No-Gos im Social Media Marketing

Die sozialen Medien bringen Spaß und auch Conversions, Reichweite und Kundenbindung. Aber auch in der lustigen und lockeren Social-Media-Welt gibt es Fettnäpfchen, die gerade von kleinen und mittleren Unternehmen umgangen werden sollten. Denn gerade KMU laufen mangels Expertise, Zeit und Kapazitäten Gefahr, Social Media halbherzig oder fehlinterpretiert zu nutzen und dadurch folgenreiche Fehler zu begehen. An dieser Stelle weisen wir auf zwei häufige Schnitzer von Unternehmen im Umgang mit sozialen Netzwerken hin und zeigen auf, wie man die No-Gos im Social Media Marketing verhindert und umgeht.

No-Go im Social Media Marketing Nr. 1: Unternehmen sollten nichts Uninteressantes posten.

Klingt banal, ist es aber gar nicht. Denn was interessant ist und was uninteressant ist, liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, der Betrachterin oder eben des Users, Followers etc. Und sich in letztere hineinzuversetzen ist gar nicht so einfach, weil es zum einen bedeutet, die eigene Wahrnehmung und Empfindung auszublenden. Und zum anderen erfordert es, seine Klientel zu kennen. Postende KMU sollten sich daher fragen, ob die geplante Info für ihre Facebook-Community wirklich wichtig und interessant zu erfahren ist.

Zum Beispiel: Sollte ein Tischlereibetrieb posten, dass es in seiner Betriebskantine nun auch ein vegetarisches Gericht gibt? Dagegen spricht, dass das neue Menü zwar toll, aber eher keine Sache für das Intranet ist. Schließlich interessieren sich die Facebook-Freunde eines Schreiners mehr für die Holzmöbel oder Dachdeckerkunst als für seine Ernährungsgewohnheiten. Andererseits finden kleine und mittlere Unternehmen auch neue MitarbeiterInnen in den sozialen Netzwerken. Und bei BewerberInnen kann es durchaus ein Pluspunkt sein, dass der Betrieb sich Gedanken um die Ernährung seiner Belegschaft macht. Es soll auch Kunden geben, die sich zwischen zwei fachlich ähnlichen Unternehmen für jenes entscheiden, welches sich sympathischer und mitarbeiterfreundlicher zeigt.

Auf Pressemitteilungen, Interna, Organisatorisches sollten Unternehmen also verzichten oder sich zumindest zuvor Gedanken machen, warum der Post für die breite Masse interessant sein bzw. wie die Information interessant gemacht werden könnte.

No-Go im Social Media Marketing Nr. 2: Unternehmen sollten Posts nicht mit Anzeigen verwechseln.

Klingt schon komplexer. Dabei gibt es hier eine einfache Faustregel: Post ist Post und Anzeige ist Anzeige. Ein Post übernimmt für das kleine und mittlere Unternehmen die wichtige Aufgabe der Außendarstellung, Überzeugung und Kundenbindung. Anzeigen dagegen zeigen seine Expertise, wecken ein Bedürfnis beim Endkunden, machen auf das Unternehmen aufmerksam und/oder generieren ein Lead. Posts und Anzeigen schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich für den größtmöglichen Erfolg des kleinen und mittleren Unternehmens. KMU sollten daher die Posts und die Anzeigen auf Social-Media-Kanälen aufeinander abstimmen. Das bedeutet ambivalenter Weise aber auch, dass eine klare Trennung dieser beiden Elemente im Social Media Marketing eingehalten werden muss. Eine Vermischung ist ganz klar ein No-Go im Social Media Marketing. Gehen wir zur Veranschaulichung zurück zu unserem Tischler.

In der Anzeige zeigt unser Tischler kurz und prägnant durch eine kluge Headline, ein Bild, einem Call-to-Action und einem überzeugenden Text, was er für tolle Tische und Stühle zimmern kann: Gern sind diese Tische und Stühle die besten und der Service sowieso sensationell. Durch diese Anzeige wurde beim Facebook-Nutzer erst einmal ein Bedürfnis geweckt, sich bei diesem Tischler neue Stühle und Tische herstellen zu lassen. Der User speichert sich die Anzeige oder „liked“ den Tischler. In der unmittelbaren Folgezeit erhält der Nutzer nun Posts von diesem Tischler eingeblendet. Sind die Posts charmant und informativ, bleibt das Interesse des potenziellen Kunden hoch. Solange, bis er kaufbereit ist. Wird dem Kunden etwa ein kleines Video eingeblendet, das den Tischler auf einem (selbstgebauten) Stuhl in seiner Kantine beim Löffeln einer leckeren vegetarischen Suppe zeigt, dann erhält der baldige Kunde einen sympathischen und stabil-sicheren Eindruck. Sowohl vom Stuhl als auch von seinem Erbauer.

Bekommt der Nutzer aber nach der Anzeige in den Posts wieder und wieder vorgekaut, wie toll der Tischler ist, langweilt ihn diese bereits bekannte Info, er löscht das Abonnement der Posts und verliert den Tischler aus den Augen.

Fazit: KMU sollten Mehrwert und Teamarbeit beachten.

Pressemitteilungen, Interna und Organisatorisches sollten Unternehmen also in den sozialen Medien nicht gedankenlos posten. Denn diese Infos haben keinen Mehrwert für die LeserInnen und gehören damit zu den No-Gos im Social Media Marketing. Es gilt sich beim Posten in den Leser oder die Leserin hineinzuversetzen – eine Aufgabe, an der ausgebildete Journalisten und Journalistinnen oft scheitern – weshalb dies auch eine große Hürde für kleine und mittlere Unternehmen sein kann. Social-Media-Posts sind keine Landingpages oder Anzeigen. Kleine und mittlere Unternehmen sollten diese Trennung beachten, aber beides aufeinander abstimmen. Eine schwierige Aufgabe, da sich Unternehmer natürlich häufig sehr kurzfristigen Erfolg von Werbemaßnahmen erhoffen. Mit etwas Geduld und einer klugen Vernetzung von Post und Anzeige (oder der Hilfe einer Social-Media-Agentur) sollte jedes Unternehmen in den sozialen Netzwerken erfolgreich unterwegs sein.

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