Progressive Web Apps (PWA) werden zur Zeit heiß diskutiert. Doch was sind Progressive Web Apps genau und welche Vorteile haben sie gegenüber nativen Apps? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Was ist eine Progressive Web App überhaupt?
Im Grunde genommen vereinen Progressive Web Apps Eigenschaften von Webseiten und nativen Apps. Sie passen sich progressiv an das jeweilige Endgerät und/oder den verwendeten Browser an und werden wie eine Webseite durch die Eingabe einer URL aufgerufen. Einige Beispiele von Progressive Web Apps können Sie auf der Seite https://pwa.bar/ einsehen.
Muss eine Progressive Web App aus dem App-Store heruntergeladen werden?
Nein. Die Web Apps werden über eine URL aufgerufen. Ein entsprechender Vorteil gegenüber nativer Apps ist, dass Sie hier nicht mehr den Weg über den jeweiligen App-Store gehen müssen. Sie rufen die Web-App im Browser auf und können diese Ihrem „Home-Bildschirm“ hinzufügen. Ein Download im App-Store ist also nicht mehr nötig. Auch Updates via App-Store, wie wir sie von nativen Apps gewohnt sind, werden automatisch durchgeführt. Das Schöne an der sogenannten Add-To-Homescreen-Funktionalität ist, dass Sie und auch Ihre Kunden gegenüber nativen Apps sehr viel Speicherplatz sparen. Die Zeiten, in denen Sie eine App aus dem App-Store nicht herunterladen konnten, weil Ihr Speicherplatz zu voll war, gehören somit der Vergangenheit an.
Progressive Web Apps über Google auffindbar
Wie anfangs bereits erwähnt, müssen Progressive Web Apps nicht über den jeweiligen App-Store heruntergeladen werden. Dies ist wohl einer der größten Vorteile. Die PWA werden wie „normale“ Webseiten auch in den SERPs (Suchergebnisseiten) erscheinen und können von dort direkt aufgerufen werden. Der Weg über den App-Store fällt somit komplett weg. Spezielle Techniken müssen hierfür nicht angewandt werden. Progressive Web Apps sind komplett indexierbar.
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Nutzung auch Offline oder bei langsamer Internetverbindung
Ein weiterer Vorteil von Progressive Web Apps gegenüber nativen Apps: Sie funktionieren auch offline oder bei einer langsamen bzw. schlechten Internetverbindung. Haben Sie Inhalte der Web App einmal geladen, können Sie diese jederzeit offline oder bei schlechter Internetverbindung wieder aufrufen. Wer von Ihnen kennt es nicht: Sie sitzen in der Straßenbahn (U-Bahn) oder im Zug und haben eine schlechte bzw. gar keine Internetverbindung. Die Nutzung von nativen Apps gestaltet sich jetzt eher schwierig und mühsam. Progressive Web Apps wollen genau da ansetzen. Sie funktionieren auch in diesen Momenten, wo native Apps „versagen“. Hier kommt der sogenannte Service Worker ins Spiel. Was genau ein Service Worker ist, lässt sich am besten mit den Worten von Wikipedia erklären: „Service Worker bezeichnet eine moderne Browsertechnologie, die mittels JavaScript einen Proxy zwischen dem Webbrowser und dem Server bereitstellt, der vielfältig genutzt werden kann. Der bekannteste Einsatzzweck ist es, bestimmte Seiten auch offline verfügbar zu machen.“ Durch den Einsatz von Service Worker kann also die Web App auch offline genutzt werden. Die Inhalte und Funktionalitäten verwendet die PWA aus dem Cache. Eine Internetverbindung, wie es bei nativen Apps der Fall ist, ist also nicht mehr unbedingt notwendig.
Push-Nachrichten auch bei Progressive Web Apps möglich
Push-Nachrichten sind Mitteilungen, die Ihnen unabhängig ob die App geöffnet ist oder nicht, direkt auf Ihrem Smartphone angezeigt werden. Für mehr Informationen über Push-Nachrichten lesen Sie gerne unseren Blog-Artikel „Push-Nachrichten: Ein Weckruf für erfolgreiche Kundenkontakte“. Sie können Ihre Kunden dank Push-Nachrichten z.B. auf Aktionen, Rabatte oder Events hinweisen. Ihre Kunden bekommen die Nachricht direkt auf ihr Smartphone. Eine Zustimmung für den Erhalt von Push-Nachrichten ist hier Voraussetzung. Genau wie bei nativen Apps, sind auch bei Progressive Web Apps Push-Nachrichten möglich. Auch hier spielt der Service Worker wieder eine Rolle bzw. die Hauptrolle.
Schnellere Ladezeit als native Apps
Progressive Web Apps sind auf schnelle Ladezeiten ausgelegt. In der Regel wird gesagt, dass Nutzer von mobilen Webseiten abspringen, wenn die Webseite nicht innerhalb von 3 Sekunden geladen ist. Wird eine PWA das zweite Mal aufgerufen, so lädt diese in weniger als 3 Sekunden. Dank Service Worker auch, wenn der jeweilige Nutzer gerade offline ist.
Apple unterstützt PWAs noch nicht voll und ganz
Leider ist es aktuell noch so, dass Apple Web Apps noch nicht voll und ganz unterstützt. Apple hinkt hier noch etwas nach. Im August diesen Jahres gab es ein Status-Update, aus dem hervorgeht, dass Apple mit der Implementierung begonnen hat.
Beispiel Twitter Lite
Der Bloggingdienst Twitter hat in diesem Jahr „Twitter Lite“ veröffentlicht. Twitter Lite ist ganz normal über den Browser abrufbar und hat einen ähnlichen Funktionsumfang wie die Twitter-App. Der Vorteil gegenüber der Twitter-App ist die Größe der Web-App: Weniger als ein Mbyte! Somit kann auch bei einer langsamen Internetverbindung der Inhalt schnell geladen werden. In einem Blogartikel von Nicolas Gallagher (Twitter) wird erklärt, wie Twitter Lite ins Leben gerufen wurde. Nicolas Gallagher schreibt u.a., dass Twitter Lite in weniger als 5 Sekunden über 3G-Netzwerke aufrufbar ist und die durchschnittlichen Ladezeiten um über 30% und die Intervall-Latenzzeit um 99% reduziert wurden.
Eine Zusammenfassung
Wie Sie lesen konnten, hat eine Progressive Web App viele Vorteile gegenüber nativer Apps. Die Web App muss nicht mehr über den App-Store heruntergeladen werden. So sparen Ihre Kunden dadurch sehr viel Speicherplatz. Schnelle Ladezeiten und die Offline-Nutzung sind weitere Vorteile gegenüber nativen Apps. Auch mit den sogenannten Push-Nachrichten steht die Progressive Web App der nativen App in nichts nach. PWA haben also für beide Seiten (für Sie und Ihre Kunden) Vorteile, die klar auf der Hand liegen!
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