Textroboter

Produkt- und Katalogtexte, Newsletter, Reports, Webshop- und andere Online-Texte: Wie viele Texte brauchen Sie für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Organisation? Und vor allem: Welche Kosten entstehen bei Ihnen für die Texterstellung? Oder Stichwort Content-Marketing: Gibt es da Engpässe bei der Kapazität oder beim Budget? Textroboter sind ein Tool, das zunehmend eine relevante Rolle bei der Beantwortung solcher Fragen spielt. Textroboter schreiben Sportberichte, schwärmen vom Geschmack eines Weins und übersetzen die Beschreibung eines Artikels in Dutzende verschiedener Sprachen. Bei Bedarf produzieren Sie mit cloudbasierter Software auch eine halbe Million Texte in einer Stunde.

Textroboter oder Mensch? Textqualität meist nur für Profis unterscheidbar

„Erkennen Sie den Textroboter?“, fragt uNaice, einer der großen Anbieter für Textautomation, und präsentiert nebeneinander zweimal einen Produkttext für einen Schweizer Weißwein (ein Stück herunterscrollen!), einmal von der Maschine, einmal von einem Redakteur verfasst. Der Test ist knifflig. Denn beide Versionen sind sprachlich anspruchsvoll, haben aber auch ihre Schwächen. Nur für den professionellen Texter verrät am Schluss eine winzige handwerkliche Nachlässigkeit den Robotertext, der ansonsten sogar eher anspruchsvoller wirkt.

Wer kostenlose Tools wie den Google Übersetzer oder DeepL benutzt, staunt nicht mehr großartig, dass sich ordentliches Deutsch digital erzeugen lässt. Zumindest dann, wenn die Software weiß, was der geforderte Inhalt ist. Die Algorithmen von Textrobotern sind aber mittlerweile einen Schritt weiter. Sie brauchen etwa für einen Produkttext zusätzlich zu ihrer angeborenen sprachlichen Fähigkeit nur noch Datensätze, die ihnen die Eigenschaften des Produkts verraten, dessen Vorteile sowie Begriffe, mit denen diese beschrieben werden können. Bei Bedarf dann auch in Varianten, um Abwechslung in die Beschreibung ähnlicher Artikel zu bringen oder den Sprachstil an die Zielgruppe anzupassen.

Inzwischen anerkennen auch erfahrene Autoren, dass solche Texte von Textrobotern effizienter erstellt werden als von Menschen. Das gilt jedenfalls für Texte, deren Inhalt sich weitgehend aus definierten, strukturierten Daten ergibt und der auch stilistisch wiederkehrenden Mustern folgt. Neben Produkttexten sind das beispielsweise Wetterberichte, Börsennachrichten, Quartalsberichte oder ähnliches.

Was Textroboter (noch) nicht können, ist das, was jeder Schüler spätestens in der Oberstufe in Deutsch zu liefern hat: Eine zusammenhängende und ausführliche Darstellung eigener Gedanken, etwa nach der Vorgabe „Erläutere und bewerte Vor- und Nachteile der Vermögenssteuer“.

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Die Rentabilität der Textroboter hängt von der Masse der Texte ab

Es leuchtet ein, dass die Investition in eine Maschine sich nur lohnt, wenn eine gewisse „Stückzahl“ erzielt werden soll. Zweifelsfrei rentabel sind Textroboter zum Beispiel in Online-Shops mit mehreren hundert großteils ähnlichen Artikeln, die öfter modifiziert und vielleicht zusätzlich in verschiedenen Sprachen beschrieben werden sollen. Die Formulierung der Über-uns-Seite im Internet-Auftritt hingegen, die fünf Jahre unverändert bleibt, ist eindeutig kein Roboterjob.

Der Anbieter uNaice teilt auf Anfrage mit: „Grundsätzlich ist der Aufwand – gerade für längere Texte, die auch für Suchmaschinen und Nutzer gleichermaßen gut geeignet sein sollen, enorm. Bei einmalig zu erstellenden, längeren Texten ist die gute Konfiguration eines Textroboters sicherlich erst ab einigen hundert Texten sinnvoll“– und ergänzt als Faustregel, dass ein wirklich gut programmierter Satz aus dem Textroboter inkl. Varianten mindestens eine Stunde Arbeitszeit beansprucht, zusätzlich zum initialen Setup und der Konzeption. Anschaulich wird der Aufwand in Relation zum Text bei der Analyse eines Beispiels von uNaice, die übrigens auch einen Testlauf anbieten.

Zum Ausprobieren ganz unverbindlich und in einer Basisversion kostenlos ist der Textroboter Semtoo. Er erstellt auf Grundlage eingegebener Keywords sowie vom Nutzer vorgeschlagener Websites und Dokumente kurze Texte, die er aus online vorhandenen Texten ähnlichen Inhalts zusammenbastelt. Man darf hier keinen Goethe erwarten, aber ein erstes Gefühl für die Anforderungen an den Nutzer entsteht durchaus – nämlich vor allem: Der Textroboter ist so gut, wie die Daten, die er bekommt.

Fazit: Stellen Sie doch mal einen Textroboter auf die Probe!

Für kleinere und mittlere Betriebe sind sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Textroboter derzeit noch beschränkt. Dass sie extrem viel Zeit und dann auch Kosten sparen, wo sie in ihrem eigentlichen Revier arbeiten, liegt auf der Hand. Für Unternehmen, die jetzt noch ein Grenzfall hinsichtlich der Rentabilität von Textrobotern sind, lohnt es sich, das Thema im Blickfeld zu behalten. Denn künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können die Fähigkeiten dieser Tools rasch erweitern. Bei den bereits genannten sowie weiteren Anbietern lassen sich zudem individuelle Konditionen für kleinere Bedarfe erfragen.

  • Als Self-Service-Plattform zur automatischen Textgenerierung bezeichnet sich Textengine.io. Das Tool wandelt strukturierte Daten automatisiert in natürlichsprachlichen Text um und kommt vom Berliner Start-up (2008) Retresco.

  • Ebenfalls in Deutschland ansässig ist die Firma textOmatic, die auf ihrer FAQ-Seite zur Texterstellung auch Aufschluss über mögliche Einsatzgebiete und Anforderungen an Nutzer von Textrobotern geben.

  • Trotz englischer Website im Kern schwäbisch: AX Semantics bietet automatisierte Texterstellung seit rund 10 Jahren an – und wirbt mit 110 verfügbaren Sprachen.

  • Die Alternative für Unternehmen, die vor allem nach Kostenreduzierung trachten, sind Texter-Plattformen wie Scribershub, Textbroker, Content.de und andere. Hier wird zwar von echten Menschen, aber doch eher im Discountsektor (wenige Cent pro Wort) geschrieben. Man muss allerdings wissen, dass solche Angebote eine gewisse Ausnutzung prekärer Marktbedingungen für Texter bedeuten.

Übrigens: Der vorliegende Text ist, wohlgemerkt, in reiner Kopf- und Handarbeit entstanden. Der Autor verfolgt die Entwicklung der digitalen Konkurrenz durchaus aufmerksam – bisher allerdings ohne Furcht.

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