Kununu ist der beliebteste und zugleich einflussreichste Dienst für Arbeitgeberbewertungen. Folglich ist die Kununu-Website häufig die erste Anlaufstelle, wenn es um den Ruf von Unternehmen als Arbeitgeber geht. Hier steht ungeschminkt, was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über ihren Arbeitsplatz denken. Und was auf Kununu zu lesen ist, hat Gewicht bei der Jobsuche. Wenn es um die Firmenreputation geht, sollten bewertete Betriebe die Postings und ihren Kununu-Score nicht einfach ignorieren. Wir erklären Ihnen, warum es für Arbeitgeber unerlässlich ist, sich mit der Bewertungsplattform auseinanderzusetzen.

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  • Kununu für Arbeitgeber

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Weshalb Arbeitgeber wissen sollten, was ihre Mitarbeiter denken

Bewertungen im Internet oder in Social Media sind ein Touchpoint zu Ihrem Unternehmen – weit über Recruiting und Employer Branding hinaus. Wenn Bewerberinnen und Bewerber sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Internet gezielt nach Informationen über Betriebe und Firmen suchen, landen sie häufig auf der Jobbewertungsplattform Kununu. Der erste Eindruck zählt, das gilt gleichermaßen für negative wie positive Bewertungen. Schlechte Bewertungen auf dem Arbeitgeberbewertungsportal schrecken nicht nur Stellensuchende ab, sondern auch potenzielle Kunden und Geschäftspartner.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bewerber auf Kununu nach Ihrer Marke sucht, ist groß: Jeder zweite Berufstätige liest sich vor einer Bewerbung die Bewertungen durch, hat der Digitalverband Bitkom herausgefunden. Auch die Bundesagentur für Arbeit sieht in Bewertungen der Arbeitgeber eine wichtige Informationsquelle für Jobsuchende, die sich über Themen wie die Arbeitsbedingungen und die Zufriedenheit der Arbeitnehmer informieren wollen. Kununu, der zu Xing gehörende Marktführer im deutschsprachigen Raum, kommt nach eigenen Angaben auf 3,7 Millionen Bewertungen zu 430.000 Firmen. Hauptkonkurrent in Deutschland ist Glassdoor mit Europazentrale in London, weitere Wettbewerber sind Meinchef, Indeed und StepStone.

So hilft Kununu bei der Mitarbeitersuche

Das Bewertungsprinzip der Plattform ist ähnlich wie bei Amazon, Google oder Tripadvisor und basiert auf Meinungen, Lob und Kritik von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern sowie Bewerbern über ihre Arbeitgeber. Pro Kategorie können bis zu fünf Sterne vergeben werden. In den mehr oder weniger ausführlichen Erfahrungsberichten erhalten potenzielle Bewerber einen Einblick in Arbeitsbedingungen, Unternehmenskultur, Arbeitsabläufe, Teambuilding, Gehalt und Mitarbeiterzufriedenheit. Die Sternebewertungen und die oft authentisch wirkenden Berichte können dazu beitragen, die Transparenz und das Vertrauen zu den Bewerbern zu erhöhen und berufliche Perspektiven auszuloten. Und sie können für Bewerber den Ausschlag geben, wenn es darum geht, eine fundierte Entscheidung über einen Job und die eigene berufliche Zukunft zu treffen.

Aus den Sterne-Bewertungen von Mitarbeitern und Bewerbern errechnet das Bewertungsportal den Kununu-Score, einen Durchschnittswert, der Arbeitgeber vergleichbar macht und Jobsuchenden eine schnelle Orientierungshilfe bei der Arbeitgebersuche bieten soll. Der Score zeigt die Gesamtbewertung eines Unternehmens auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) an.

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Was haben Unternehmen vom Kununu-Score?

Der Score und die Textkommentare können Ihnen als Arbeitgeber helfen, Ihre Stärken und Schwächen zu erkennen. Sie geben ein Bild davon, wo Ihr Betrieb auf dem Arbeitsmarkt steht und dienen gleichzeitig als Motivation, sich im Wettbewerb mit anderen potenziellen Arbeitgebern an Ihrem Standort zu verbessern.

Dieser Sprengstoff steckt in den Arbeitgeberbewertungen

Auch wenn es wünschenswert wäre, sind längst nicht alle Bewertungen objektiv, repräsentativ und aktuell. Wer das Gefühl hat, zu Unrecht abgemahnt oder gar gekündigt worden zu sein, neigt dazu, als Racheakt gegen den (ehemaligen) Arbeitgeber nachteilige Online-Bewertungen in Form von 1-Stern-Votings abzugeben. Manchmal bewerten Ex-Mitarbeiter parallel auf mehreren Accounts. Es liegt in der Natur der Sache, dass gerade stark unzufriedene Mitarbeiter unter dem Einfluss von Emotionen auf Kununu gehen und ihre Eindrücke im Affekt ebenso drastisch wie übertrieben schildern. Daher überwiegen häufig die negativen Bewertungen, die jedoch nicht die Meinung einer Mehrheit der Mitarbeiter widerspiegeln.

Schlimmer noch: Bewertungen können manipuliert, gefälscht oder verzerrt werden, um ein bestimmtes Bild zu vermitteln. Und das kann Firmen auch außerhalb der Personalbeschaffung teuer zu stehen kommen: Suchmaschinen zeigen negative Kununu-Kommentare unweigerlich auch dann an, wenn zwar nach dem Namen des Betriebs oder der Marke, nicht aber unbedingt nach einer Stellenausschreibung gesucht wird. „Entsprechend naheliegend ist die Entscheidung des Verbrauchers gegen einen Kontakt und Vertragsschluss mit diesem negativ bewerteten Unternehmen oder Dienstleister“ sagt Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei WBS Legal. Darüber hinaus kann eine Kununu-Bewertung zu rechtlichen Problemen führen, wenn sie vertrauliche oder persönliche Informationen enthält oder verleumderisch ist.

Viele Inhaber, Personalverantwortliche oder Manager stehen Bewertungen auf Jobportalen ohnehin kritisch gegenüber, da sie keinen Einfluss auf die dort abgegebenen Urteile haben. Auch wenn die Macher der Plattform bekunden, durch einen „zweistufigen Qualitätsprozess für Bewertungen“ missbräuchliche Inhalte identifizieren zu wollen, sind überzogene Arbeitgeberbewertungen, Geheimnisverrat und Fake-Bewertungen keineswegs auszuschließen.

So verbessern Sie Ihre Arbeitgeberbewertungen

Als Arbeitgeber sollten Sie Online-Bewertungen generell ernst nehmen. Gute Erfahrungen sind nicht nur die Visitenkarte Ihres Betriebs im Ringen um die besten Fachkräfte. Sie geben den Nutzern auch eine allgemeine Orientierung über Unternehmen und Jobs. Um über die Personalsuche hinaus etwas Positives mitzunehmen, nutzen Sie die Möglichkeiten, Ihr Unternehmen positiv zu präsentieren. Diese Checkliste hilft Ihnen dabei:

  • Legen Sie ein Arbeitgeberprofil an. Füllen Sie es mit aussagekräftigen Informationen, Fotos und Videos über Ihr Unternehmen, die ein positives Markenimage nach außen transportieren.

  • Pflegen Sie Ihr Kununu-Profil – der Zeitstempel zählt.

  • Ermutigen Sie (ehemalige) Mitarbeiter, Ihr Unternehmen persönlich zu bewerten.

  • Reagieren Sie auf Bewertungen, ob positiv oder negativ, sachlich, höflich und zeitnah. Aber Sie müssen nicht alles kommentieren.

  • Treten Sie in den Dialog. Nutzen Sie dazu die Kommentar- und Antwortfunktion. Legen Sie Ihren Standpunkt dar. Sprechen Sie Probleme offen an.

Wie bei Arbeitgeberbewertungsplattformen üblich, bietet Kununu Unternehmen eine Reihe von kostenpflichtigen Extras, mit denen sie ihre Arbeitgebermarke stärken können. Ein Beispiel ist das Employer Branding Profil, mit dem sich Marken passend zur Branche multimedial inszenieren lassen und das mit Erkenntnissen aus Benchmark-, Content- und Besucheranalysen die eigene Recruiting-Strategie verbessern will. Oder der Kununu-Kulturkompass, der die Unternehmenskultur anhand von vier Faktoren (Work-Life-Balance, Umgang miteinander, Führung und strategische Ausrichtung) bewertet. Wägen Sie aber genau ab, ob sich das für Sie lohnt.

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Was tun bei schlechten Kununu-Bewertungen?

Zu wenige Arbeitgeber nutzen die Möglichkeit, auf Mitarbeiterbewertungen zu reagieren. Das kann bei unschönen Kommentaren fast wie ein Schuldeingeständnis wirken, zumindest aber wie Gleichgültigkeit gegenüber den Arbeitnehmern, so ein Ergebnis der Arbeitgeberbewertungs-Studie von softgarden. 66 Prozent der befragten Bewerber finden es schlecht, wenn Arbeitgeber überhaupt nicht auf Bewertungen reagieren.

Unabhängiges positives Feedback durch zufriedene Mitarbeiter ist die beste Werbung für Ihr Unternehmen. Was aber tun, wenn es im Falle negativer Unternehmensbewertungen mit einer Stellungnahme als Arbeitgeber nicht getan ist? Unfaire Bewertungen auf Online-Plattformen sind für Unternehmen ein geschäftskritisches Thema. Grundsätzlich müssen Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler es hinnehmen, auf öffentlichen Online-Portalen bewertet zu werden. Die Bewertungen unterliegen der Meinungsfreiheit.

Dies gilt allerdings nur für Meinungen, die auf nachprüfbaren und damit wahren Tatsachenbehauptungen beruhen. „Unwahre Tatsachenbehauptungen sind grundsätzlich nicht zulässig und von der Meinungsfreiheit nicht geschützt. Unwahre Bewertungen müssen immer gelöscht und entfernt werden, unabhängig davon, ob der Bewertende bewusst oder unbewusst die Unwahrheit verbreitet hat“, erklärt Rechtsanwalt Solmecke. Seine Kanzlei ist auf den Schutz von Unternehmen und Personen vor rufschädigenden Äußerungen spezialisiert.

Kununu-Bewertung löschen: So funktioniert es!

Bevor Sie zur juristischen Brechstange greifen, sollten Sie prüfen, ob die fragliche Bewertung gegen die Richtlinien von Kununu verstößt. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Bewertung die oben genannten unwahren Tatsachenbehauptungen oder Beleidigungen, üble Nachrede, Schmähkritik oder Werbung enthält.

Wenn Sie einen Verstoß feststellen, sollten Sie Kununu über das Kontaktformular über den Vorfall informieren und den Betreiber auffordern, die Bewertung zu löschen. Übermitteln Sie eine Gegendarstellung und begründen Sie, weshalb die Löschung des Kommentars gerechtfertigt ist. Wenn möglich sollten Sie Belege für Ihre Behauptungen beifügen. Der Betreiber der Plattform wird die Bewertung dann prüfen und gegebenenfalls löschen oder ändern. Er kann die Löschung aber auch ablehnen, wenn er die Bewertung für zulässig hält oder keine ausreichenden Gründe für eine Löschung vorliegen.

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