Link Juice

„Möge der Saft mit dir sein“, hieß es 1987 in Mel Brooks’ Star-Wars-Parodie Spaceballs. Meister Yogurts Weisheit ist über jeden Zweifel erhaben: Google ging erst zehn Jahre später an den Start, und heute ist der Saft wichtiger denn je. Genauer gesagt: der sogenannte Link Juice (der mitunter auch als Linksaft, Linkkraft oder Verknüpfungsstärke bezeichnet wird).

Links sind einer der wichtigsten Ranking-Faktoren für Suchmaschinen. SEO-Consultant Greg Boser erfand das Konzept des Link Juice, um die eingehenden Links auf eine Seite, ihre Qualität und ihre weitere Verteilung innerhalb einer Webseite zu beschreiben. Das dahinterstehende Prinzip ist etwas abstrakt, aber leicht zu verstehen. Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass viele Backlinks von qualitativ hochwertigen Seiten gut für das eigene Ranking sind. Der damit zusammenhängende Link Juice verteilt sich wie eine Kaskade auf der eigenen Website weiter. Ungesteuert fließt er mitunter auch auf Seiten wie das Impressum oder die AGB herab – vergeudete Kraft, sind solche Angaben doch meist nur aus rechtlichen Gründen vorhanden, und nicht, weil sie besonders viele Besucher anziehen. Besser ist es, den Saft durch eine geschickte interne Verlinkung auf die Seiten zu lenken, für die eine gute Sichtbarkeit besonders wichtig ist.

Interne Verlinkung – besser strukturiert als organisch gewachsen

Eine strukturierte und übersichtliche interne Verlinkung ist doppelt sinnvoll. Sie trägt zum einen dazu bei, dass Besucher auf den Seiten verweilen und sich leichter im Angebot zurechtfinden. Zum anderen liegt sie aber auch im Interesse des Seitenbetreibers, dem daran gelegen ist, die Reputation zu steigern und die Sichtbarkeit zu erhöhen. Hier kommt der Link Juice ins Spiel.

Eine leicht umsetzbare Möglichkeit ist die Optimierung der internen Verlinkung. Der meiste Link Juice kommt in der Regel über die Startseite beziehungsweise Landingpages rein, da sie viele Backlinks anziehen. Link Juice wird auch intern weitervererbt. Daher sollten von dort Links zu den wichtigsten Unterseiten, etwa Produktvorstellungen oder Angebote, gesetzt werden. Als Ankertexte sollten die relevantesten Keywords verwendet werden. Alternative Formulierungen und ein maßvolles Linkbuilding sind ratsam, da die Crawler sonst Spam vermuten könnten. Klar ist auch, dass die Keywords mit dem Inhalt der verlinkten Seite übereinstimmen müssen.

Ohnehin ist Link Juice kein unerschöpflicher Quell der Freude: Je mehr Links auf einer Seite miteinander in Konkurrenz stehen, desto weniger Kraft wird weitergegeben. Nicht zuletzt sollten Links im Fließtext stehen. Menü-Elemente am Rand oder am Ende einer Seite sind in puncto Link Juice weniger wirksam. Als Paradebeispiel nennen viele SEO-Seiten Wikipedia: Jegliche Wörter in Artikeln, zu denen ein eigener Eintrag besteht, sind mit diesem verknüpft. Zwar gibt es noch viele weitere Gründe, warum die Online-Enzyklopädie meist ganz oben in den Suchergebnissen steht, aber die interne Verlinkung zählt dazu.

Die Guten ins Töpfchen …

Es gibt allerdings auch solche Links, die zwar gesetzt werden müssen, weil sie vorgegeben sind, oder weil es die Seiteninfrastruktur erfordert, die aber wohlweislich keinen Link Juice abbekommen sollen. Eine elegante Möglichkeit der Webseitenoptimierung ist es, diese Links in einen Inlineframe einzubinden.

Sam Gooch von Sitepoint lenkt den Blick auf eine weitere Methode, die vor allem bei umfangreicheren Auftritten ebenfalls von Zeit zu Zeit beachtet werden sollte: die Link Reclamation. Er bezeichnet dies als das Finden und Reparieren nicht mehr funktionierender Verweise – normalerweise eine Sackgasse, in der sich der Link Juice in Luft auflöst. Mit der Google Search Console lassen sich die fiesen 404-Fehler finden – und von wo auf sie verwiesen wird. Ist die Gefahr erkannt, ist sie mit einer schnellen Korrektur des internen Links gebannt. Natürlich gilt dies auch für externe Links, doch sind sie in der Regel nicht so schnell und einfach zu korrigieren.

Fazit: Nutzen Sie den Link Juice, um die Sichtbarkeit Ihrer Seite zu steigern!

Komischer Name, abstraktes Konzept – für viele Seitenbetreiber ist das schon Grund genug, Link Juice links liegen zu lassen und sich auf prominentere SEO-Möglichkeiten zu konzentrieren. Die kosten aber entweder Geld, oder sie sind sehr populär beziehungsweise hart umkämpft. Mit der Optimierung der internen Seitenverlinkung kann die Sichtbarkeit der Seiten, die wirklich wichtig sind, verbessert werden, und das Beste daran ist: Man hat alle Mittel dazu selbst in der Hand.

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