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Interne Verlinkung optimieren – Tipps für ein besseres Website-Ranking

Link Juice
Wikipedia ist die unangefochtene Nummer eins unter den enzyklopädischen Nachschlagewerken. Das Erfolgsgeheimnis ist neben den guten Inhalten und dem gemeinnützigen Wiki-Mitmachprinzip vor allem die interne Verlinkung der Artikel untereinander. Durch die Querverlinkung entsteht ein Wissensnetz, das zum Weiter- und Durchklicken einlädt. Wenn Sie das Prinzip der internen Links konsequent auf Ihre Website anwenden, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie optimieren die Navigation auf Ihrer Homepage und Sie legen den Grundstein für ein langfristig gutes Google-Ranking. Warum viele große SEO-Erfolge durch geschickte interne Verlinkung erzielt werden und wie das geht, erklärt Ihnen dieser Ratgeber.

Warum interne Links die Grundlage für SEO-Erfolge sind

Interne Links oder die interne Verlinkung sind Querverweise von einer Seite Ihrer Website auf ein anderes Dokument. Im Unterschied zu externen Links, deren Ziel-URLs auf andere Websites verweisen, führen interne Links immer auf dieselbe Website und Domain. Interne Links sind einer der wichtigsten Rankingfaktoren für Suchmaschinen. Das macht sie zu einem zentralen Instrument bei der Onpage-Optimierung einer Website. Zusammen mit Backlinks von qualitativ hochwertigen Seiten zeigen Sie Google, Bing & Co., was Ihre Internetpräsenz an wertvollen Inhalten, Bildern, Videos, PDFs und so weiter zu bieten hat. Interne Links stellen sicher, dass Suchmaschinen alle Seiten Ihrer Website indexieren, was dem PageRank und damit Ihrer Auffindbarkeit zugutekommt.

Ungesteuert klicken sich Besucher wie Suchmaschinen-Bots oft plan- und ziellos durch die verlinkten Seiten. Sie landen dann schnell bei weniger relevanten Inhalten, wie etwa dem Impressum oder den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) bei einem Online-Shop. Diese Inhalte verschenken Potenzial, da sie zum Beispiel nur aus rechtlichen Gründen vorhanden sind, aber nicht die Einzigartigkeit und Kompetenz der Website zeigen. Seiten mit Storytelling sind genau das Gegenteil. Sie machen Websites attraktiv und prägen die Markenidentität. Das setzt aber voraus, dass Besucher und Google gezielt von einem relevanten Inhalt zum nächsten springen können. Und genau dafür brauchen Sie interne Links.

Gut platzierte interne Links ermöglichen eine intuitive Navigation und optimieren dadurch die Benutzerfreundlichkeit (User Experience). Die Folge ist eine längere Verweildauer der Besucher. Und nicht zu vergessen: Der Gesamteindruck bestimmt die Kundenbeziehung. Wer sich wohlfühlt, knüpft Vertrauen und kommt gerne wieder. Das weiß auch der Google-Algorithmus. Deshalb optimieren intuitive, nutzerfreundliche Link-Navigationen Ihre Chancen auf eine gute Platzierung in den Suchmaschinenergebnissen. Es gibt also reichlich gute Gründe, der internen Verlinkung auf Ihrer Website ab sofort mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Was haben interne Links mit Link Juice auf sich?

Wenn interne Links so gut für das Google-Ranking Ihrer Website sind, könnten Sie auf die Idee kommen, einfach so viele Links wie möglich einzubauen. Doch wenn Sie alles kreuz und quer verlinken und zusätzlich für endlose Backlinks sorgen, wird der Google-Bot dies als schädliches Linkbuilding ansehen und Sie mit einem schlechteren Ranking bestrafen. Google lehrt uns: Es kommt auf die Qualität der Links an, nicht auf die Quantität.

Hier wird der Link Juice relevant: Dieser Begriff aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung wird mitunter auch als Linksaft, Linkkraft oder Verknüpfungsstärke bezeichnet. Er beschreibt die Weitergabe von Autorität und Wertigkeit von einer Webseite zu einer anderen. Einfach ausgedrückt steht er für die Qualität eines Links. Ein guter Link führt zu relevanten Seiten und Inhalten (Main Content).

Wie genau funktioniert der Link Juice?

Tatsächlich ist das System des Link Juice komplexer, weil es um die Linkstruktur und das Verhältnis zwischen ein- und ausgehenden Links einer Seite geht. Externe Links (Backlinks) von einer anderen Domain auf die Website Ihres Unternehmens erhöhen das Vertrauen von Google in Ihre Domain. Je höher dieses Vertrauen ist, desto mehr vertraut Google auch Ihren internen Links. Externe und interne Links tragen also gleichermaßen zur Höhe des „Linksaftes“ bei.

Der Link Juice verteilt sich wie eine Kaskade auf der eigenen Website. Die Links vererben ihre Autorität und für die Linkkraft kommt es auf die Platzierung der einzelnen Verweise innerhalb der Website an. SEO-Experten haben daraus folgende Faustregel entwickelt: Je stärker die Linkquelle selbst verlinkt ist und je weniger Seiten sie verlinkt, desto mehr Verknüpfungsstärke wird durch jeden einzelnen Link übertragen. Die Homepage als zentrale Startrampe hat den meisten Link Juice. Sie ist das häufigste Ziel von Backlinks und von allen internen Seiten aus verlinkt.

Das Schöne an „Linksaft“ ist, dass es ausreicht, einmal davon gehört zu haben. Sie müssen sich nicht mit der ganzen SEO-Theorie auseinandersetzen. Schließlich wollen Sie ja nur Ihre Website optimieren. Denken Sie einfach daran, interne und externe Links strategisch einzusetzen. Wichtige Seiten erhalten mehr interne Links, während Sie weniger wichtige Seiten sparsam verlinken. Eine kluge Verteilung stärkt Ihre gesamte Website.

Interne Verlinkung – besser strukturiert als organisch gewachsen

Der meiste Link Juice kommt über die Startseite ihres Internetauftritts beziehungsweise die Landingpages rein, da diese viele Backlinks anziehen. Es sollte daher selbstverständlich sein, sich intensiv mit der internen Verlinkung dieser Seiten zu beschäftigen. Häufig ist die interne Verlinkung auf diesen Seiten organisch gewachsen und nicht strategisch aufgebaut. Grund genug, hier den ersten Hebel im Rahmen der Optimierung anzusetzen.

Organisieren Sie Ihre Website in einer klaren Struktur mit Hauptseiten und Unterseiten. Setzen Sie Links von der Homepage und den Landingpages zu allen wichtigen Unterseiten, etwa Produktvorstellungen, Dienstleistungen oder Angeboten. Als Ankertexte verwenden Sie die relevantesten Keywords. Das jeweilige Fokus-Keyword ermitteln Sie bei der Keyword-Optimierung im Rahmen einer Keyword-Recherche. Klar ist, dass die Keywords mit dem Inhalt der verlinkten Seite übereinstimmen müssen. Alternative Formulierungen und ein maßvolles Linkbuilding sind ratsam, da Crawler sonst Spam vermuten könnten.

Tipp: Lassen Sie sich von unseren 10 Tipps für eine erfolgreiche Landingpage inspirieren.

Wo genau ist eine interne Verlinkung nötig?

Im Hinblick auf Ihre SEO-Strategie und die Ergebnisse der Google-Suche ist es ratsam, auf ein dichtes Netz interner Links zu achten. Jeder relevante Inhalt auf Ihrer Website sollte im Kontext auf andere relevante Inhalte verweisen: Das können weiterführende oder vertiefende Artikel, Hintergrundinformationen, Fotos und Videos, Fragen und Antworten, Tipps, Studien, Formulare oder Dokumente zum Download sein. Verlinken Sie thematisch ähnliche Seiten miteinander. Dies hilft Suchmaschinen, den Zusammenhang zu erkennen. Eine schlüssige, weil für die Nutzerinnen und Nutzer nachvollziehbare interne Verlinkung schafft ein positives Nutzererlebnis und fördert das Crawling durch Google.

Am einfachsten ist es, sich bei der internen Verlinkung an der eingangs erwähnten Wikipedia zu orientieren. Die Wikipedia-Richtlinien legen fest, wo interne Links gesetzt werden sollen und wohin sie führen sollen: Gute Links sollten nur dorthin führen, wo es entweder Erläuterungen oder weiterführende Informationen zum Thema gibt. Allgemeine und allgemein bekannte Begriffe werden nicht verlinkt.

Planen Sie Ihre interne Linkstruktur aus der Sicht eines Nutzers auf dem Weg zum Kunden – auch der Google-Bot folgt dieser Perspektive:

  • Über welche eingehenden Links gelangt der Nutzer auf Ihre Website?
  • Welche Informationen benötigt er?
  • Wie kommt er zu weiterführenden Informationen?
  • Welchen Wissensstand hat er und was braucht er, um Wissenslücken zu schließen?

Wenn Ihre interne Verlinkung diese Fragen beantworten kann, sind Sie auf dem richtigen Weg.

Was zeichnet einen erfolgreichen Link aus?

Gute Links sind schlüssig (kohärent sagen SEO-Fachleute) und selbsterklärend. Dazu ist es wichtig, dass die Nutzer auf den ersten Blick erkennen können, wohin ein Link führt. Klartext-Links sind daher empfehlenswert, um Verwirrung zu vermeiden. Achten Sie dabei auf eindeutige, leicht verständliche Ankertexte (auch Anchortexte, Link Title oder Linktexte genannt). Damit ist der im Klartext lesbare Teil eines Links gemeint. Er wird durch Unterstreichung oder in Farbe hervorgehoben, damit sich der Link vom restlichen Text abhebt. Verwenden Sie beschreibende Ankertexte, die dem Besucher zeigen, wohin das Linkziel führt. Vermeiden Sie veraltete Linktexte im Stil von „hier klicken“. Auch die Ziel-URL hat normalerweise nichts im Klartext zu suchen.

Tipp: In unserem E-Book „Content-Marketing für KMU“ erfahren Sie aus SEO-Sicht, worauf es bei der Content-Erstellung, Content-Verbreitung und Markenbildung durch Content ankommt.

An welcher Position sollten Links stehen?

Die Position von internen Links auf der Webseite spielt für die Linkqualität ebenfalls eine Rolle. Platzieren Sie wichtige Links in der Nähe des Anfangs oder am Ende des Inhalts. Dies erhöht die Sichtbarkeit und Wirkung. Benutzer neigen dazu, den Anfang und das Ende eines Artikels genauer zu lesen. Wenn ein relevanter Link dort platziert ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass er wahrgenommen wird.

Beispiel 1: Angenommen, Sie schreiben einen Blogartikel über gesundes Radfahren und möchten auf eine detaillierte Seite über die Venentätigkeit der Beine beim Treten der Pedale verlinken. Dann könnten Sie die interne Verlinkung so lösen: „In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Bedeutung der Venenaktivität für die gesunde Durchblutung der Beine.“ (Die Unterstreichung haben wir hier nur als Hervorhebung verwendet und nicht verlinkt.) Der Link ist am Anfang des Beitrags platziert und fällt sofort ins Auge.

Beispiel 2: Haben Sie einen Produktvergleich zu Wasserpumpen verfasst, bietet es sich an, am Textende auf die Seite mit den besten Angeboten zu verlinken. Die interne Verlinkung könnte so aussehen: „Jetzt 15 Prozent Rabatt sichern – hier geht’s zu den Angeboten für Wasserpumpen.“ Der Link zu den Angeboten ist am Ende des Texts platziert und bietet eine praktische Lösung für den Nutzer.

Tipp: Anregungen für inspirative Linktexte finden Sie auch in unserem Call-to-Action-Ratgeber.

Breadcrumbs, Sitemap und Footer-Links

Einige weitere ergänzende Maßnahmen sichern den SEO-Erfolg Ihrer Website bei potenziellen Kunden und Suchmaschinen. Sie profitieren auch bei anderen Website-Betreibern, die als Linkgeber in Betracht kommen. Eine dieser Maßnahmen sind Breadcrumbs: Die Breadcrumb-Navigation besteht aus internen Links, die es dem Besucher ermöglichen, seinen Weg auf der Website zu verfolgen. Sie visualisieren die Hierarchie der jeweiligen Seiten und erleichtern so die Navigation. Ähnlich einem Dateisystem auf dem Computer zeigen Breadcrumbs den Pfad zur aktuellen Seite nach dem Muster „Startseite > Kategorie > Unterseite“ an.

Die Sitemap Ihrer Website ist ein weiterer wichtiger Aspekt für verbesserte Benutzerfreundlichkeit und SEO-Performance durch interne Links. Sie zeigt die Gliederung aller Einzeldokumente in einer strukturierten Liste oder als Diagramm an. Suchmaschinen orientieren sich an der Sitemap bei der Auswahl der zu indexierenden Seiten. Näheres dazu erfahren Website-Betreiber in unserem Beitrag zum Thema Sitemap in XML, WordPress & Co. erstellen.

Der Footer oder Fußbereich ist der Bereich am Ende jeder Seite, der häufig Informationen wie Kontaktdaten, Datenschutzrichtlinien und Links zum Impressum enthält. Nutzen Sie den Footer, um intern auf wichtige Seiten zu verlinken. Da er auf jeder Seite sichtbar ist, haben Links, die dort platziert werden, eine dauerhafte Präsenz. Der Footer eignet sich daher hervorragend, um auf weiterführende Inhalte zu verlinken, die nicht unbedingt in der Hauptnavigation erscheinen müssen. Beispiele sind etwa Verweise auf „Karrierechancen“, „Pressemitteilungen“ oder „Warenproben“.

Vorsicht Falle: Vermeiden Sie diese Link-Fehler

Die Optimierung der internen Verlinkung ist entscheidend für die Navigation, die Website-Struktur und das Ranking Ihrer Website. Es gibt jedoch häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten. Hier ein Überblick über typische Fallstricke bei der internen Verlinkung:

  • Keine Überoptimierung: Verwenden Sie nicht zu viele interne Links auf einer Seite. Achten Sie auf eine natürliche interne Verlinkung und vermeiden Sie Link-Spam. Verhindern Sie endlose Weiterleitungen oder Schleifen zwischen Seiten. Das kann zu Crawling-Problemen bei Google führen.
  • Vermeiden Sie die Mitte der Seite: Links in der Mitte des Seiteninhalts können übersehen werden. Platzieren Sie interne Links möglichst am Anfang oder am Ende der Seite.
  • Fehlende Rückverlinkung von Unterseiten: Verlinken Sie nicht nur von übergeordneten Seiten auf relevante Unterseiten, sondern auch umgekehrt. Dies verbessert die Navigation und verhindert, dass Besucher auf Unterseiten hängen bleiben.
  • Verwaiste Seiten: Stellen Sie sicher, dass alle Seiten Ihrer Website intern verlinkt sind. Verwaiste Seiten ohne Links werden von Suchmaschinen in der Regel nicht indexiert.
  • Broken Links (kaputte Links): Überprüfen Sie regelmäßig, ob alle gesetzten Links funktionieren. Korrigieren oder entfernen Sie defekte Links und passen Sie nötigenfalls den HTML-Code an. Wenn eine Linkreparatur nicht möglich ist, verweisen Sie auf eine andere Seite. SEO-Tools wie Screaming Frog oder ein gutes Content-Management-System unterstützen Sie bei der Überprüfung interner und externer Links.

Tipp: Um Screaming Frog und weitere nützliche SEO-Helfer geht es in unserem Beitrag 20 kostenlose SEO-Tools.

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