Andreas Schülke von Bloofusion

Andreas Schülke

Andreas Schülke ist als Head of Content-Marketing bei Bloofusion für Content-Erstellung, -Verbereitung und Linkbuilding verantwortlich. In seinem Vortrag sprach er darüber, wie Marketing-Verantwortliche den optimalen Content-Marketing-Prozess für ihr Unternehmen finden können.

Alle reden über Content-Marketing und viele setzen es auch schon um. Doch nur sehr wenige sind tatsächlich Experten auf dem Gebiet. Laut einer Umfrage von Curata liegt eine der größten Herausforderung in der Entwicklung einer Content-Marketing-Strategie, die zum Unternehmen und dessen Zielen passt. Auch die Erfolgsmessung im Content-Marketing ist nicht trivial und oft nicht wirtschaftlich nachvollziehbar. Ein geeignetes Autorenteam zu finden, das erstens schreiben kann und zweitens Interesse und Kompetenz am Thema hat, sehen auch viele als Herausforderung an. Nach der Veröffentlichung haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, den erstellten Content auch zu verbreiten. Der Stift wird fallen gelassen und die Inhalte versauern. Wie also kann man den Prozess organisieren, um die genannten Herausforderungen zu minimieren?

Zunächst: DEN richtigen Prozess, der für alle Unternehmen und für alle Branchen funktioniert, gibt es nicht. Den Prozess sollte sich jedes Content-Team selbst bauen, nachdem es folgende Fragen beantwortet: Lohnt sich Content-Marketing für uns? Möchten wir Content-Marketing machen? Wie möchten wir Content-Marketing machen?  

Content Marketing Vortrag

Sechs Schritte für die erfolgreiche Content-Marketing-Strategie

Schülke empfiehlt sechs Schritte, die Content-Verantwortliche abarbeiten sollten, um eine erfolgreiche Content-Marketing-Strategie zu schaffen.

  1. Zieldefinition
  2. Themenrecherche (+ Content-Audit)
  3. Erstellung (+ “Atomatisierung”)
  4. Seeding
  5. Evaluation
  6. Nochmal von vorne (+ Content-Pflege)

Schritt 1: Zieldefinition

Das Definieren von Zielen ist essentiell für eine erfolgreiche Content-Marketing-Strategie. Diese müssen nicht immer wirtschaftlicher Natur sein (z.B. “höhere Verkaufszahlen”). Auch Backlinks für die Optimierung der Sichtbarkeit im Internet, der Imageaufbau oder die Positionierung als Experte in einem Fachgebiet sind typische Ziele im Content-Marketing.

Schritt 2: Themenrecherche (+ Content-Audit)

Direkt nach der Zieldefinition können Sie mit der Themenrecherche durchstarten. Die ist besonders wichtig, damit Sie herausfinden können, über welche Inhalte Sie berichten möchten.

Welche Themen gibt es bei Ihnen schon (z.B. Zeitschriften, Datenbanken oder Newsletter)? Welche Inhalte davon können Sie zweitverwerten?

Auf der einen Seite ist die Themenfindung im Content-Marketing sehr kreativ. Doch was viel wichtiger ist, ist das strukturierte Nachdenken. Das Thema, das man recherchiert, soll auch eine ganz bestimmte Zielgruppe erreichen. Wer bei der Themenrecherche keine zielgruppengerechten Inhalte ermittelt, wird beim Seeding (Schritt 4) in Schwierigkeiten kommen.

Tools für die Themenrecherche gibt es einige. Mit dem Keyword-Tool von Google AdWords lässt sich eine  Keyword-Recherche durchführen, doch auch Google Suggest und W-Fragen-Tools (z.B. Hypersuggest.com) liefern wertvolle Inhalte.

Schritt 3: Content-Erstellung (+ „Atomisierung“)

Das Thema Content-Erstellung kann ohne Schwierigkeiten einen eigenen Themenblock füllen. Aufgrund des Umfangs ging Andreas Schülke nur kurz auf das Thema ein.

Er gibt uns einen Tipp auf den Weg: Die “Atomatisierung” – also die Zergliederung einer Content-Idee in kleine Teile – ist eine einfache Möglichkeit, den eigens erstellten Content erneut zu verwenden. Das kann beispielsweise bedeuten, aus jedem E-Book-Kapitel einen eigenen Blogpost, ein Video oder sogar eine Infografik zu veröffentlichen.

Wer detaillierte Informationen zum Thema Content-Erstellung wünscht, kann dies in unserem Blogbeitrag zu dem Thema nachlesen.

Schritt 4: Seeding

Das Content-Seeding (also die Verbreitung) kann über die eigenen aber auch fremde Kanäle stattfinden. Nach der Content-Erstellung ist es selbsterklärend, dass man die Inhalte erstmal auf den eigenen Seiten verbreitet. Das kann die eigene Webseite sein, der YouTube-Kanal, die Facebook-Seite oder der Newsletter.

„Wir ernten, was wir säen“, zitiert Schülke die Fantastischen Vier. Nur wenn wir in die Welt herausgehen und zeigen, was wir Wertvolles gemacht haben, können andere auf uns aufmerksam werden. Doch wo sollen wir eigentlich säen?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Owned Media, Earned Media und Paid Media.

Wer ein bisschen Geld in die Hand nimmt, kann seinen Content über Werbe-Netzwerke (Paid Media) verbreiten. Dazu zählt z.B. Google AdWords, aber auch Content-Promotion-Netzwerke wie Outbrain oder Ligatus, bei denen Artikel auf Webseiten als „Interessantes aus dem Web“ eingeblendet werden. Übrigens: Wir haben die gängigen Content-Promotion-Netzwerke gegeneinander antreten lassen.

Outbrain Beispiel

Beispiel: Content-Verbreitung über Outbrain auf Bild.de (Screenshot)

Am dankbarsten ist jedoch die Verbreitung über Earned Media. “Verdiente Reichweite.” Das erreicht man einerseits über klassische PR-Arbeit (über einen Presseverteiler passende Journalisten mit den Infos versorgen) oder Blogger Relations (also ein Netzwerk aus Bloggern, die über unseren Content berichten). Schülke empfiehlt aber auch die gezielte Kontaktaufnahme zu Geschäftspartnern oder anderen potenziellen Multiplikatoren aus der Szene. Dabei sollten immer die Autoritäten zu dem Thema angesprochen werden, die Sie vorab per Recherche zusammen getragen haben. Doch wie tritt man an sie heran? Der einfachste Weg ist es, die Experten vor der Content-Erstellung mit ins Boot zu holen und Sie teilhaben zu lassen. Das kann ein Interview auf dem Blog, ein Beitrag im E-Book oder ein gemeinsames YouTube-Video sein. Viele Autoritäten sehen eine solche Kooperation als absolut wichtig an und sind dankbar, dass man ihren Namen stärkt.

Schritt 5: Evaluation

Auf das Content-Seeding folgt die Evaluation. Überprüfen Sie, welche Ziele, die Sie sich im ersten Schritt gesetzt haben, Sie erreicht haben.

Schritt 6: Alles nochmal von vorn

Content-Marketing fängt nicht an einem Tag an und endet an einem anderen. Es ist ein Kreislauf, der sich immer und immer wieder wiederholt. Wenn Sie Ihre Maßnahmen evaluiert haben, fangen Sie wieder mit der Zielsetzung an und durchlaufen die nächsten Schritte. Je länger Sie Content-Marketing betreiben, desto komplexer und wertvoller wird Ihr Content. Außerdem profitieren Sie langfristig von Ihrem Fleiß. “Die Inhalte sind online und leben online.”

Fazit

Content-Marketing ist keine Maßnahme mit klarem Anfang und Ende. Es ist ein Kreislauf, der immer wieder durchlaufen wird. Insgesamt sollte eine Content-Marketing-Strategie flexibel gehalten werden. Egal in welchem der sechs Schritte Sie sich befinden, sollten Sie die anderen Punkte stets im Blick behalten und vorauszudenken.

© Ines Schaffranek / Bloofusion

© Ines Schaffranek / Bloofusion