den Eindruck haben, gespammt zu werden oder repetitiven Content präsentiert zu bekommen. Wer sich nach Instagram Hashtag Best Practices richtet und die Community-Richtlinien befolgt, bleibt jedoch auf der sicheren Seite.

Eine weitere irrige Annahme ist, dass der Instagram-Algorithmus verifizierte und Business-Accounts anders einstuft. Denn eigentlich sortiert der Algorithmus Inhalte nach ihrer Beliebtheit bei den Nutzern. Das Programm behandelt alle Account-Typen gleich. Die User entscheiden, ob Inhalte eine größere Reichweite erzielen oder für höhere Engagement-Raten sorgen. Entscheidend ist guter Content.

Fazit

Wer als Unternehmen von den Nutzern auf der Plattform wahrgenommen werden möchte, kommt nicht herum, die oben genannten Tipps zu beherzigen. Ohne die notwendigen Ressourcen und hochwertigen Content wird es kaum gelingen, eine nennenswerte Reichweite zu erzielen.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Friedrich List.

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