Zielgruppe YouTube

In den 80ern war’s, als Serien wie „Ein Colt für alle Fälle“ über den Röhrenfernseher die Wohnzimmer Deutschlands eroberten. Eine halbe Ewigkeit scheint das her zu sein, wenn man sieht, wie Bewegtbilder heute konsumiert werden: Vor allem wird auf Abruf gestreamt, was das Zeug hält. „Das Fernsehen ist tot, es lebe der Fernseher“, titelte Heise Online anlässlich einer aktuellen Studie des Branchenverbands gfu. Eine wichtige Erkenntnis: Fast 60 % der Zuschauer zwischen 16 und 39 Jahren verbringen mehr Zeit vor der Glotze als zuvor. Sie schauen aber nur noch wenig lineares Fernsehen, wie der TV-Konsum aus der Klamottenkiste mittlerweile genannt wird. Stattdessen nutzen sie „das große Display auch für die Wiedergabe von Mediatheken, Video-on-Demand-Dienste oder YouTube“. Hinzu kommt, dass die Bezahlbereitschaft hier groß ist, so ein weiteres Ergebnis der Studie.

SEA-Marketing, AdWords und Co. sind ohne Zweifel wichtige Bestandteile einer Online-Marketing-Strategie. Wer Produkte oder Dienstleistungen verkaufen will, sollte sich aber auch vor Augen halten: YouTube ist mittlerweile die zweitgrößte Suchmaschine der Welt! 2015 lag die Anzahl der Nutzer allein in Deutschland bei 31 Millionen. Der Global Digital Report 2017 der Agentur We Are Social zeigt, dass die Plattform bei den sozialen Medien in der Bundesrepublik vor Facebook und WhatsApp an der Spitze liegt.

YouTube ist vor allem – aber nicht nur – bei jungen Menschen beliebt

Sich nun eine Actioncam auf den Kopf zu setzen und die Kollegen mehr oder weniger freiwillig für die Hauptrolle in einem Image-Clip zu verpflichten, wäre allerdings etwas vorschnell. Ressourcen nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen ist nur selten hilfreich. Ein genauerer Blick auf die YouTube-Zielgruppen lohnt, und dazu gibt es viel aufschlussreiches Datenmaterial. Von Google selbst beispielsweise, YouTube ist Teil des Konzerns. Demnach schauen sich vor allem jüngere Menschen Clips auf der Videoplattform an – monatlich sind es acht von zehn bei den 18- bis 49-Jährigen. Allein auf Mobilgeräten werden über YouTube zumindest in den USA mehr Menschen in dieser Altersgruppe erreicht als über jeden Fernsehsender oder jedes Kabel-TV-Netzwerk.

Videos eignen sich unter anderem gut dafür, neue oder schwer zu erreichende Zielgruppen anzusprechen – wenn die Unternehmen beim Erstellen und Bereitstellen von Inhalten umdenken, sagt Jo Harland. Er muss es wissen, ist er doch Head of Visual Radio bei Radio 1, dem nach eigenen Angaben mit zwei Millionen Abonnenten erfolgreichsten Radiosender auf YouTube. Auch er rät unter anderem, zielgruppenspezifische Daten zu sammeln und zu nutzen. So lässt sich zum Beispiel ermitteln, wann, wie und auf welchem Gerät die Nutzer Inhalte ansehen.

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    Im Videomarketing sind Unterhaltung und Tutorials Trumpf

    Anschließend sollte der richtige Inhalt am richtigen Ort zur richtigen Zeit platziert werden. Ziel ist es nicht, eine der viralen Eintagsfliegen zu werden, die mit einem einzigen Zufallstreffer Millionen von Views generieren, morgen aber schon wieder vergessen sind. Die Zugriffszahlen auf dem YouTube-Kanal von heise regioconcept liegen zwar nicht ganz so hoch wie bei Katzenvideos. Die Clips bieten der angesprochenen Zielgruppe aber genau die Detailinformationen, nach denen sie suchen – rund um die Uhr. Hier ein Beispiel zum Thema Impressumspflicht auf Homepages:

    Eine Studie der Agentur fischerAppelt ist der Frage nachgegangen, wie das perfekte Branded Video aussehen sollte, und hat dazu mehr als 1000 Menschen befragt. Erklärvideos und Tutorials standen dabei an der Spitze der Beliebtheitsskala, gefolgt von Serien. Hier hat beispielsweise die Bundeswehr ins Schwarze getroffen: Ihre als Reality-Doku aufgezogene Nachwuchswerbung über den YouTube-Kanal Die Rekruten feierte einen überraschend großen Erfolg. 75 % wollen unterhalten werden, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage, 65 % wollen sich Dinge erklären lassen. Markenthemen sollten sich dem unterordnen, raten die Experten. Ebenfalls wichtig zu wissen: Die Mehrheit will spätestens nach 20 Sekunden Film wissen, worum es geht.

    Fazit: Experimentieren Sie mit YouTube-Videos – aber nicht Hals über Kopf!

    Hochwertigen Video-Content zu produzieren ist aufgrund der technischen Möglichkeiten heutzutage zwar kostengünstig machbar. Trotzdem sollten der Aufwand und die benötigten Ressourcen, etwa für einen eigenen YouTube-Kanal, nicht unterschätzt werden. Skripts müssen geschrieben und umgesetzt, eine langfristige Strategie entwickelt werden. Hier kann man sich entweder von einer erfahrenen Agentur unter die Arme greifen lassen, oder sich auf anderem Wege auf YouTube sichtbar machen: mit bezahlter Werbung, die zielgruppenspezifisch ausgesteuert werden kann. Das kostet allerdings Geld, und die Gefahr ist groß, dass User den Clip genervt nach fünf Sekunden wegklicken, weil sie eigentlich etwas ganz anderes sehen wollten.

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