↑ Nach oben

Google Analytics 4: Ereignisse in GA einrichten

GA4 Ereignisse

Ob Content auf der Website, Formulare zur Neukundenakquise oder Gewinnspiele: Google Analytics (GA) gibt Ihnen auf Basis von Ereignissen (Events) tiefe Einblicke in das Verhalten der Besucher auf Ihrer Website. Diese Ereignisse werden gesammelt und analysiert. Sie erfahren, wer wann vorauf klickt, wie bestimmte Eingaben zustande kommen und woran es hapert, wenn aus Interessenten keine Leads werden. Diese Erkenntnisse helfen Ihnen, strategische und damit bessere Entscheidungen zu treffen. Google Analytics 4 (GA4) arbeitet ereignisgesteuert. Es identifiziert Benutzer auf Ihren Webseiten, erfasst Ereignisse wie Seitenaufrufe, Linkklicks oder Verweildauer und macht diese auswertbar. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Ereignisse in GA4 für Ihr Online-Marketing einsetzen.

Warum sollte ich mich mit GA4-Ereignissen beschäftigen?

Interessen, Nutzungsgewohnheiten und Erwartungen potenzieller Kunden ändern sich schneller, als es den meisten Unternehmen lieb sein dürfte. Was heute noch gut ankommt und Umsatz verspricht, kann morgen schon nicht mehr funktionieren. Wenn sich Verbraucherpräferenzen und Konsumverhalten ständig ändern, ist Anpassungsfähigkeit das A und O. Doch gerade für kleine Unternehmen mit begrenzten Marketingbudgets ist es eine Herausforderung (und Chance zugleich), am Puls der Zeit zu bleiben und die eigene Online-Strategie dynamisch an den Markt anzupassen. Bauchgefühl allein reicht nicht aus, fundierte Informationen sind gefragt, Stichwort Performance Marketing.

Für Ihre Marketingstrategie ist Ihre Website eine zentrale Informationsquelle aus erster Hand. Interessenten und Kunden hinterlassen auf ihrer Customer Journey eine Fülle detaillierter Daten. Sie verraten Ihnen zum Beispiel, welche Produkte und Dienstleistungen am häufigsten angeklickt werden, welche Videos sich Ihre Besucher ansehen und an welcher Stelle des Kontaktformulars sie aussteigen. Das Zauberwort heißt datengestützte Entscheidungsfindung. Sie ermöglicht es Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die zu verbesserten Kundenbeziehungen führen – in unserem Fall zu einer besseren Website.

Dummerweise bleibt dieser Datenschatz oft ungenutzt. Der Grund: Es fehlt das richtige Werkzeug, um das Verbraucherverhalten auf Ihrer Website systematisch auszuwerten. Hier kommt Google Analytics mit seinen Ereignissen ins Spiel: Mit GA4-Ereignissen erschließen Sie sich das Potenzial, das im Datenmeer steckt.

Tipp: Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung richten Sie die Webanalyse-Plattform GA4 im Handumdrehen ein.

Was genau sind Ereignisse (Events)?

In Google Analytics 4 wird alles als Ereignis protokolliert: vom Seitenaufruf über Interaktionen bis hin zur Conversion. Ereignisse stellen das grundlegende Messinstrument von GA4 dar und dienen als Datenbasis für alle Berichte. Jedes Mal, wenn ein Besucher etwas auf Ihrer Website macht, also irgendeine Aktion ausführt, zeichnet GA ein Ereignis als Datenpunkt auf. Dazu gehören das Klicken auf Links, das Scrollen auf Seiten und die Anzahl der Downloads von Dateien, die auf Webseiten verlinkt sind. Jedes Ereignis oder Event ist ein kleiner Fußabdruck, den potenzielle Kunden auf ihrer digitalen Reise hinterlassen. Anhand dieser Spuren können Sie genau nachvollziehen, wann ihre Besucher wo waren und was sie getan hab. Die wichtigsten Ereignisse, zum Beispiel tatsächliche Käufe oder das Hinzufügen zum Warenkorb, lassen sich als Schlüsselereignisse zusammenfassen.

GA4 Schlüsselereignisse, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Übersicht über die eigenen Schlüsselereignisse in Google Analytics 4, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Der Einstieg in das viel gepriesene GA4 und die Nutzung von Events ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und macht Mühe, aber es lohnt sich. Natürlich wollen Sie keine Doktorarbeit über Webanalyse im Allgemeinen und Google Analytics im Besonderen schreiben, sondern schnell mehr über die Nutzer Ihrer Website erfahren. Deshalb beschränken wir uns in diesem Ratgeber auf das für Ihre Zwecke Wesentliche und ersparen Ihnen Fachchinesisch und Funktionen, die Sie ohnehin nie verwenden werden. So gelingt der Einstieg in die nicht ganz so triviale Materie garantiert.

Eine weitere Arbeitserleichterung: Der Einfachheit halber beschränken wir uns auf das Tracking von Websites – denken Sie daran, dass auch Apps entsprechend getrackt werden können.

Tipp: Google bietet englischsprachige Online-Workshops zu GA4 für Anfänger und Fortgeschrittene an. Die Workshops sind kostenlos, allerdings nicht ganz so einfach, wie Google suggeriert.

Warum sind Ereignisse so wichtig?

Ereignisse sind die Grundbausteine von Google Analytics 4. Sie geben Ihnen einen detaillierten Einblick in das Verhalten Ihrer Zielgruppe:

  • Welche Seiten sind besonders beliebt?
  • Welche Produkte oder Dienstleistungen interessieren Ihre Kunden am meisten?
  • Wo brechen Ihre Kunden den Kaufprozess ab?
  • Welche Marketingkampagnen sind besonders erfolgreich?

Mit diesen Informationen können Sie Ihre Marketingstrategien optimieren und Ihre Kunden besser verstehen. Ereignisse sind wie die einzelnen Puzzleteile, aus denen sich das Gesamtbild Ihres Online-Geschäfts zusammensetzt. Mit ihrer Hilfe können Sie datenbasierte Entscheidungen treffen und Ihr Unternehmen erfolgreich weiterentwickeln.

Nutzen Sie GA4 als Ihr persönliches Marktforschungsunternehmen, dem Sie immer wieder neue Aufträge erteilen können. Verfolgen Sie zum Beispiel Zielgruppen anhand bestimmter Ereignisse wie Kunden, die ein Produkt gekauft haben. Oder messen Sie, welche Ereignisse zum gewünschten Ziel führen, beispielsweise ein Kaufabschluss oder eine Formularregistrierung. Personalisieren Sie Ihre Inhalte und Angebote auf Basis des Nutzerverhaltens. Und auch für A/B-Tests ist GA praktisch: Sie können verschiedene Varianten Ihrer Startseite oder einer Unterseite ausprobieren und herausfinden, welche Version bessere Ergebnisse liefert.

Die Basics: Ereignisname und Ereignisparameter

Zwei Eigenschaften kennzeichnen ein Ereignis: der Name und die Parameter. Jedes Ereignis in Google Analytics 4 hat einen eindeutigen Ereignisnamen, etwa page_view. Der Ereignisname darf keine Leerzeichen enthalten und maximal 40 Zeichen lang sein. Es gibt viele Ereignisse mit vordefinierten Namen, die Sie teilweise bei Bedarf ändern können.

Für jedes Ereignis können Sie bis zu 25 Ereignisparameter anlegen. Diese speichern zusätzliche Informationen. Im Beispiel von page_view wird die URL der Seite, auf der das Ereignis aufgetreten ist, im Parameter page_location gespeichert. Sie benötigen die Parameter, um die Ereignisdaten komplett zu verstehen. Ohne den Parameter, der Sie darüber informiert, welche Seite geladen wurde, wäre page_view nutzlos.

Tipp: Google bietet eine gute Übersicht der Ereignisparameter an. Die Tabelle fasst die in der Praxis wichtigsten Parameter zusammen.

Feine Sache: Was Google automatisch misst

Standardmäßig erfasst Google eine Reihe von Interaktionen, ohne dass Sie etwas konfigurieren müssen. Sie werden protokolliert, sobald Sie den Google Tracking-Code in Ihre Webseiten integriert haben. Dadurch ersparen Sie sich zu Beginn die Arbeit mit dem Google Tag Manager (GTM), einem Tool, mit dem Sie Tracking-Codes (Tags) für Ihre Website erstellen können.

Hier ein Überblick über die automatisch erfassten Ereignisse, die sich übrigens nicht deaktivieren lassen:

  • Seitenaufrufe (page_view): Um das Nutzerverhalten zu verstehen, ist die Messung der Seitenaufrufe Pflicht. Sie geben Aufschluss darüber, welche Inhalte für potenzielle Kunden interessant und welche Bereiche der Website besonders beliebt sind.
  • Beginn einer Sitzung (session_start): Eine neue Sitzung (Session) beginnt mit dem ersten Seitenaufruf (page_view) eines Nutzers. Dieses Ereignis markiert als Session-Initiierung den Startpunkt der weiteren Interaktion. Alle nachfolgenden Aktivitäten innerhalb der nächsten 30 Minuten werden dieser Session zugeordnet.
  • Erster Besuch (first_visit): Wenn ein Nutzer Ihre Website zum ersten Mal besucht, wird ein first_visit-Ereignis erfasst. Es hilft Ihnen, neue Besucher zu identifizieren und gezielte Ansprachemaßnahmen zu entwickeln.
  • Engagement der Nutzer (user_engagement): Das user_engagement ist ein Indikator dafür, wie wertvoll eine Sitzung für Ihr Geschäft ist. Es zeigt an, ob der Nutzer lediglich eine Seite aufgerufen (passive Sitzung) oder ob er sich aktiv mit den Inhalten auseinandergesetzt hat (aktive Sitzung).

Folgende Standardereignisse („Optimierte Analysen“) werden ebenfalls automatisch erfasst:

  • Scrolls (scroll): Scroll-Ereignisse geben Aufschluss darüber, wie weit der Nutzer auf einer Webseite nach unten scrollt. Sobald 90 Prozent der Seite erreicht sind, registriert Google ein entsprechendes Ereignis.
  • Klicks auf externe Links (click): Ein click-Ereignis wird immer dann aufgezeichnet, wenn ein Nutzer auf einen Link klickt, der zu einer anderen Website führt. Die Klicks auf externe Links geben Aufschluss darüber, für welche weiterführenden Themen sich Ihre Zielgruppe interessiert.
  • Interne Suchanfragen auf Webseiten (view_search_results): Google zeichnet auf, wenn Nutzer auf und innerhalb einer Webseite suchen. Dadurch erhalten Sie einen Einblick in die Suchbegriffe und können besser verstehen, wonach Nutzer auf Ihrer Website recherchieren.
  • Video Engagement, also die Interaktion mit Videoinhalten (video_start, video_progress, video_complete): Unter dem Oberbegriff „Video Engagement“ fasst Google drei Ereignisse zusammen, die Aufschluss über das Nutzerverhalten beim Abspielen eingebetteter YouTube-Videos geben. Das Video Engagement ist ein Indikator dafür, wie gut Ihre Videos bei Ihren Besuchern ankommen und wie lange sie sich damit beschäftigen.
  • Dateidownloads (file_download): Sie bieten Preislisten, Produktflyer oder Tipps & Tricks in Form von PDF-Dateien zum Download an? Dann können Sie mit dem file_download-Event herausfinden, wann und wie oft diese heruntergeladen wurden. Die Analyse der beliebtesten Downloads hilft Ihnen, die Inhalte zu optimieren und relevante Materialien anzubieten.
  • Interaktionen mit Formular (form_start, form_submit): Diese eng verwandten Events verraten Ihnen, wann ein Nutzer ein Formular öffnet oder anfängt, es auszufüllen. Außerdem erfahren Sie, ob und wann er ein ausgefülltes Formular absendet.

 

Tipp: Zur Online-Hilfe zu GA4 gehört eine Liste aller Ereignisse der Kategorie „Optimierte Analysen“ mit den jeweiligen Ereignisparametern.

Wie aktiviere ich die optimierten Analysen?

Damit Google die optimierten Analysen trackt, müssen Sie die Funktion aktivieren. Dazu öffnen Sie die Analytics-Seite https://analytics.google.com, melden sich an und wählen Ihre Property aus. Klicken Sie unten links auf das Zahnradsymbol und dann unter „Property-Einstellungen“ auf „Datenerhebung und -änderung“ und „Datenstreams“. Klicken Sie auf den Datenstream für Ihre Website.

GA4 Datenstream, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Die entsprechenden Einstellungen finden Sie unter „Optimierte Analysen“. Stellen Sie den Schalter dahinter auf die Ein-Position, um alle Optionen zu aktivieren. Zur Kontrolle zeigt Google daraufhin hinter „Wird gemessen“ die nun aktiven Ereignisse an: „Seitenaufrufe“, „Scrollvorgänge“ und „Klicks auf externe Links“. Klicken Sie bei Bedarf auf „+ 4 mehr“, um auch die Events „Website-Suche“, „Engagement mit dem Video“, „Dateidownloads“ und „Interaktionen mit Formular“ zu sehen.

GA4 Datenstream, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Per Klick auf das Zahnradsymbol hinter der Ereignisliste bei „Optimierten Analysen“ können Sie die Datenerfassung feintunen. Dazu stehen Ihnen zahlreiche Schalter zur Verfügung. Klicken Sie auf „Erweiterte Einstellungen einblenden“, um die Auswahl zu vergrößern.

GA4 Datenstream, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Welche weiteren Ereignistypen bietet Google Analytics?

Neben den Standardereignissen gibt es in Google Analytics 4 noch zwei weitere wichtige Kategorien von Ereignissen: empfohlene Ereignisse und benutzerdefinierte Ereignisse.

Empfohlene Ereignisse

Empfohlene Ereignisse sind Events, die Ihnen Google vorschlägt, um spezifische Nutzeraktionen zu erfassen, die für bestimmte Branchen oder Anwendungsfälle relevant sind. Empfehlenswerte Beispiele für den Bereich Online-Shops und E-Commerce sind view_item (Produkt angesehen) oder add_to_cart (Produkt dem Warenkorb hinzugefügt). Vorteil von empfohlenen Ereignissen: Sie sind bereits vorkonfiguriert und erleichtern die Analyse von branchenüblichen Metriken. Hier finden Sie eine komplette Liste aller empfohlenen Ereignisse. Wichtig: Um ein empfohlenes Ereignis einzusetzen, müssen Sie ihm noch einen eigenen Namen zuweisen.

Benutzerdefinierte Ereignisse

Diese Ereignisse werden von Ihnen selbst definiert, um Aktionen zu verfolgen, die für Ihre Website und Ihre Marketingstrategie relevant sind. Die benutzerdefinierten Ereignisse geben Ihnen maximale Flexibilität bei der Datenerfassung, allerdings ist die Handhabung nicht ganz so einfach.

So erstellen Sie ein benutzerdefiniertes Ereignis

Ein Nachteil der flexiblen Datenerfassung durch benutzerdefinierte Ereignisse besteht darin, dass sie eine individuelle Anpassung erfordern. Es gibt zwei Methoden, ein neues Ereignis in GA4 zu erstellen: Entweder Sie erstellen ein Ereignis auf Basis eines bereits vorhandenen oder Sie verwenden den Google Tag Manager und erstellen ein komplett neues Ereignis.

Für die erste Methode klicken Sie in der GA-Bedienoberfläche unten links auf das Zahnrad. Gehen Sie rechts auf „Ereignisse“ und „Ereignis erstellen“. Nach Eingabe eines noch nicht belegten Namens gefolgt von „Erstellen“ geht es an die Auswahl des Basisereignisses und die Definition der Bedingungen.

Benutzerdefiniertes Ereignis in GA4 erstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Benutzerdefiniertes Ereignis in GA4 erstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Und so geht’s über den Google Tag Manager: Der Google Tag Manager ist ein Online-Tool, mit dem Sie Tracking-Codes für Ihre Website erstellen und verwalten, ohne selbst Entwickler sein zu müssen.

Er dient als Cockpit, von dem aus Sie alle erweiterten Tracking-Aktivitäten steuern können. Öffnen Sie den GTM und wählen Sie den Container für Ihre Website aus. Klicken Sie auf „Neues Tag“, „Tag-Konfiguration“, „Google Analytics“ und „Google Analytics: GA4-Ereignis“. Geben Sie einen neuen Ereignisnamen ein und fügen Sie die gewünschten Parameter hinzu, um zusätzliche Informationen zu erfassen. Klicken Sie dann auf „Trigger“ und legen Sie fest, unter welchen Bedingungen das neue Tag ausgelöst werden soll – etwa beim Klick auf einen bestimmten Button. „Speichern“ Sie das Tag ab – es erscheint dann in der Liste unter „Tags“.

Ereignis mit dem GTM erstellen, Quelle: Google Tag Manager, Screenshot: heise regioconcept
Ereignis mit dem Google Tag Manager erstellen, Quelle: GTM, Screenshot: heise regioconcept

Nun können Sie das Tag auf Ihrer Website implementieren. GA-Superhirne, die definitiv nicht zur Zielgruppe dieses Ratgebers gehören, lassen sich den Tag-Code anzeigen und fügen ihn von Hand in die Webseiten ein. Alle anderen verknüpfen den Google Tag Manager mit ihrer Website. Tragen Sie dazu den angezeigten Code in jede Seite Ihrer Website ein.

Erkenntnisse gewinnen: So werten Sie GA4-Ereignisse aus

Die Auswertung von Ereignissen ist ein entscheidender Schritt, um Erkenntnisse über das Verhalten Ihrer Zielgruppe zu gewinnen. Klicken Sie dafür ganz links in der Bedienoberfläche von GA auf „Berichte“ und in der daraufhin angezeigten Ausklappliste auf „Engagement“. Rechts sehen Sie die Auswertungen.

Unterseiten öffnen: Klicken Sie auf den kleinen Pfeil vor „Engagement“, um die Unterpunkte zu öffnen. Am wichtigsten sind die detaillierten Auswertungen unter „Ereignisse“. Für jedes einzelne Ereignis liefert Google Ihnen einen Bericht samt einer grafischen Auswertung, die Sie bei Bedarf anpassen können.

Ereignisse in Google Analytics im Detail, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Ereignisse in Google Analytics im Detail, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Einzelauswertung abrufen: Durch Anklicken eines blau unterlegten Ereignisnamens in der Tabelle erhalten Sie weitere Informationen einschließlich der zugehörigen Grafik. Klicken Sie auf den Ereignisnamen oben links, um die vollständige Liste aller Ereignisse anzuzeigen. Hier können Sie wiederum auf einen Eintrag klicken.

Einzelauswertung eines Ereignisses, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Einzelauswertung eines Ereignisses, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Auffälligkeiten entdecken: Achten Sie auf eventuelle Punktmarkierungen im Diagramm. Sie weisen auf Auffälligkeiten hin – im Google-Jargon „Anomalien“ genannt. Ihnen sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit widmen. Um mehr zu erfahren, bewegen Sie den Mauszeiger über die gewünschte Markierung.

Die sogenannten Metriken und Dimensionen in den Berichten helfen Ihnen, ein besseres Verständnis für das jeweilige Ereignis zu entwickeln. Hier ein Überblick:

  • Anzahl der Ereignisse: Wie oft wurde das Ereignis ausgelöst?
  • Unique Events: Wie viele eindeutige Benutzer haben das Ereignis ausgelöst?
  • User: Welche Nutzer haben das Ereignis ausgelöst?
  • Dauer: Wie lange dauert es durchschnittlich, bis das Ereignis abgeschlossen ist?
  • Event Parameter: Welche zusätzlichen Informationen wurden mit dem Ereignis erfasst?

Tipps zur explorativen Auswertung von Ereignissen

In der linken Seitenleiste von GA4 finden Sie den Menüpunkt „Explorative Datenanalyse“. Dahinter verbirgt sich ein Berichtsgenerator, der von Google etwas hochtrabend als „exploratives Analysetool“ bezeichnet wird. So ganz übertreibt es Google mit der Namensgebung dann doch nicht, denn im Gegensatz zu den einfachen Berichten ist das Analysetool mächtig und kompliziert zugleich. Statt fertiger Berichte müssen Sie sich ihre Berichte erst selbst zusammenklicken. Immerhin gibt es eine Vorlagengalerie, die den Einstieg erleichtert.

Explorative Datenanalyse in Google Analytics, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Explorative Datenanalyse in Google Analytics, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Nach einem Klick auf „Explorative Datenanalyse“ sehen Sie sich zunächst die verfügbaren Vorlagen an – eventuell finden Sie etwas Passendes. Dazu gehen Sie auf „Vorlagengalerie“. Gehen Sie die Liste der Vorlagen durch. Scrollen Sie nach unten zu den „Anwendungsfällen“ und den branchenspezifischen Berichten, zum Beispiel für „E-Commerce“ oder „Gaming“.

Verfügbare Vorlagen in Google Analytics, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Nach Klick auf „Explorative Datenanalyse“ finden Sie verfügbare Vorlagen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Daten segmentieren und Trichteranalysen erstellen

Die Segmentierung von Ereignisdaten und Trichteranalysen sind besonders nützliche Analysewerkzeuge in GA. Zur erweiterten Auswertung segmentieren Sie die Daten nach Kriterien wie Nutzertyp, demografischen Merkmalen, Gerätetyp oder geografischer Lage. So können Sie beispielsweise herausfinden, wie viele Formulare auf einem Smartphone ausgefüllt wurden. Ist die Zahl gering, könnte dies ein Anlass sein, die Handhabung des Formulars auf mobilen Endgeräten zu überarbeiten.

Daten segmentieren: Gehen Sie zum Menüpunkt „Explorative Datenanalyse“ und klicken Sie auf „+ Leer“, um eine neue explorative Datenanalyse zu erstellen. Klicken Sie auf das Pluszeichen unter „Segmente“. Wählen Sie die Kriterien, Dimensionen, Metriken und Bedingungen aus, nach denen GA die Daten segmentieren soll. Haben Sie alle Eigenschaften beisammen, klicken Sie auf „Speichern und anwenden“.

Neues Segment in Google Analytics erstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Neues Segment in Google Analytics erstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Trichteranalysen erstellen: Um den Weg (User Journey) potenzieller Kunden von einem Ereignis zum nächsten zu verfolgen, erstellen Sie im Rahmen einer Trichteranalyse eben einen solchen Trichter, im Marketingjargon „Funnel“ genannt. Klicken Sie auf „Expl. Datenanalyse“ und auf „Explorative Trichteranalyse“. Zur Auswahl stehen ein Standardtrichter oder der Trichter mit Zeitverlauf. Fügen Sie die für Sie relevanten Elemente („Schritte“) zu Ihrem Trichter hinzu – das können Seitenaufruf, Buttonklicks oder Kaufabschlüsse sein. Passen Sie noch die Bedingungen für die einzelnen Schritte an.

Neues Segment in Google Analytics erstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Neues Segment in Google Analytics erstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

So ändern Sie die Aufbewahrungsdauer von Ereignisdaten

Ereignisdaten auf Nutzerebene bewahrt Google Analytics je nach Einstellung 2 oder 14 Monate auf. Hinweise zu Alter, Geschlecht und Interessen werden unabhängig von Ihren Einstellungen stets 2 Monate lang aufbewahrt. Bei allen anderen Ereignisdaten können Sie eine Aufbewahrungszeitraum zwischen 2 und 50 Monaten einstellen.

Wie lange sollte ich Ereignisdaten speichern? An sich ist es eine gute Idee, die Aufbewahrungsfristen so lang wie möglich einzustellen. Schließlich stehen Ihnen dann mehr Trackingdaten zur Verfügung, mit denen Sie Ihre Website und Ihr Online-Marketing aufpolieren können. Im Hinblick auf den Datenschutz sollten Sie GA4 jedoch so konfigurieren, dass nur die für Ihre Analysen relevanten Ereignisse erfasst und so kurz wie möglich gespeichert werden. Hier gibt es keine allgemeingültige Regel – Sie müssen eine gesunde Balance zwischen ausreichenden Nutzerdaten und Datenminimierung finden.

So ändern Sie die Aufbewahrungsdauer: Klicken Sie unten links auf das Zahnradsymbol für „Verwaltung“ und dann unter „Property-Einstellungen“ auf „Datenerhebung und -änderung“ und „Datenaufbewahrung“. Hier können Sie die gewünschte Aufbewahrungsdauer getrennt nach „Ereignisdaten“ und „Nutzerdaten“ einstellen. Bestätigen Sie mit „Speichern“.

Aufbewahrungsdauer in Google Analytics einstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept
Aufbewahrungsdauer in Google Analytics einstellen, Quelle: GA4, Screenshot: heise regioconcept

Was ist beim Datenschutz im Zusammenhang mit GA4-Ereignissen zu beachten?

Der Einsatz von Google Analytics 4 wirft datenschutzrechtliche Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Verarbeitung von Ereignissen zur Nachverfolgung der Interaktionen von Besuchern mit wichtigen Seitenelementen. Im Rahmen der ereignisbasierten Web Analytics erfasst und verarbeitet Google auch personenbezogene Daten. Auch wenn Sie über Google keine Namen und Postadressen sammeln, kann die Kombination von Ereignissen Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen, wodurch die bearbeiteten Daten datenschutzrechtlich relevant werden. Dazu kommt, dass Google seinen Sitz in den USA hat. Die Übermittlung von Daten an Google-Server in Länder außerhalb der Europäischen Union ist mit besonderen Risiken verbunden, weil dort oft laschere Datenschutzstandards gelten.

Was Sie wissen müssen: Die Verarbeitung von Nutzerdaten und personenbezogene Daten unterliegt strengen Datenschutzbestimmungen, zum Beispiel der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Ohne eine ausdrückliche Einwilligung der Nutzer oder ein nachgewiesenes berechtigtes Interesse ist die Verarbeitung personenbezogener Daten in der Regel unzulässig.

Was Sie in puncto Datenschutz tun sollten: Um bei GA4-Ereignissen datenschutzrechtlich auf der sicheren Seite zu sein, müssen Sie von jedem Besucher Ihrer Website die ausdrückliche Zustimmung (explizite Einwilligung) zur Datenverarbeitung einholen. Üblicherweise holen Sie die Zustimmung des Nutzers über ein Cookie-Consent-Banner ein. Es wird dem Besucher beim Aufruf Ihrer Website angezeigt und muss ihm die Möglichkeit geben, dem Tracking zuzustimmen oder es abzulehnen. Zum Cookie Consent gehört eine transparente Datenschutzerklärung. Sie informiert Ihre Nutzer über die Erhebung und Verarbeitung ihrer Daten.

Tipp: Die Checkliste der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Thomas Schwenke auf datenschutz-generator.de hilft Ihnen, den Einsatz von Google Analytics rechtssicher zu gestalten.

Was hat es mit Universal Analytics und GA4-Ereignissen auf sich?

Wer im Internet nach „Google Analytics 4“ sucht, wird zahlreiche Treffer finden, die sich auch oder gerade mit den Unterschieden zwischen Universal Analytics (UA) und GA4 beschäftigen. Die Google-Analytics-Plattform in der neuesten Version GA4 ist der Nachfolger der Tracking-Software UA. Die Unterschiede zu Universal Analytics sind deshalb ein Thema, weil Google wesentliche Änderungen vorgenommen hat. So basiert UA auf einem sitzungsbasierten Datenmodell, während GA4 ein ereignisbasiertes Modell verwendet und damit den gesamten Lebenszyklus von der Akquisition bis zur Konversion abbilden kann. Maschinelles Lernen zur Generierung von automatisierten Erkenntnissen und Vorhersagen ist nur in Google Analytics verfügbar, ebenso wie erweiterte Datenschutzfunktionen. Ein weiterer Vorteil von GA4 ist, dass es besser mit Google Ads und anderen Plattformen von Google verknüpft ist.

Über den Autor
Das könnte Sie auch interessieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Suche
Wählen Sie Ihr Thema

Produkt

Neue Homepage?

Hier kostenlos & unverbindlich ein Angebot für eine professionelle Homepage erhalten!

Tool

Digitalcheck

Wie erfolgreich ist Ihr Unternehmen im Internet aufgestellt? Finden Sie es heraus mit unserem kostenfreien Digitalcheck!