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Der Wertzuwachs der Kryptowährung Bitcoin ist enorm: Wer früh eingestiegen ist, ist heute Bitcoin-Millionär – Meldungen darüber gibt es jedenfalls genug in den Medien, so wie den Artikel der Süddeutschen Zeitung, wo es heißt: „… man sitzt an einem Morgen im Spätherbst in einem Café in einer deutschen Großstadt der jungen Mutter Marie gegenüber, die eine zweistellige Millionensumme versteckt.“

Viele stellen sich die Frage: Jetzt noch einsteigen oder platzt bald die Blase? Immerhin akzeptiert schon Lieferando Bitcoins, dann ist das doch ein Zeichen für ein ganz normales Zahlungsmittel, oder?

Keine Ahnung von Kryptowährung, aber man kann ja mal drüber reden

Uns interessiert hier, ob und gegebenenfalls was Kryptowährungen wie Bitcoin z. B. einen deutschen Mittelständler angehen können. Wir reden hingegen nicht von hochriskanten Spekulationsgeschäften, Waffen- und Drogenhandel sowie Geldwäsche – alles Dinge, wofür einige Kryptowährungen unbestritten tauglich sind.

Dass Sie aber etwa als Händler in absehbarer Zeit mit der Frage konfrontiert sind, ob man bei Ihnen mit Bitcoin zahlen kann, ist ein realistisches Szenario. Es gibt in Deutschland Pizzerien, wo das geht. Es macht dann einen besseren Eindruck, wenn Sie zumindest wissen, wovon die Rede ist.

Was Sie nicht im Detail zu wissen brauchen, sind die tieffliegenden Argumente im Streit um die 2018 sicher platzende Bitcoin-Blase oder die Notwendigkeit sowie technische Machbarkeit einer staatlichen Regulierung von Kryptowährungen. Die Liste dieser Währungen ist übrigens lang, und selbst auf Platz 100 steht noch eine Marktkapitalisierung – das ist eine Art Marktwert – von fast 200 Millionen Dollar.

Beispiel Bitcoin: ein paar zentrale Stimmen im Chor

Allein die Kursentwicklung Bitcoin/Euro macht deutlich, dass es sich nicht lohnt, Preislisten mit Bitcoin-Angaben drucken zu lassen. Es geht, wenn überhaupt, um Online-Handel; da wäre ein Echtzeit-Kursrechner im Warenkorb denkbar, der dem Kunden im letzten Moment angibt, was er in Bitcoin zu zahlen hat. Dennoch bleibt das, vor allem bei engen Handelsspannen, angesichts der Schnelligkeit der Kurssprünge ein Glücksspiel. Ein Beitrag bei Gigatech über die abwartende Haltung von Amazon zur Bitcoin-Bezahlung macht deutlich, wie tricky die Frage ist.

Dass Bitcoin „jetzt bald“ mit Pauken und Trompeten zerplatzt wie einst die Dotcom-Blase, wird spätestens, seitdem die Kursdiagramme wöchentlich bis täglich nach oben erweitert werden müssen, prognostiziert. Das Rennen ist offen. Durch die letzten heftigen Ausschläge haben sich die Warner wieder bestätigt gefühlt. Was man allerdings mit den meisten Expertenaussagen praktisch anfangen soll …? „Blasen wachsen auch dann noch, wenn sie als solche bereits erkannt sind.“ Dies ändere aber nichts daran, „dass sie irgendwann platzen und es dann riesige Verluste gibt“, wird ein solcher Experte in einem Beitrag bei heise online zitiert. Knapp 500 Kommentare unter dem Artikel reichen von „gut getarntes Schneeballsystem“ bis „Cryptowährungen sind der sichere Hafen“. – Aha. Sicher ist nur eines: Ein Teil der Experten und der breiten Masse mit breitgestreutem Halbwissen wird am Schluss recht behalten.

Quantensprung oder Sackgasse?

Einen guten Punkt in der Sache macht t3n-Magazin-CEO Andreas Lenz: Er hat gerade erst Bitcoin und Blockchain als „nächste Evolutionsstufe des Internets“ bezeichnet und hält dem Blasen-Geraune entgegen, dass mit Kryptowährungen und der Blockchain sowie mit Tausenden darauf laufenden dezentralen Anwendungen ein neues, unzerstörbares Finanzmarkt-, Handels- und Plattformsystem entstanden sei. Zweites plausibles Standbein seiner Analyse: Es gibt sowohl einen wachsenden Wunsch nach Autonomie im Umgang mit Zahlungsvorgängen als auch ein kaum mehr auszurottendes Misstrauen gegenüber dem herrschenden Finanzmarktsystem, insbesondere den Banken. Wenn Sie also interessiert sind, weiterhin mit einem guten Gefühl die spannende Entwicklung von Kryptogeld zu verfolgen – hier finden Sie ein paar ordentliche Argumente und die entsprechende Zuversicht. Wenn Sie hingegen gute Gründe suchen, sich von dem ganzen Blödsinn abzuwenden, hilft Ihnen in aller Ausführlichkeit der Beitrag zum Thema „Blockchain seit zehn Jahren nutzlos“ auf Hackernoon (engl.).

Kryptozahlungsmittel zum Nachschlagen

Sie brauchen weder ein Hochschulstudium in Informatik noch eine erfolgreiche Banklehre, um zumindest zu verstehen, wovon die Rede ist, sondern nur drei Links zu den Basis-Infos aus dem Meer an Veröffentlichungen:

    • Wie funktioniert eigentlich Bitcoin? Der Beitrag der Wirtschaftswoche ist wirklich für blutige Laien genial anschaulich heruntergebrochen: Was der Unterschied zum Bankkonto ist, warum die Blockchain (quasi die Buchungsformulare) so sicher ist und was Unternehmen damit machen können – teils mit einleuchtenden Animationen erklärt.
    • Was Bitcoin ist bzw. das System, mit dem Kryptowährungen funktionieren, die Blockchain, das erklären tatsächlich (ganz unoriginell) in annehmbarer Genauigkeit die entsprechenden Artikel in der Wikipedia.

    Fazit: Ein guter Rat? Wir arbeiten dran …

    Dass massiver Druck von breiten Kreisen der Verbraucher aufkommt, unbedingt mit Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung zu bezahlen, ist derzeit nicht konkret absehbar. Aber nicht konkret absehbar heißt eben auch nicht, dass es ausgeschlossen ist. Es wäre unseriös, hier einen Rat zu geben, den Sie auf jeden Fall befolgen sollten. Spannend bleibt die Entwicklung allemal …

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