saisonalen-content-planen

Ein Grillgerät verkaufen Sie so wenig im Januar wie einen Gartenpool. Das weiß natürlich jeder Händler. Saisonware eben. Da lohnt sich auch keine Werbung. Aber wie ist das eigentlich bei Content Marketing, wo es ja um mehr geht als den nächsten Käufer?

Content, das ist fast immer ein ganzes Bündel an Themen rund um Ihre Produkte und Leistungen. Und darüber hinaus geht es dabei auch um Ihr Unternehmen, Ihr Profil und Ihr Image, um die Story, die Sie damit verbinden und vieles mehr.

Saisonalen Content planen? Ja, auch das gibt es. Sie haben gute Chancen, tatsächlich aus einer Fülle von Anlässen Material zu schöpfen und daraus Kampagnen zu entwickeln, die Sie für Ihre Zielgruppen besser sichtbar und vielleicht sogar einzigartig machen.

Saisonaler Content ist mehr als Ostergruß und Christbaumschmuck

Unter dem Stichwort „Content Marketing“ finden Sie hier im Blog und in unserem E-Book „Content Marketing für KMU“ bereits eine Vielfalt praxistauglicher Ansätze, um mit nützlichen, unterhaltenden oder aufsehenerregenden Inhalten Neukunden zu gewinnen und nachhaltige Kundenbindung zu unterstützen. Drei Aspekte sind für Ihren Erfolg in diesem Zusammenhang besonders entscheidend:

  1. Ganz bestimmte Zielgruppen einkreisen, die für Ihr Geschäft relevant sind, im besten Fall bis hin zur sogenannten Buyer Persona. Das ist eine durchgehende Herausforderung, damit Maßnahmen, die eventuell sogar aufwendig sind, nicht einfach verpuffen.
  2. Definierte Ziele, strategisch-langfristige wie aktuelle oder einmalige Ziele, sollten jedem Content Marketing zugrunde liegen – auch wenn es hier natürlich nie um Reklame mit dem Holzhammer geht. Content ist kein beliebiges Themen-Potpourri.
  3. Der richtige Zeitpunkt ist (fast) immer wesentlich für die Verbreitung von Content. Dazu gehören auch gut gewählte Deadlines für Ihre Content-Planung. Denn die beste Absicht bei der optimalen Zielgruppe ist für die Katz’, wenn sie zum falschen Moment platziert wird.

Ihr Content-Marketing-Plan braucht also neben der Grundidee auch eine Timeline. Wenn Sie saisonalen Content planen, gibt es eine Reihe von Impulsen, die Sie nutzen können und die wir Ihnen hier empfehlen.

Saisonalen Content planen mit Google Trends

Sind Sie auch froh, wenn vor Weihnachten etwas anderes kommt als „Jingle Bells“ und zum Valentinstag nicht die fünfzigste Variante von Herzchen und Blumen? Saisonales Marketing kann nämlich sehr öde sein, wenn alle mehr oder weniger dasselbe machen. Ihr Content Marketing soll Sie ja gerade aus der Masse hervorheben! Es lohnt sich also, wenn Sie thematisch und mit Kreativität den Blickwinkel erweitern und Ihre Content-Planung zugleich auf möglichst präzise bestimmte Zeitpunkte abstellen.

Content-Themen speziell für Ihr Unternehmen zu finden, ist vermutlich nicht allzu schwer. Das sollte bereits im Vorfeld bei der allgemeinen Content-Strategie zumindest in groben Zügen geschehen sein. Konzentrieren wir uns jetzt also auf jene Themen, die zu bestimmten Anlässen Konjunktur haben. Das sind deutlich mehr als die „üblichen Verdächtigen“ von Weihnachten über Sommer-Ferienhaus bis Halloween. So gibt es nicht nur die globalen Internationalen Tage der Vereinten Nationen und die unterschiedlichsten (auch skurrilsten) deutschen Aktionstage, sondern auch eine kalendarisch geordnete Liste nahezu aller Feiertage weltweit auf Wikipedia.

Trends und ihre Saison: Spaghetti oder Grillfleisch

Googelt man etwa (kein Scherz!) den Spaghetti-Tag am 4. Januar, sieht man, dass es wirklich nichts gibt, was es nicht gibt – marketing-technisch. Entscheidend ist dabei immer, einen Begriff oder ein Thema nicht gewaltsam in ein Content-Konzept zu pressen, sondern einen nicht nur für Insider nachvollziehbaren Zusammenhang herzustellen.

Sollte „Spaghetti“ tatsächlich in Ihrem Konzept einen sinnvollen Platz finden, stellt sich die Frage „Wann?“ – wie bei jedem anderen Thema auch. Das Barometer hierfür kommt von Google und heißt „Google Trends“. Durch einfache Eingabe eines Suchbegriffs und Auswahl eines Zeitraums erfahren Sie hier sofort, wie häufig Ihr Begriff in welchem Zeitraum von Nutzern gesucht wurde. Bei „Spaghetti“ gibt es – wenig überraschend – keine spektakulären Ausschläge. Aber merkwürdigerweise in den letzten Jahren immer einen Tiefpunkt in der ersten Dezemberwoche. Immerhin ein Anhaltspunkt. Für Grillzubehör dagegen ist die Sache sehr klar: Ab Mitte/Ende April googeln die Leute plötzlich „Grillen“.

Das Ganze können Sie auch noch regional filtern. Außerdem verrät Google, wonach Nutzer, die den gewählten Begriff abfragen, außerdem gesucht haben („Verwandte Themen“ bzw. „Ähnliche Suchanfragen“). Diese Möglichkeit ist eventuell aufschlussreich, wenn Sie Ideen suchen, um ein Thema richtig zuzuschneiden, das für Ihr Unternehmen auf Anhieb erst einmal nur vage spannend erscheint.

Zwischen Originalität, Klischee und Peinlichkeit

Content-Erstellung kann mitunter ins Stocken geraten, z. B. bei Unternehmen, deren Angebot im Wesentlichen immer gleich bleibt: Was schreibe ich denn als Gebäudereiniger noch Neues im 25. Blog-Beitrag? In solchen Situationen ist es verführerisch, irgendein saisonales Thema als rettenden Strohhalm zu ergreifen und den Blog, einen Newsletter oder die Seite „Aktuelles“ damit notdürftig zu füllen. Widerstehen Sie – unbedingt! Es ist besser, eine Woche ohne Content verstreichen zu lassen, als dass Ihre Kunden und Interessenten die Augen verdrehen.

Klischee und Peinlichkeit sind aber nicht nur Stolperfallen, wenn ein ausgefallenes saisonales Content-Thema gewaltsam zurechtgebogen wird. Ernsthafte Kreativität – und Fähigkeit zur Selbstkritik! – sind auch bei den ganz großen Klassikern des saisonalen Contents notwendig. Im Trubel, spät im Advent etwa, wird dann auf Christkind komm raus etwas kreiert, das bestenfalls in den Papierkorb fliegt, in schlimmeren Fällen aber auch peinlich in Erinnerung bleibt.

Die kleine Checkliste für den saisonalen Content-Marketing-Plan

Alles dreht sich also um Inhalte und optimale Zeitpunkte. Das eine ist eine Frage der werblichen Fantasie, das andere eine Frage der Organisation. Versuchen Sie, trotz aller Herausforderungen des laufenden Geschäfts etwas Kapazität freizuboxen, um diese beiden Dinge auf die Reihe zu bekommen. Die folgende zusammenfassende Checkliste ist schon einmal ein Anfang. Die Details und individuellen Schwerpunkte hängen dann von Ihrer Branche, Ihrem Angebot und dem Corporate Image ab, ob Sie nun eine große Marke sind oder ein Ein-Personen-Unternehmen.

  • Erstellen Sie eine allgemeine Content-Strategie wenn Sie schon eine haben, überprüfen Sie deren Aktualität: Passt das alles zu ihrem Unternehmen?

  • Erstellen Sie in diesem Rahmen per Brainstorming, Kreativkonferenz o.Ä. eine Content-Themenliste und filtern bzw. ergänzen Sie diese bei Bedarf um spezifisch saisongebundene Themen anhand von Listen und Kalendern (siehe oben).

  • Auch einmalige und z. B. nicht alljährlich wiederkehrende Ereignisse können Sie nach Content-Themen durchforsten, z. B. Vorschauen auf Ereignisse oder Jahrestage für das kommende Jahr. Und vergessen Sie nicht das Thema „Wetter“!

  • Prüfen Sie mit Google Trends, ob vermeintlich saisonunabhängige Themen nicht doch in bestimmten Zeiträumen besser oder schlechter funktionieren.

  • Beobachten Sie, was Ihre Mitbewerber verbreiten!

  • Machen Sie einen Content-Saisonkalender: Ordnen Sie alles, was Sie gesammelt haben, chronologisch, priorisieren Sie erforderlichenfalls und erstellen Sie eine Content-Planung bzw. einen Redaktionsplan mit ausreichend zeitlichem Vorlauf, Deadlines und Zuständigkeiten.

  • Entsprechend Ihrer allgemeinen Content-Marketing-Strategie müssen Sie diesen Plan auch nach den Kanälen und Medien ordnen, die Sie bespielen wollen.

  • Berücksichtigen Sie beim Timing Ihrer Content-Distribution nicht zuletzt auch Ihre Marktposition bzw. Ihr Ranking in Suchmaschinen. Wenn Sie ein kleinerer Player in Ihrem Marktsegment sind, können Sie sich nicht mit einem Thema durchsetzen, dass zum selben Zeitpunkt von der ganzen Branche bespielt wird. Hier kann es chancenreicher sein, antizyklisch zu veröffentlichen, lokal statt überregional zu thematisieren etc. Das funktioniert sinngemäß ganz ähnlich wie die Content-Erstellung mit Long Tail Keywords.

  • Schmeißen Sie kein Thema weg, weil es in absehbarer Zeit keinen Platz findet. Sie würden es wahrscheinlich in der Sauregurkenzeit vermissen.

Fazit: Kein Content ist nur saisonal

Theoretisch können Sie 365 Tage im Jahr abwechslungsreichen saisonalen Content planen und produzieren. – Tun Sie es nicht! Sie würden höchstwahrscheinlich irgendwann von Ihren Zielen abheben und in Richtung Tageszeitung irrlichtern. Saisonaler Content ist eine gute Ergänzung. Ohnehin wird es vielfach schon ein Balanceakt sein, die Angebote Ihres Unternehmens nicht einer notdürftig passenden Aktualität zu opfern. Ihre zentrale Marketing-Idee ist es, die bei jedem Content im Mittelpunkt stehen muss! Und dem kann saisonaler Content dienen – aber ebenso auch Evergreen Content, Storytelling für KMU, User-generated Content und viele andere Formen. Hauptsache, es interessiert Ihre alten und neuen Kunden!

Newsletter abonnieren

Verpassen Sie keinen Blog-Eintrag mehr!

Abonnieren Sie unseren Blog und halten Sie Ihr Online-Marketing-Wissen aktuell!
Newsletter abonnieren

Mehr zum Thema Content-Marketing

Erfahren Sie mehr zu Content-Marketing für Unternehmen.

Content Erstellung mit Emotionen

Sie wollen eine emotionale Bindung zu Ihren Kunden aufbauen ? Erfahren Sie hier, was Sie bei der Content Erstellung beachten sollten.

Klaut da wer meine Inhalte

Wenn Ihre eigene Website  von Dubletten betroffen ist, kann sie aus den Suchergebnissen fliegen. Wir zeigen Ihnen wie Sie doppelten Content finden.