seo ohne Suchvolumen

Suchwörter bzw. Keywords sind das Rückgrat aller Suchmaschinenoptimierung. Idealerweise hat jedes Keyword ein bestimmtes Suchvolumen. Jedoch haben Start-ups, KMU oder Einzelunternehmer, die mit innovativen und vor allem neuen Produkten auf den Markt treten, ein großes Problem: Oft gibt es für diese Produkte noch keine spezifischen Keywords. Das liegt dann daran, dass es bislang kein UV-Desinfektionsgerät für Flugzeugkabinen oder nur wenige Frühstücksbringdienste gibt. Für SEO-Verantwortliche heißt das dann, dass sie am Anfang überhaupt kein Suchvolumen haben, mit dem sie arbeiten können, oder nur sehr wenig.

Ein weiteres Problem stellt sich bei der Auswertung von Daten zum Suchvolumen. Wer die Angebote von Google nutzt, bekommt Daten zum Suchvolumen seiner Keywords. Aber die Google-Daten sind oft ungenau. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie SEO ohne Suchvolumen betreiben und welche Tools Ihnen alternativ zu Google dabei helfen.

Unbekannte Keywords: Die Suchmaschine findet nichts

Unter dem Suchvolumen versteht man die durchschnittliche Anzahl von Suchanfragen für einen bestimmten Suchbegriff. Dieser Messwert gilt über einen vorher festgelegten Zeitraum. Sie können das Suchvolumen auf bestimmte Sprachen, Regionen, Länder und Suchnetzwerke ausrichten. Wenn Sie Google nutzen, finden Sie das Suchvolumen im Keyword-Planer angezeigt.

Allerdings gibt es eben auch Suchbegriffe, die entweder gar kein oder nur ein geringes Suchvolumen aufweisen. Das mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber es gibt tatsächlich Begriffe, die als Keywords praktisch nicht vorkommen, einfach deshalb, weil sie bisher noch niemand in eine Suchmaschine eingegeben hat. Was Google nicht suchen muss und daher speichern kann, kennt es nicht. Hinzu kommt, dass die Google-Angaben zum Suchvolumen nur bedingt verlässlich sind (dazu im Folgenden gleich mehr).

Das Problem haben nicht nur Start-ups oder Unternehmen mit innovativen Produkten. Es trifft oft auch die Betreiber von Websites aus dem B2B-Bereich. Die Keywords, die ihre Produkte oder Dienstleistungen im Business-to-Business-Geschäft am besten beschreiben, erreichen in vielen Fällen nur ein geringes Suchvolumen. Das liegt oft in der Natur der Sache, denn diese Produkte sind meist stark spezialisiert. Dementsprechend schwierig ist die Suche nach Keywords, die gewissermaßen organisch zu guten Rankings führen.

Warum Google beim Suchvolumen in die Irre führt

Wenn es um das Suchvolumen geht, greifen viele Anwender auf den Google Keyword-Planer zurück. Immerhin ist er für alle Nutzer von Google Ads verfügbar. Außerdem sollte man meinen, dass Google in seinem Keyword-Planer auch weitgehend korrekte Ergebnisse ausspielt. Kontor4 und die Marketing-Expertin Stefanie Schröer belegen jedoch, dass genau das oft nicht der Fall ist.

Der Google Keyword-Planer zeigt Ihnen einen gerundeten Jahresdurchschnitt. Der wird Monat für Monat neu berechnet. Aber diese Zahl ist nicht besonders aussagekräftig, weil die echte Anzahl der Suchanfragen jeden Monat natürlich über oder unter dem Durchschnitt liegen kann. Bei einem Suchwort wie „christmas“ liegen saisonale Schwankungen sogar in der Natur der Sache. Für „christmas“ weist das Tool ein durchschnittliches monatliches Suchvolumen von 673.000 Anfragen aus. Der zeitliche Verlauf über das ganze Jahr zeigt aber, dass natürlich im Dezember mehr Webnutzer nach „christmas“ suchen als zu anderen Jahreszeiten.

Wenn Sie Keywords nutzen, die je nach Saison unterschiedlich stark gesucht werden, hilft Ihnen dieses Überblickswissen nicht wirklich weiter. Das macht den Google Keyword-Planer zwar nicht nutzlos. Aber wenn Sie auf präzise monatliche Zahlen zum Suchvolumen angewiesen sind, helfen Ihnen zusätzliche Quellen eher.

Google selbst bietet hierfür Tools, die man auch zur Keyword-Recherche nutzen kann. Google Trends etwa präsentiert die Verwendung von Keywords im zeitlichen Zusammenhang. Sie können Ihre Ergebnisse nach Ländern, Kategorien, einer vorgegebenen Zeitspanne und verschiedenen Sucharten filtern. Google Suggest bzw. Google Autocomplete ist sogar das am einfachsten verfügbare Mittel. Es gibt eine erste Orientierung bei der Keyword-Recherche direkt in der Suchleiste: Die Funktion schlägt Nutzern bereits bei der Sucheingabe alternative Suchwörter und Kombinationen von gängigen Suchbegriffen vor. Allerdings nutzen diese Google-Tools alle denselben Datenbestand.

SEO ohne Suchvolumen: Start von der Nulllinie

Wenn also Ihr treffendstes Suchwort ausgerechnet eines ist, das weitgehend unbekannt ist – also etwa das UV-Desinfektionsgerät für Flugzeugkabinen oder der Name Ihrer neu gegründeten Firma –, können Sie sich mit Synonymen oder thematisch verwandten Begriffen behelfen. Bei dem neuen Desinfektionsgerät könnten das Begriffe wie „UV-Licht“, „Reinigen“, „Flugzeugkabine reinigen“, „Desinfektion mit UV-Licht“, „Luftfahrt“, „desinfizieren“ oder „reinigen“ sein.

Gleichzeitig müssen Sie herausfinden, welche Keywords Ihre potenziellen Kunden nutzen würden. Diese Keywords können Sie dann in die Inhalte auf Ihrer Website einbauen.

Ihr wichtigstes Werkzeug für erfolgreiches SEO ist eine Keyword-Datenbank. Damit finden Sie nicht nur für Ihre Zwecke relevante Suchbegriffe, sondern Sie können auch feststellen, wie oft oder wie selten dieser Begriff in eine Suchmaschine wie Google eingegeben wird. Dadurch können Sie besser abschätzen, wo weitere Arbeit zu leisten ist und ob Sie mit Ihren Keywords wirklich etwas erreichen. Wenn Ihre Datenbank Ihnen zeigt, dass ein Begriff in einem bestimmten Zeitraum 12.000 Mal gesucht wurde, ist das genauso ein Anhaltspunkt wie nur fünf Treffer über den gleichen Zeitraum.

Neben der Arbeit mit Keywords ist auch der Aufbau von Verlinkungen wichtig. Google bewertet eine Website bekanntlich auch danach, wie viele andere Websites auf sie verlinken. Eine Möglichkeit, hier voranzukommen, ist der Linktausch mit ähnlich ausgerichteten Websites. Aber das kann schwierig sein, weil Ihre Mitbewerber am Markt wohl nur ungern Webtraffic von sich zu Ihnen leiten mögen. Eine andere Möglichkeit sind Gastbeiträge in anderen Blogs. Wenn Sie Facebook, Instagram oder Pinterest nutzen, können Sie sich auf diesen Plattformen Gruppen anschließen, in denen sich auch Ihre Zielgruppe aufhält.

Sie können außerdem andere Marketing-Kanäle nutzen. Je nach Produkt und Zielgruppe könnte das Display-Werbung sein, auch Werbung auf thematisch passenden Online-Plattformen. Eine weitere Möglichkeit sind Social Ads auf Instagram oder Facebook.

Alternative SEO-Tools zur Keyword-Recherche

Aber was auch immer Sie tun, ohne engagierte SEO und gute Tools werden Sie weder ein größeres Suchvolumen noch mehr Traffic auf Ihrer Website erreichen. Nun haben wir bereits gesehen, dass der Google Keyword-Planer und andere Tools des Suchmaschinenriesen ihre Grenzen haben. Im Web finden sich daher zahlreiche Alternativen, mit denen man den Keyword-Planer zwar nicht völlig ersetzen, aber gut ergänzen kann. Und wenn Sie mit Google nicht arbeiten mögen, bieten sich gute Alternativen. Viele Tools sind kostenfrei, kosten also nur Ihre Daten, andere sind kostenpflichtig.

Kostenfreie Tools:

  • Das Karma Keyword Tool gibt Ihnen die Möglichkeit, für beliebige Keywords Suchvolumen, CPC, die Anzahl der Suchresultate und Daten zum Wettbewerb zu recherchieren. Sie brauchen sich weder zu registrieren noch andere Daten von sich zu hinterlegen. Allerdings müssen Sie jedes Keyword einzeln eingeben. Auch der Datenexport ist nicht möglich.

  • Ubersuggest bietet Ihnen Fähigkeiten, die an die des Google Keyword Planners heranreichen. Es ist ohne Registrierung verwendbar. Ubersuggest liefert nicht nur das Suchvolumen für Ihre Keywords, sondern auch Daten zur SEO Difficulty, die Paid Difficulty und den CPC. Hinzu kommen Vorschläge für weitere Keywords. Diese Ideen lassen sich als CSV-Datei exportieren. Außerdem schlüsselt Ihnen das Tool das Suchvolumen auch für jeden Monat auf. Das hilft Ihnen, Trends und starke Themen zu erkennen. Was fehlt, ist die Möglichkeit, eine eigene Keyword-Liste hochzuladen.

  • Mit keyword-tools.org wird ein ähnliches Suchvolumen erfasst wie beim Google Keyword Planner. Die Seite liefert Ihnen das Suchvolumen Ihres eingegebenen Keywords, den CPC und eine Einschätzung des Wettbewerbs. Zusätzlich gibt es alternative Keywords samt dazugehörigen Suchvolumenangaben aus. Allerdings fragt das Tool nur das deutschsprachige Internet ab und bietet keinen Datenexport.

  • TermExplorer fragt sowohl einzelne Keywords als auch ganze Listen ab. Der Dienst ist in der Basisversion kostenfrei, erfordert aber eine Registrierung. Er bietet auch die Möglichkeit des sogenannten Bulk Exports: Sie können die Rechercheergebnisse speziell zu einer Keyword-Liste als CSV-Datei herunterladen. Der Free Account erlaubt fünf Bulk-Keyword-Abfragen und fünf Keyword-Recherchen pro Tag, was gerade für Einzelunternehmer und Start-ups durchaus reichen dürfte. Die günstigste Bezahlversion kostet 34 Dollar pro Monat, bietet dann aber schon 100 Bulk-Keyword-Abfragen am Tag und 2000 Keyword-Analysen im Monat.

  • Der Moz Keyword Explorer ist nur zum Teil kostenfrei und gehört zu den sonst kostenpflichtigen Moz-Pro-Diensten (siehe dazu bei den kostenpflichtigen Tools). Wer sich registriert, kann die Recherchefunktionen für zehn Keywords im Monat nutzen. Die kostenfreie Version bietet daher nur einen begrenzten Überblick. Der Bulk-Import von ganzen Keyword-Listen ist nur in der kostenpflichtigen Version möglich.

  • Um die Searchmetrics Research Cloud zu nutzen, reicht die einmalige Registrierung mit einer gültigen E-Mail-Adresse aus. Es gibt eine kostenfreie und eine kostenpflichtige Version. Auch dieses Tool erlaubt Keyword-Recherchen und weitere Analysen. Sie können bereits in der freien Version beliebig viele Keyword-Recherchen durchführen, das jedoch nur für jedes Keyword einzeln. Außerdem analysiert das Tool die erste Suchergebnisseite. Sie können also sehen, welcher ihrer Mitbewerber mit einem bestimmten Keyword in den SERPs (Search Engine Result Pages) präsent ist. Eine breitere Analyse wäre jedoch sehr mühsam, weil Sie keine Keyword-Listen hochladen können.

  • Der Bing Keyword Planner erfordert eine Anmeldung über ein Konto bei Microsoft Advertising. Das Handling erinnert stark an den Google Keyword Planner. Sie können nach einzelnen Keywords suchen oder Keyword-Vorschläge für einzelne Websites abfragen. Außerdem ist es möglich, für verschiedene Regionen und Gerätetypen zu recherchieren und so das entsprechende Suchvolumen herauszufinden. Auch das Importieren von Keyword-Listen ist kein Problem. Allerdings: Das von Bing angezeigte Suchvolumen basiert auf den Suchvorgängen in Bing selbst, was für das deutsche Internet wenig aussagekräftig ist. Bings Marktanteil hierzulande liegt bei 5 Prozent.

Kostenpflichtige Tools:

  • Moz Pro ist ein Tool für das gesamte SEO-Spektrum. In der kommerziellen Version bietet der Keyword Explorer eine breite Palette von Fähigkeiten. Sie können das Suchvolumen Ihrer Keywords analysieren, ganze Keyword-Listen auswerten oder erzeugen und für jeden Begriff die Keyword Difficulty ermitteln. Der Keyword Explorer schlägt Ihnen weitere Suchbegriffe vor und liefert Ihnen auch eine Prognose dazu, welche Metriken diese Begriffe erreichen würden. Zudem können Sie untersuchen, warum ein Keyword seine Position in den SERPs erreicht. Und Sie haben die Möglichkeit, zu sehen, mit welchen Keywords Ihre Mitbewerber erfolgreich sind.

  • Den Keyword Finder können Sie zehn Tage kostenlos testen. Danach belaufen sich die Kosten für die Grundversion auf 30 Euro im Monat. Dafür präsentiert der Keyword Finder ein exaktes monatliches Suchvolumen. Sie können nach Trends zu einzelnen Keywords recherchieren und bekommen dann das monatliche Suchvolumen der letzten vier Jahre dargestellt. Sie können die Metrik „SEO Difficulty“ nutzen, um sich anzeigen zu lassen, wie groß der Wettbewerb um einen Platz auf der ersten Suchergebnisseite ist. Sie können eine Liste mit bis zu 50 Suchwörtern hochladen und nach der Analyse die Ergebnisse als CSV-Datei exportieren. Über Filter können Sie die Ergebnisse genauer eingrenzen und auf Ihre Fragestellung hin eingrenzen. Die Basisversion lässt 100 Abfragen in 24 Stunden zu.

  • Der Keywords Explorer gehört zum SEO-Tool ahrefs. Die Keyword-Recherche ist für einzelne Ausdrücke möglich und für ganze Keyword-Listen. Das Tool fragt neben Google auch andere Suchmaschinen wie Bing und Plattformen wie YouTube und Amazon ab. Nutzer bekommen nicht nur das Suchvolumen angezeigt, hinzu kommen Informationen zu CPC und zur Keyword Difficulty. Das Tool liefert zudem weitere Keywords und ordnet die Suchwörter aus Ihren Listen Oberthemen zu. Die Ergebnisse können Sie als CSV-Datei in Ihrem System sichern. Allerdings hat der Keyword Explorer seinen Preis. Der Grund ist, dass ahrefs neben dem Keyword Explorer weitere SEO-Analysewerkzeuge entwickelt hat. Dazu gehören ein Rank Tracker, der Content Explorer und der Site Explorer.

  • SEMrush ist eigentlich ein Online-Marketing-Tool. Hier haben Sie Zugriff auf mehrere Funktionen zur Keyword-Recherche. Die Keyword-Übersicht im Keyword Magic Tool zeigt Ihnen Daten zu Suchvolumen, CPC, zum Wettbewerb, zu monatlichen Trends sowie passende Wortgruppen zu jedem eingegebenen Keyword. Datenexport im CSV-Format ist kein Problem. Der Keyword Analyzer kann Listen von bis zu 1000 Keywords verarbeiten. Im Preis inbegriffen sind weitere SEO-Tools sowie Werkzeuge für Social Media, Advertising und Content Marketing.

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