Pinterest gehört zu den eher unterschätzten sozialen Plattformen beim Social Media Marketing. Allerdings lässt sich auch Pinterest mit einer geschickten Strategie gut nutzen, um mehr Traffic auf das eigene Blog oder den Webauftritt des eigenen Unternehmens zu lenken. Wer seine Reichweite steigern möchte, sollte Pinterest in Erwägung ziehen. Denn eine Nischenseite ist Pinterest keineswegs. Über 250 Millionen Menschen sind regelmäßig auf der Plattform unterwegs. In Deutschland sind es um die zwölf Millionen Nutzer, die meisten von ihnen Frauen. Allerdings scheint sich das gerade zu ändern. Der US-amerikanische Marketing-Experte und Blogger Neil Patel schreibt, dass sich mittlerweile immer mehr männliche Nutzer unter den „Pinteressierten“ fänden. Laut der Marketingagentur Omnicore sind 40 Prozent der neuen Pinterest-Nutzer Männer.
Worauf es bei Pinterest ankommt
Pinterest ist nicht nur ein soziales Netzwerk, sondern auch eine Bild-Suchmaschine. Treiber sind Bilder und Ideen, die Nutzer an ihre virtuellen Pinnwände bzw. Boards „pinnen“. Gegenwärtig finden sich auf Pinterest um die 175 Milliarden Pins. Das sind vorrangig Bilder, aber auch kurze Texte, Grafiken oder Videos. Thematisch dominieren Gesundheit, Fitness, Beauty, Ideen, sogenannte Lifehacks, also Tricks und Kniffe für alles mögliche von Küche über Mode bis zum eigenen Garten, oder Kochrezepte.
Die Bandbreite an Themen ist jedoch gewachsen. Inzwischen erfreuen sich auch Gaming, Business, Technik-Themen oder Erziehung großer Beliebtheit. 2014 führte Pinterest die Smart Feeds ein. Sie zeigen den Nutzern zuerst die für sie jeweils interessantesten und neuesten Pins, basierend auf ihren Präferenzen. Davor spielte Pinterest neue Pins einfach chronologisch aus, sodass man immer die neuesten Pins der Accounts zu sehen bekam, denen man folgte.
Die Reichweite steigern mit Pins
Marken spielen auf Pinterest nicht die wichtigste Rolle. Der Aufbau der Plattform begünstigt Nutzer, die sich an themenspezifischen Boards oder Pinnwänden orientieren. Inga Buller, Head of Social and Community beim Verbraucherportal Chip, erklärt gegenüber der Medienplattform Meedia: „Bei Pinterest folgen die Nutzer nicht einer Marke, sondern Pinnwänden, die sie interessieren. Wer hier die passenden Inhalte gut aufbereitet, erzielt die beste Performance – egal ob ein großer Verlag dahintersteht oder ein einzelner Blogger.“
Pinterest-Nutzer suchen meistens nach bestimmten Themen, um sich inspirieren zu lassen. Statistiken belegen das: 1, 94 Milliarden Suchen von insgesamt 2 Milliarden Suchabfragen beziehen sich auf Themen, nicht auf Marken. Außerdem kann man als Publisher eigene Pins über längere Zeit immer wieder in den Suchergebnissen erscheinen lassen.
Darüber hinaus sorgt Pinterest zuverlässig für Traffic auf der eigenen Website, so können Sie die Reichweite steigern. Der durchschnittliche Pin wird rund elf Mal geteilt oder wieder gepinnt, also auf anderen Boards angeheftet. Die Zahlen unterscheiden sich deutlich von Facebook oder Twitter. Ein Pin erreicht nach 3,5 Monaten etwa 50 Prozent seines Engagements. Posts auf Facebook oder Tweets sind deutlich schnelllebiger. Bei einem Tweet dauert das 24 Minuten, bei einem Facebook-Post 90 Minuten.
Wer es schafft, Pins mit einem zeitlosen Thema zu setzen, erzielt über längere Zeiträume organische Reichweite. „Die Pins, die Nutzer häufig anklicken und an ihren persönlichen Pinnwänden merken, erscheinen weit oben im Feed sowie in der Suche bei Pinterest“, sagt eine Sprecherin von Focus Online gegenüber Meedia. Wer auf Pinterest verkaufen und seinen eigenen Webauftritt nach vorne bringen möchte, ist nicht darauf angewiesen, die Ressourcen eines großen Medienunternehmens im Rücken zu haben. Mit der richtigen Strategie ist der Erfolg auch für Einzelunternehmer, Gewerbetreibende und KMU erreichbar.
13 Tipps, wenn Sie mit Pinterest Ihre Reichweite steigern möchten
Fazit: Nutzen Sie Pinterest, wenn Sie Ihre Reichweite steigern möchten
Da Pinterest auch als Suchmasche fungiert, haben Pins ein langes Leben. Selbst wenn Sie nicht regelmäßig neue Inhalte erzeugen können, lohnt es sich, Zeit (und Geld) in einige ausgewählte Pins zu investieren. So können Sie Ihre Reichweite steigern.
Viele Pins sind erfolgreicher, wenn die darin repräsentierten Produkte in ein bestimmtes Setting gerückt werden, das bereits Ideen zur Verwendung oder Präsentation vermittelt. Überlegen Sie sich also, wie Käufer Ihre Produkte nutzen können und gestalten Sie die Produktfotos entsprechend, statt einfach nur die Produkte selbst abzubilden. Pinterest empfiehlt darüber hinaus die Darstellung eines Produkts aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Variationen. So bekommen Ihre Betrachter nicht nur eine bessere Vorstellung von Ihrem Produkt, sondern auch mehr Inspirationen und damit mehr Kaufanreize.