Auf Marketplace sicher kaufen und verkaufen. Von dem vielfältigen Angebot inspirieren lassen. Entdecke tolle Artikel in der Nähe… Mit Formulierungen wie diesen bewirbt Facebooks deutscher Newsroom den neuen Facebook-Flohmarkt „Marketplace“. Mitte August 2017 publiziert, einige Zeit später dann tatsächlich auch in Deutschland und Österreich online, hat Facebook Marketplace inzwischen zumindest so viel Betriebstemperatur erreicht, dass eine erste Einschätzung möglich ist. Vorweg: Die Entwicklung ist bei der Verbreitung und dem Algorithmen-Know-how von Mark Zuckerbergs Imperium sicher höchst spannend. Das Erscheinungsbild hingegen – aber sehen Sie selbst.
Angeboten in Nullkommanix – aber ganz anders als bei eBay
Marketplace findet sich beim Aufruf der Facebook-Startseite oben in der linken Spalte bzw. auf Smartphones je nach System oben oder unten im App-Fenster mit einem Marktstand-Symbol. Für Händler wichtig zu wissen: Hier sind Sie mit Ihrem Profil unterwegs, Sie können also nicht mit Ihrer Facebook-Seite verkaufen – höchstens dorthin verlinken.
Ein Produkt anzubieten ist äußerst einfach: „Etwas verkaufen“ anklicken, vier Felder ausfüllen, eine Beschreibung und ein Bild hinzu, posten, fertig. Alternativ und noch schneller funktioniert das Angebot über Verkäufe in Gruppen, wo es eine einfache Option gibt, Artikel zusätzlich auf Marketplace einzustellen.
Anders als auf eBay finden hier keine Auktionen statt, es gibt keine Verkäufer- und Käuferbewertungen, deutlich weniger Produktkategorien (gut zwei Dutzend), keine Abwicklung des Kaufs über das Portal. Marketplace ist lediglich ein Schwarzes Brett, kein Vermittler. Wie das Geschäft zwischen Verkäufer und Käufer abgewickelt wird, bleibt ihnen vollständig überlassen. Auch ein Kaufvertrag kommt erst durch die Kommunikation nach der Kontaktaufnahme zustande. Unter Umständen bindend können höchstens der Preis und zugesicherte Produkteigenschaften sein.
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Merkwürdigkeiten des globalen lokalen Facebook-Flohmarkts
Aus strategischen, aber nicht recht nachvollziehbaren Gründen sind Angebot und Suche von Artikeln stark geografisch strukturiert. Artikel werden standortgebunden angeboten und können auch nur standortabhängig gesucht werden, und zwar in einem maximalen Radius von 100 km (minimal 2 km vom tatsächlichen Standort, was schon reizvoller ist), und zwar rund um Städte, Stadtteile, Gemeinden und Ortschaften. Bundesländer oder z. B. ganz Deutschland lassen sich nicht auf einmal durchsuchen.
Nur im eigenen Land, so ist in vielen Beiträgen berichtet worden, seien Artikel anbietbar und suchbar – das stimmt nicht. Die Ortsauswahl funktioniert offenbar international zumindest für alle Staaten, in denen Marketplace ausgerollt ist.
Zu kuriosen Suchergebnissen führt entweder die (allzu) einfache Eingabe oder die Automatik, mit der aus Facebook-Verkaufsgruppen Artikel in den Marketplace importiert werden. Einige Blüten:
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Kinderkrankheiten oder System bei Facebook Marketplace?
Sticht potenzielle Reichweite? Unbestritten ist Facebook größer als eBay. 23 Mio. Deutsche nutzen den Dienst täglich – wenn auch nicht unbedingt Marketplace. Doch das wäre das Potenzial. Testen lässt sich die Plattform unkompliziert, da ausgehend von einem Facebook-Account keine weiteren Formalitäten zu erfüllen sind. Auch rechtliche Fragen, die erst im echten Online-Handel relevant werden, treten wie erwähnt hier kaum auf – jedenfalls solange die derzeitige Struktur eines Online-Kleinanzeigenportals so bleibt. Für gewerbliche Nutzung sind aber auch hier Bestimmungen wie die Impressumspflicht zu beachten.
Fazit: Das Gerangel im Kleinanzeigenmarkt geht in die nächste Runde
Es wird spannend bleiben zu beobachten, ob Marketplace seinen Flohmarkt aufräumt bzw. strukturell aufrüstet, um für gewerbliche Händler professioneller nutzbar zu werden; umgekehrt ist schwer vorstellbar, dass eBay, aber auch direkte Marktkonkurrenten wie das österreichische willhaben.at die Hände in den Schoß legen und Facebook das Feld kampflos überlassen. Halbwegs sicher ist allein, dass sich, ähnlich wie am Suchmaschinenmarkt, eher nur ein Platzhirsch durchsetzen wird, und zwar der leistungsfähigste. Denn Anbieter wie Nutzer werden wenig Lust haben, dauerhaft mehrgleisig zu fahren.
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