Google_Knowledge_Graph

Screenshot: Quelle: google.com

Seit 2012 liefert Google nicht mehr nur Suchergebnisse in Form von Web-Adressen – Google antwortet auch selbst. Was die Suchmaschine kraft ihres eigenen „Lehramtes“ verkündet, gefällt nicht jedem. Besonders dann, wenn man selbst nicht in der Antwort vorkommt. Die auffälligste Erscheinung dieser Entwicklung ist der Knowledge-Graph-Kasten in der rechten Spalte bei den Suchergebnissen, den derzeit vor allem Personen, Orte und – Marken füllen.

Ein Who’s who, das von selbst nachschlägt

Bei der Einführung des Knowledge Graph erklärte Google, hier seien nun „Entities“ zu finden, also Wesen, Objekte, Orte – „Dinge“ eben. Entscheidend scheint dabei (noch) zu sein, dass diese Dinge Eigennamen tragen: Würth und Vorwerk haben einen Graph, „Schraube“ und „Staubsauger“ haben keinen. Doch das kann sich ändern, denn Google hat vor Kurzem bekannt gegeben, dass Infos zu Gesundheitsfragen direkt im Knowledge Graph stehen werden – in den deutschen Google-Diensten ist das allerdings noch nicht der Fall. Auch das Verhältnis zum hauseigenen Knowledge Vault wird sich früher oder später klären müssen.

Die Frage, auch für Geschäftsinhaber, rückt also näher: Wie bekomme ich einen solchen Kasten? Und wenn ich schon einen habe: Wie kann ich den Inhalt beeinflussen? Denn es hilft ja kaum, wenn dort ein dürrer Satz und vielleicht nicht einmal ein Link steht. Mit dieser Frage ist man jedenfalls nicht allein. Die Google-Suche nach „Knowledge Graph beeinflussen“ bringt über 55.000 Hits.

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    Wegweiser zum Knowledge Graph – ohne Gewähr

    Mancher findet sich zur eigenen Überraschung im begehrten Kasten wieder, ohne bewusst etwas dazu getan zu haben. Andere, auch gut vernetzte Unternehmen hingegen nicht. Warum? Eine prominente der vielen Quellen, aus denen der Graph schöpft, ist Wikipedia. Wer hier eingetragen ist, hat gute Chancen auf den Graph-Kasten, aber das ist keine Garantie – und man muss auch nicht auf Wikipedia sein. Auch Wikidata-Einträge helfen, werden aber auch nur angenommen, wenn die Relevanzkriterien erfüllt sind.

    Google selbst verrät zwar kein Erfolgsrezept, erklärt aber immerhin, wie man Logo, Telefonnummer und Netzwerkprofile einfügt. Dazu sind Webmaster oder Medienagenturen gefragt, die das Einbetten von strukturierten Markups beherrschen. Einen dornigen Weg, veraltete Graph-Daten zu korrigieren (oder, noch übler, Angaben von anderen, aber gleichnamigen Unternehmen!), beschreibt der SEM-Profi Tony Edward auf Search Engine Land.

    Fazit: Social engagieren und SEO anwerfen!

    Hier die Shortlist „Was ich tun muss, um einen Google-Graph-Kasten zu kriegen“, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

    • ein Google+Konto für Unternehmen anlegen, das Profil optimal gestalten und für häufig aktualisierten Content sorgen (diese Maßnahme wurde schon früh von einer ganzen Reihe von SEO-Autoren favorisiert und teilweise aus Untersuchungen abgeleitet),
    • die gängigen SEO-Strategien für die eigene Website einschlagen und außer Google+ auch andere soziale Netzwerke bedienen,
    • Longtail-Keywords einsetzen, denn der Knowledge Graph reagiert insbesondere auf Suchen in Frageform („wann hat edeka berlin mitte geöffnet“), sowie schließlich
    • bei Mitbewerbern, die im Graph auffällig gut repräsentiert sind, im Quellcode der Seiten stöbern, ob sich dort Hinweise finden lassen (auch dies ist ein herausfordernder Job für Webmaster oder Agentur).

    Es lohnt sich aber in jedem Fall, die vielfach kolportierten Tricks nacheinander auszuprobieren. Auch wenn der Knowledge Graph nicht sofort bzw. wie gewünscht anspringt, hat man zumindest etwas für die Suchmaschinenoptimierung getan.