Nano-Influencer

Es ist noch gar nicht so lange her, da galten Micro-Influencer als das Nonplusultra im Social Media Marketing für kleinere und mittlere Unternehmen. Jetzt haben Nano-Influencer zu Recht den Ruf, Firmen qualifizierte und damit wertvolle Interessenten, Kunden oder Abonnenten zuzuführen. Wer auf Instagram, TikTok oder YouTube unterwegs ist, sieht den Trend bestätigt. Statt Superstar-Influencern werben immer mehr ganz normale Menschen in Werbeanzeigen von KMU für deren Produkte und Dienstleistungen. Sie erstellen nutzergenerierte Inhalte und wirken darin mal fachkundig, lustig oder beratend – und zeichnen sich durch eine überwiegend hohe Glaubwürdigkeit aus. Sind Nano-Influencer eine Wunderwaffe bei der KMU-Leadgenerierung und die Zukunft des Influencer Marketings? Wir beantworten diese Fragen und geben Ihnen Tipps, wie Sie den passenden Nano-Influencer finden.

Wie Sie von Nano-Influencern profitieren

Soziale Medien entwickeln sich zu einem wegweisenden digitalen Marketinginstrument für kleinere Unternehmen. Viele entdecken die Chance, über Instagram, YouTube, TikTok, Pinterest und LinkedIn Kontakt zu potenziellen Kunden herzustellen und sich einen Namen zu machen (Brand Building). Dafür benötigen sie guten und möglichst einzigartigen Content mit hohem Wiedererkennungswert. Die Herausforderung: Klassische Marketinginstrumente wie selbst verfasste Beiträge, Stories, Videos und Werbeschaltungen reizen das Marketingpotenzial von sozialen Netzwerken nur begrenzt aus. Die Lösung sind Influencer, die Produkte auf Social Media durch positive Erfahrungsberichte vermarkten und eine Leadgenerierung einleiten.

Der Trend ist eindeutig: Unternehmen geben immer mehr Geld für Influencer Marketing auf Social-Media-Kanälen aus. Die Ausgaben stiegen über die letzten Jahre kontinuierlich an – auf satte 13,8 Milliarden US-Dollar weltweit für das Jahr 2021. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) im Zeitraum von 2019 bis 2024 liegt in Schätzungen für Deutschland bei starken 23 Prozent. Während große Marken mit dickem Budget in der Regel auf Gesichter von bekannten und damit reichweitenstarken Celebrities setzen, profitieren kleinere Unternehmen besonders vom Micro-Influencer und Nano-Influencer. Ihr Markenzeichen: eine geringe Anzahl an Followern auf Social Media, aber viel Leidenschaft.

Weshalb kleine Firmen mit Nano-Influencern groß rauskommen

Ein mustergültiges Beispiel für einen Influencer-Typ mit XXL-Reichweite im Social-Media-Bereich ist das schillernde Fitness-Modell Pamela Reif. Mit gut gemachten Workout-Videos, Fitness und Sportmode hat sie eine gigantische Community aufgebaut. Über ihren YouTube-Kanal erreicht sie knapp neun Millionen Abonnenten und auf Instagram folgen ihr etwa sechs Millionen Menschen. Ob Beautyprodukt, Fitnesszubehör oder Entspannungshilfen: Ein Sponsored Post der Markenbotschafterin bei Instagram oder ein Werbevideo bei YouTube führt den auftraggebenden Firmen Tausende Leads zu. Allerdings interessiert sich längst nicht jeder Follower für alle Themen, Produkte und Dienstleistungen, die in der Breite beworben werden. Der Streuverlust ist besonders hoch. Als Auftraggeber bezahlen Sie jedoch über den Tausender-Kontakt-Preis (TKP) enorme Summen für die riesige Fanbase, die sich oft primär für den Influencer als Persönlichkeit begeistert.

Je höher die Reichweite, desto geringer der Einfluss. Große Follower-Zahlen sind am Ende wertlos, wenn die Nutzer nicht mit den Inhalten interagieren, also klicken, liken und teilen. Deshalb ist das Engagement eine zentrale Kennzahl beim Influencer Marketing. Engagement steht für die Summe an Interaktion: Views, Likes, Kommentare, geöffnete Links und geteilte Inhalte. Die Engagement-Rate gibt an, wie sehr sich ein Publikum für den Content interessiert. Effektive Influencer weisen hohe Engagement-Raten auf, denn nur so lassen sich Marken verkaufen. Das Problem: Bei Mega-Influencern ist das Engagement meist minimal. Die Lösung sind Nano-Influencer. Sie verfügen zwar oft nur über eine geringe Reichweite im drei- bis vierstelligen Bereich, besitzen dafür aber im Themengebiet eine starke Autorität und erzeugen ein hohes Engagement.

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Was genau zeichnet Nano-Influencer aus?

Nano-Influencer stehen für eine geringe Sichtbarkeit, aber ein trotzdem effektives Influencer Marketing. Bei ihrem Publikum punkten sie mit intensivem Einfluss durch ihre hohe Glaubwürdigkeit und sehr gute Reaktions- und Interaktionsraten. Dahinter steckt das Prinzip, dass Menschen anderen Menschen vertrauen, die nah an einem Thema sind. Gerade wenn Sie Ihre Reichweite erhöhen wollen, neue Zielgruppen erschließen möchten oder einen frischen Blick auf Ihre Marke benötigen, sollen Sie Nano-Influencer in den Marketing-Mix für Ihre Marke aufnehmen.

Das zeichnet Nano-Influencer gegenüber Makro-Influencern aus:

  • Reichweite bis 10.000 Follower

  • Hohe Engagement-Rate

  • Geringe Streuverluste

  • Überzeugung durch Expertise und großes Interesse

  • Autorität und Vertrauen innerhalb ihrer Zielgruppe

  • Enge Beziehung zur Community

  • Stetig steigende Follower-Zuwachsraten

Nano-Influencer sind oft zugleich Nischen-Influencer, die sich durch ihr Fachwissen in der Nische auszeichnen und eine Special-Interest-Anhängerschaft adressieren. Eine hohe Medienprofessionalität dürfen Sie im Allgemeinen nicht unbedingt erwarten.

Weitere Marketingvorteile der Kleinstinfluencer:

  • Sie eignen sich besonders gut fürs regionale Marketing.

  • Sie können schwer erreichbare Zielgruppen beeinflussen.

  • Sie verursachen geringe TKP-Kosten.

  • Es gibt üblicherweise keine Vermarkter, die zwischen dem Influencer und dem werbenden Unternehmen stehen und Provisionen kassieren.

  • Der bürokratische Aufwand ist gering.

Für Unternehmen mit niedrigem Budget, die ihre Produkte in bestimmten Regionen oder Nischen vermarkten wollen, ist die Zusammenarbeit mit einem Nano-Influencer also lukrativ. Potenzielle Kunden nehmen die Nähe des Influencers positiv wahr und lassen sich dadurch in ihrer Einstellung zu den Angeboten leichter beeinflussen.

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    So finden Sie die richtigen Influencer für Ihre Kampagne

    Sie haben sich entschlossen, mit Nano-Influencern zu arbeiten. Nun gilt es, die richtigen Kandidaten zu identifizieren. An sich kann jeder in die Rolle schlüpfen, der Themenrelevanz besitzt, in Ihren Augen genügend Follower hinter sich hat und bereit für eine Kooperation ist. Bietet er oder sie dann gute Engagement-Raten, sind Sie fast am Ziel Ihrer Influencer-Suche angekommen.

    Umfeldsuche: Der klassische und zugleich einfachste Weg, einen passenden Influencer zu finden, ist ein Blick ins Umfeld Ihres Unternehmens. Suchen Sie nach Kunden, Lieferanten, Nachbarn, Geschäftspartnern, Newsletter-Abonnenten und Followern. Bestimmt landen Sie einige Treffer. Es eignen sich Personen, die Sie kennen und schätzen, die eine positive Ausstrahlung besitzen und denen Sie den Job zutrauen. Auch Mitarbeiter und Familienmitglieder können großartige Nano-Influencer sein.

    Kompetenzsuche: Mit Sicherheit gibt es in Ihrem Umfeld oder an Ihrem Standort Personen, die von Berufs wegen ein hohes Ansehen genießen. Sprechen Sie zum Beispiel Anwälte, Steuerberater, Ärzte, Ingenieure, Journalisten, Vereinsvorsitzende, Coaches oder wissenschaftliche Mitarbeiter auf eine mögliche Zusammenarbeit an. Denken Sie aber etwa auch an Pensionäre und Personen in Elternzeit.

    Google-Suche: Recherchieren Sie in Google nach den Keywords, die für Ihre Branche oder Marke stehen. Legen Sie Ihren Fokus auf Blogbeiträge, Foren-Posts, interessante PDFs und Social-Media-Content. Ist jemand dabei, der sich durch Fachwissen, cleveres Auftreten und Empathie auszeichnet?

    Hashtag-Suche: Folgen Sie verwandten Hashtags auf Instagram oder Twitter und checken Sie die Kommentare. Prüfen Sie, wer Inhalte produziert, die für Ihre Branche oder Marke relevant sind.

    Fansuche: Trauen Sie sich, mit einem geschickt formulierten Post Produkttester, Interviewpartner oder Meinungsgeber auf sich aufmerksam zu machen.

    Plattformsuche: DieseAnbieter haben sich auf die Vermittlung von Influencern spezialisiert: Buzzbird, Hashtaglove, Openinfluence, YouTube BrandConnect (ehemals FameBit).

    Welche Formate bieten sich für Nano-Influencer an?

    Es hängt vom Kanal – Websites, Social Media Accounts oder Blogs –, Ihrer Marke und Zielgruppe ab, was potenzielle Influencer im Rahmen einer Zusammenarbeit posten, vorstellen oder kommentieren könnten. Die Kooperation soll einen Mehrwert für alle Beteiligten bieten. Wichtig dafür: Die Experten oder Meinungsmacher können sich auf ihrem Terrain oder Fachgebiet sicher bewegen. Hier zehn Ideen, die sich im KMU-Umfeld bewährt haben.

    1. Produktvorstellungen und Tests: Sie überlassen dem Influencer Ihr Produkt oder laden ihn ein, Ihre Dienstleistung auszuprobieren. Daraus resultieren Beiträge oder/und Videos im Stil von Unboxings, First Views, Hands-ons, Ausprobiert… bis hin zu detaillierten Tests.

    2. Gesponserte Beiträge: Sponsored Posts sind der traditionelle Ansatz, bei dem Influencer Blog-Posts, Instagram-Post oder Video-Posts verfassen.

    3. Tutorials, Workshops und Fachbeiträge: Der Influencer gibt sein Fachwissen in Form von Anleitungen, Aufsätzen, Erklärvideos, Video-Workshops oder Tipps und Tricks weiter.

    4. Interviews: Der Influencer schlüpft wahlweise in die Rolle des Experten, der interviewt wird, oder übernimmt die Rolle des Interviewers und befragt jemand anderes.

    5. Content Creation: Bei dieser Variante des Influencer Marketings steht nicht der Influencer selbst im Rampenlicht, sondern eine von ihm durchgeführte (oft regionale) Produktion.

    6. Bewertungen: Das Bewertungsmarketing hält eine spannende Möglichkeit bereit, persönliche Meinungen beispielsweise in Form von Statements und Einschätzungen zu Marketingzwecken einzusetzen.

    7. Influencer-Events: Veranstalten Sie ein Event mit einem oder mehreren Influencern. Dokumentieren Sie es.

    8. Eventvisite: Der Influencer begleitet, moderiert, kommentiert oder dokumentiert eine von Ihnen durchgeführte Veranstaltung aus seiner Perspektive.

    9. Takeover: Der Influencer übernimmt im Rahmen eines Takeovers für einen bestimmten Zeitraum den Social-Media-Kanal Ihres Unternehmens.

    10. Gewinnspiele: Der Influencer tritt als Gewinnspiel-Pate oder Mitveranstalter von Mitmachaktionen oder Wettbewerben auf.

    Faustregel für alle Formate im Influencer Marketing: Lassen Sie Kontrollverlust zu. Wenn ein Außenstehender für Ihr Unternehmen kommuniziert, darf und soll das auch erkenntlich sein. Stecken Sie den Kommunikationsrahmen durch Briefings ab und sprechen Sie miteinander, aber lassen Sie dem Influencer die nötigen Freiheiten, um authentisch aufzutreten.

    Wie sieht’s mit den Kosten aus?

    Der richtige Influencer ist offen für unbezahlte Partnerschaften – sei es, um Werbung in eigener Sache zu machen, Produkte kostenfrei zu testen und zu behalten, ihr Profil zu schärfen oder Erfahrungen zu sammeln. Der Haken: Auch Nano-Influencer stellen fest, dass es noch nie so einfach war, Einfluss zu monetarisieren. Die Phase der Umsonst-Mentalität im Bereich Nano-Influencer neigt sich ihrem Ende zu, denn auch Kleinstmeinungsmacher haben erkannt, dass sie eine Leistung erbringen, von der Unternehmen profitieren.

    Social Media Marketing mit Nano-Influencern ist kein vorübergehender Trend, sondern ein zentrales Element in der Marketingkommunikation. heise regioconcept hilft Ihnen und Ihrer Marke gerne, gewinnbringend einzusteigen – vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin.

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