Double-Opt-In

Was bedeutet Double-Opt-In?

Double-Opt-In beschreibt ein zweistufiges Anmeldeverfahren für Newsletter und andere Formen der E-Mail-Kommunikation. Nach der initialen Anmeldung über ein Webformular erhält der Nutzer zunächst eine E-Mail mit einem speziellen Link, den er anklicken muss, um die Anmeldung abzuschließen und sich eindeutig zu verifizieren und den Newsletter zu bestätigen. Erst dann wird die E-Mail-Adresse in die Versandliste aufgenommen und der Newsletter tatsächlich zugestellt. Der Versender hat somit den Nachweis, dass die E-Mail-Adresse existiert und der Inhaber mit dem Empfang von E-Mails einverstanden ist.

Im Gegensatz dazu wird beim Single-Opt-In-Verfahren der Newsletter direkt nach der Anmeldung durch den Nutzer zugestellt, ohne dass dieser noch eine Bestätigung vornehmen muss. Double-Opt-In stellt also eine zusätzliche Sicherheitsstufe dar.

Funktionsweise und Prozess des Double-Opt-In-Verfahrens

Der typische Ablauf des Double-Opt-In-Verfahrens besteht aus drei Schritten:

Schritt 1: Initiale Anmeldung

Der Nutzer füllt auf der Website des Versenders ein Anmeldeformular aus, das mindestens das Pflichtfeld für die E-Mail-Adresse enthält. Oft werden weitere Daten wie Name und Interessensgebiete abgefragt. Diese Felder sind jedoch optional. Mit dem Absenden des Formulars erklärt der Nutzer sein grundsätzliches Interesse am Newsletter-Bezug.

Schritt 2: Bestätigungsmail

Unmittelbar nach der Anmeldung durch den Nutzer versendet das E-Mail-System des Anbieters eine Bestätigungs-E-Mail an die angegebene Adresse. Diese enthält einen individualisierten Bestätigungslink sowie weitere Informationen zum Newsletter sowie. Nur durch Anklicken dieses Links kann die Anmeldung finalisiert werden.

Die Bestätigungsmail sollte zeitnah nach der Erstanmeldung erfolgen, damit der Nutzer einen direkten Bezug zu seiner Aktion herstellen kann. Dies kann automatisiert durch ein Newsletter-Programm erfolgen. Außerdem ist es empfehlenswert, den Nutzer schon bei der Anmeldung deutlich darauf hinzuweisen, dass er noch die Bestätigungsmail erhalten wird.

Schritt 3: Verifizierung

Wenn der Nutzer den Bestätigungslink in der E-Mail anklickt, wird er meist auf eine Bestätigungsseite auf der Website des Versenders geleitet. Dort wird ihm der erfolgreiche Abschluss der Anmeldung mitgeteilt. Im Hintergrund wird die E-Mail-Adresse nun in die Empfängerliste des Newsletters aufgenommen. Erst jetzt ist der Nutzer für den Versand freigeschaltet und erhält die weiteren Ausgaben.

Klickt der Nutzer den Bestätigungslink nicht innerhalb einer vorgegebenen Frist an, verfällt die vorläufige Anmeldung automatisch und es erfolgt kein Newsletter-Versand. Die Frist liegt typischerweise bei 2-7 Tagen.

Double-Opt-In und die DSGVO

Mit Einführung der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist das Thema Double-Opt-In wieder stärker in den Fokus gerückt. Denn die DSGVO fordert von Unternehmen für die Zusendung von E-Mail-Werbung eine vorherige ausdrückliche Einwilligung des Empfängers.

Double-Opt-In erfüllt durch das zweistufige Verfahren die Kriterien der DSGVO besonders gut, da die Einwilligung explizit und nachweisbar vorliegt. Der Versender kann jederzeit belegen, dass der Nutzer aktiv und eindeutig zugestimmt hat.

Dennoch ist Double-Opt-In nach der DSGVO nicht zwingend vorgeschrieben. Auch mit anderen Verfahren wie einer dokumentierten Einwilligung auf der Website kann die Anforderung erfüllt werden. Entscheidend sind die konkreten Umstände und die Ausgestaltung des Prozesses. Double-Opt-In bietet aber in jedem Fall ein hohes Maß an Rechtssicherheit und entspricht der empfohlenen Best Practice im Permission Marketing.

Vorteile des Double-Opt-In-Verfahrens

Aus Sicht des Versenders bietet Double-Opt-In eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem einfachen Single-Opt-In:

Schutz vor unbeabsichtigten und fehlerhaften Anmeldungen: Es kann nicht passieren, dass jemand versehentlich oder mit einer fremden E-Mail-Adresse für den Newsletter angemeldet wird. Die Bestätigung stellt sicher, dass nur der tatsächliche Inhaber der Adresse die Eintragung vornehmen kann.

Rechtssicherheit: Durch die explizite Bestätigung des Nutzers kann der Versender lückenlos nachweisen, dass eine eindeutige Einwilligung für den Newsletter-Empfang vorliegt. Das ist wichtig, um rechtliche Anforderungen wie die DSGVO zu erfüllen. Außerdem ist das Risiko von Spam-Beschwerden und Abmahnungen geringer.

Bessere Zustellbarkeit: Double-Opt-In verhindert weitgehend, dass ungültige oder fehlerhafte E-Mail-Adressen in den Verteiler gelangen. Damit sinkt die Gefahr von hohen Bounce-Raten, die sich negativ auf die Reputation des Absenders auswirken können. Auch Spam-Fallen werden zuverlässig ausgeschlossen.

Höheres Engagement der Empfänger: Nutzer, die ihre Newsletter-Anmeldung explizit bestätigt haben, sind in der Regel interessierter und aktiver. Das zeigt sich in besseren Öffnungs- und Klickraten sowie einer niedrigeren Abmeldequote. Eine qualitativ hochwertige und engagierte Empfängerbasis ist für den Erfolg des E-Mail-Marketings entscheidend.

Mögliche Nachteile des Double-Opt-In

Neben den genannten Vorteilen müssen beim Einsatz des Double-Opt-In-Verfahrens aber auch mögliche Nachteile und Hürden beachtet werden:

Zusätzliche Hürde im Anmeldeprozess: Durch den Zwischenschritt der Bestätigungs-E-Mail entsteht für den Nutzer ein Mehraufwand. Er muss aktiv werden und den Anmeldeprozess abschließen. Das kann gerade bei mobilen Nutzern und je nach technischer Umsetzung zu Frustrationen und Abbrüchen führen.

Verringerung der Anmeldezahlen: Erfahrungsgemäß bestätigt nur ein Teil der ursprünglich interessierten Nutzer auch tatsächlich die Anmeldung. Manche übersehen die Bestätigungsmail oder sie landet im Spam-Ordner. Damit erreichen insgesamt weniger Kontakte den Newsletter als bei Single-Opt-In.

Höhere technische Komplexität: Die Umsetzung des Double-Opt-In Prozesses ist technisch anspruchsvoller als Single-Opt-In. Es muss eine Logik für den Versand der Bestätigungsmails und den Abgleich der Anmeldungen programmiert werden. Auch die zuverlässige Zustellung der Bestätigungsmails kann eine Herausforderung sein.

Ausgestaltung der Bestätigungsmail

Um die Vorteile des Double-Opt-In-Prozesses voll auszuschöpfen, sollte die Bestätigungsmail sorgfältig gestaltet werden:

  • Klar erkennbarer Versender
  • Eindeutige Betreffzeile mit Handlungsaufforderung
  • Visuell hervorgehobener Bestätigungslink bzw. Button
  • Erklärung, wozu die Bestätigung notwendig ist
  • Kontaktdaten und Datenschutzhinweise des Versenders

Professionelle Newsletter-Software bietet in der Regel entsprechende Template-Vorlagen für Double-Opt-In-Bestätigungsmails, die auf die eigenen Belange angepasst werden können.

Best Practices für die Double-Opt-In-Umsetzung

Um die Conversion bei der Newsletter-Anmeldung mit Double-Opt-In zu optimieren, haben sich einige Best Practices bewährt:

Transparenz und klare Nutzerführung

Machen Sie schon bei der Anmeldung auf den zweistufigen Prozess aufmerksam. Der Nutzer sollte wissen, dass noch eine Bestätigungsmail folgen wird. Erläutern Sie kurz den Sinn des Verfahrens.

Gestalten Sie den Bestätigungslink in der E-Mail prominent, verständlich und leicht zugänglich, zum Beispiel als auffälligen Button. Im Idealfall führt der Link den Nutzer ohne weitere Hürden oder Verzögerungen direkt zum Abschluss der Anmeldung.

Mehrwerte und Anreize kommunizieren

Die meisten Nutzer sind heute vorsichtig, wenn es um die Preisgabe ihrer E-Mail-Adresse geht. Stellen Sie daher schon bei der Erstanmeldung die Vorteile und den Nutzen Ihres Newsletters knapp und überzeugend dar.

Auch in der Bestätigungsmail selbst können Sie durch relevante Inhalte oder Anreize wie einen Gutschein die Motivation zur Verifizierung zusätzlich steigern.

Erinnerung und Retention-Maßnahmen

Nutzer, die nicht direkt nach der Anmeldung die Bestätigung vornehmen, können Sie nach einigen Tagen mit einer Erinnerungs-E-Mail sanft auf die noch ausstehende Aktion hinweisen. Auch ein Verweis auf die Bestätigung bei weiteren Touchpoints wie nach Käufen oder Websitebesuchen kann helfen, noch zögernde Nutzer von der Anmeldung zu überzeugen.

Auswirkungen des Double-Opt-In auf die Conversion Rate

Durch das zweistufige Verfahren ist beim Einsatz von Double-Opt-In naturgemäß zunächst von einer geringeren finalen Conversion Rate bei der Newsletter-Anmeldung auszugehen. Je nach Branche und Zielgruppe bestätigen nur etwas 50 bis70 Prozent der Erstanmelder auch tatsächlich über den Link in der Bestätigungsmail.

Mit einer nutzerfreundlichen Gestaltung des Prozesses und durchdachten Optimierungsmaßnahmen lässt sich die Conversion jedoch deutlich steigern. Gleichzeitig sorgt die höhere Qualität der Anmeldungen für bessere Öffnungs- und Klickraten im weiteren Verlauf, sodass die geringere Quantität in vielen Fällen kompensiert wird.

Um eine fundierte Entscheidung für oder gegen Double-Opt-In zu treffen, empfiehlt es sich daher, beide Varianten zu testen und die Effekte auf die wesentlichen E-Mail-Marketing KPIs zu messen.

Vermeidung von Spam-Beschwerden durch Double-Opt-In

Als Spam bezeichnet man unerwünschte Werbe-E-Mails, sogenannte Junk-Mails, die ohne Einverständnis des Empfängers zugestellt werden. Insbesondere bei Single-Opt-In Verfahren besteht ein Risiko, dass Adressen missbraucht werden oder Nutzer sich leichtfertig und ungewollt anmelden. Die Folge sind Spam-Beschwerden und eine Beeinträchtigung der Reputation des Versenders.

Double-Opt-In ist eine wirksame Methode, um Spam zu vermeiden. Durch die Verifizierung der E-Mail-Adresse haben es Listen-Bomber und Spam-Bots deutlich schwerer. Versehentliche oder böswillige Eintragungen durch Dritte werden quasi ausgeschlossen.

Gleichzeitig sind sich Double-Opt-In-Empfänger ihrer Anmeldung stärker bewusst und werten die E-Mails seltener als unerwünschten Spam. Die zusätzliche Bestätigung wirkt wie eine Art „Spam-Schutz“ für den Verteiler. Beschwerden und Markierungen als Junk-Mail werden deutlich reduziert.

Double-Opt-In ist also nicht nur eine Frage des Nutzererlebnisses und der Conversion, sondern auch ein essenzielles Instrument für ein nachhaltiges und seriöses E-Mail-Marketing. Gerade wer langfristig relevante und zielgruppenspezifische Inhalte ausspielen möchte, kommt um ein Anmeldeverfahren nach dem Permission-Prinzip kaum herum.

Fazit

Das Double-Opt-In Verfahren hat sich beim Permission Marketing und speziell bei Newsletter-Anmeldungen etabliert. Es minimiert das Risiko von Fake-Anmeldungen, maximiert die Datenqualität und sorgt für eine höhere Zustellbarkeit sowie besseres Engagement der Empfänger.

Auch wenn noch nicht alle Unternehmen Double-Opt-In einsetzen, sprechen die Vorteile klar für den Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass sich das Verfahren nicht zuletzt wegen der DSGVO weiter durchsetzen wird. Wer heute schon auf Double-Opt-In beim E-Mail setzt, ist also auf der rechtlich und technisch sicheren Seite.

Am Ende profitieren beide Seiten – Versender und Empfänger – von diesem Anmeldeprozess. Nur wer sich wirklich für die Inhalte und Angebote interessiert, wird den zweiten Schritt der Bestätigung vornehmen. Doch genau diese qualifizierten Kontakte sind entscheidend für den langfristigen Erfolg im E-Mail-Marketing.

Über den Autor
Das könnte Sie auch interessieren

Tool

Digitalcheck

Wie erfolgreich ist Ihr Unternehmen im Internet aufgestellt? Finden Sie es heraus mit unserem kostenfreien Digitalcheck!