Wie viele noch? Nahezu wöchentlich werden Fälle publik, bei denen Unternehmen Kundendaten abhandengekommen sind und in die Hände von Cyberkriminellen gerieten. Angriffe auf Konzerne mögen die Schlagzeilen bestimmen, aber mittelständische Unternehmen oder kleine Betriebe sind ebenso betroffen. Umso erstaunlicher ist es, wie leichtfertig manche von ihnen immer noch mit ihrer Technik umgehen. Dabei können sie mit einer Webseitenanalyse so manchen Stolperstein umgehen.
Jede zweite Website ist gefährdet
Einer Untersuchung des Projekts „Sichere Webseiten und Content Management Systeme“ (SIWECOS) zufolge war im November 2019 jede zweite Firmen-Website von kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) gefährdet. Wer glaubt, dass sich seitdem viel geändert hat, der irrt. Der Cybersecurity-Spezialist Proofpoint analysierte im November 2020 insgesamt 30 führende Online-Händler in Deutschland – und kam zu dem Ergebnis, dass 97 Prozent von ihnen offen für Domain Spoofing sind. Dadurch sei zum Beispiel E-Mail-Betrug, der mit ihrer legitimen Domäne begangen wird, möglich. Damit steigt nicht nur das Risiko eines Reputationsverlustes, sondern auch, dass Kunden zu Opfern der Hacker werden.
Vier Faktoren, auf die KMU bei der Webseitenanalyse achten sollten:
Wichtig: Bei der Webseitenanalyse den Datenschutz nicht vergessen!
Der Name deutet es bereits an: Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) soll den Umgang von Unternehmen mit persönlichen Daten regeln und absichern. Ihre Vorgaben in den Website-Check einzubeziehen ist doppelt wichtig. Zum einen, weil Verstöße mitunter horrende Bußgelder und schlechte Presse nach sich ziehen können. Zum anderen, weil ein DSGVO-konformer Umgang mit Kundendaten Vertrauen schafft und sich positiv bewerben lässt. Wer es damit ernst meint, kommt um den Kontakt mit einem Juristen oder spezialisierten Agenturen kaum herum, weil dazu sowohl die Website-Technik als auch sämtliche Kontaktpunkte mit Besuchern abgeklopft werden müssen. „Datenbeschützerin“ Regina Stoiber hat eine hilfreiche Checkliste für den Selbsttest veröffentlicht, der zeigt, worauf besonderes Augenmerk zu legen ist.
Fazit: Stellen Sie Ihre Website regelmäßig auf den technischen Prüfstand!
Klar, der technische Website-Check kann lästig sein. Schließlich macht es mehr Spaß, beispielsweise am Design zu drehen – dort sieht man die Ergebnisse sofort. Für den Erfolg im Online-Handel ist ein technisch reibungslos funktionierender Shop aber das A und O, zumal die Konkurrenz nicht schläft. Würden Sie gerne bei einem Händler bestellen, der Ihre Daten unverschlüsselt durch das Netz schickt und bei dem der Bestellprozess möglicherweise auch noch zusammenbricht? Eben. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie sich von Profis Ihren Online-Shop erstellen lassen. Aber das Prinzip gilt auch für die Websites von anderen Gewerbetreibenden – schließlich ist eine Homepage das Aushängeschild im Internet, das Vertrauen schaffen soll. Eine einfache Webseitenanalyse und viele Verbesserungsmaßnahmen sind bereits mit wenig Wissen und ohne finanziellen Aufwand umsetzbar. Mitunter kann es jedoch auch sinnvoll sein, etwas Geld zu investieren. Es lohnt sich, denn unzufriedene Kunden oder gar Imageschäden wegen Datenlecks kommen Sie in der Regel sehr viel teurer zu stehen.
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