ladezeiten Website

Es gibt Webseiten, bei denen es egal ist, wo der „Kaufen!“-Button platziert ist. Denn bis er erscheint, sind die User längst weg. Besonders schnell bekommen langsame Seiten auf Smartphones eine gewischt, denn mobil sind die Kunden notorisch ungeduldig.

Eine kurze Ladezeit ist nicht nur ein K.o.-Kriterium jeder Usability, sondern freut auch Google. Denn die Suchmaschine verrechnet die Ladezeiten von Websites bereits seit 2010 als Ranking-Faktor. Seitdem hat der Page Speed beträchtlichen Einfluss auf die Resultate der Suchanfragen – und in Zukunft vielleicht noch größeren.

Wie stark schlägt der Page Speed aufs Ranking?

Seit Februar 2015 kursieren Gerüchte, dass Google mit einem roten Warnhinweis („SLOW“) vor langsamen Seiten experimentiere. Losgetreten hat diese Aufregung der indische SEO-Experte Kumar Neeraj Kayastha, indem er auf Google+ zwei Screenshots veröffentlichte, die entsprechende SERPs auf einem Android-Smartphone im Inkognito-Modus des Chrome-Browsers zeigen. Ob nun das Warnschild kommt oder nicht – in jedem Fall kommt ordentlicher Speed dem Ranking zugute (und den Umsatzzahlen des Online-Shops, der damit besser gefunden wird).

Sinnvoll unterscheidet man bei der Seitengeschwindigkeit zwei Dinge: die Time To First Byte (TTFB), also die Zeit, die der Server braucht, um überhaupt zu antworten; und die Zeit, bis die Seite vollständig und funktionsfähig geladen ist. An der Antwortzeit des Servers lässt sich auf die Schnelle meist wenig ändern, obwohl sie in vielen Fällen der entscheidende Haken ist. Sie liegt entweder an der Serverleistung beim Provider oder an der elementaren Seitenarchitektur. Faustregel: Je eher der Browser gesagt bekommt, welche Daten er laden soll, desto eher kann er anfangen zu laden.

Geschwindigkeit ist keine Hexerei

Um die Geschwindigkeit einer Internet-Seite zu messen, gibt es eine ganze Menge von Online-Tools. Manche davon sind simpel, manche umfangreich ausgebaut, und die Ergebnisse hängen stets davon ab, wo der Testserver steht. Zuerst ist man auf eigene Faust mit Google Page Speed am besten beraten, nicht zuletzt deshalb, weil der kostenfreie Dienst gleich eine Menge praktischer Tipps auswirft. Google Page Speed lässt sich als PageSpeed Insights auch direkt aus den Webmaster-Tools heraus starten (unter „Weitere Ressourcen“). Erste Hinweise auf sonderbare Ladezeiten und Tipps, was sich konkret dagegen tun lässt, gibt ansonsten auch ein Blick in Google Analytics (unter „Verhalten“ und „Websitegeschwindigkeit“).

Google Page Speed misst nicht nur die Ladezeit einer Website und stellt diese auf einem Page Speed Score von 1 bis 100 dar, sondern analysiert und bewertet eine Vielzahl von Kriterien. Wenn alle Faktoren einen grünen Pfeil erhalten, besteht für die Website kein weiterer Optimierungsbedarf mehr.

Performance-Optimierung ist eine Großbaustelle

Anders als so manch anderer Ranking-Faktor ist der Page Speed immerhin ein relativ verlässlicher Wert. Langsame Seiten bleiben langsame Seiten. Wie Google das genau wertet, kann sich ändern. Aber gut findet sie niemand.

Das Problem ist, dass selbst die nach Dringlichkeit geordneten Google-Page-Speed-Empfehlungen offen lassen, was die Hauptschuld an den trägen Ladezeiten trägt. Im besten Fall setzt man einmal alle sinnvoll Beteiligten an einen Tisch: Web-Agentur, Programmierer und Betriebswirtschaft. Denn ich kann mühsam das CSS entrümpeln, Code verschlanken und HTML eindampfen, Expires-Header basteln und ETags ergänzen, kann JavaScript auslagern, Bilder optimieren und mit GZIP komprimieren – das alles hilft aber wenig, wenn die Seite an einer schlampigen Weiterleitung hängt. Oder wenn das schlechte Abschneiden auf den Trefferlisten gar nicht an den Ladezeiten liegt.