Google Map Maker

Obwohl man mittlerweile mit Google Maps den Mond und den Mars erkunden kann, sind noch immer nicht alle Flecken der alten Erde kartografisch gleichmäßig gut erschlossen. Genau hier setzte die ursprüngliche Idee des Google Map Makers an: Mithilfe der Weisheit der Vielen sollen die Lücken geschlossen und die Welt zum geografisch strukturierten Inhaltsverzeichnis ihrer selbst werden.

Seit 2008 erlaubt Google seinen Nutzern die Bearbeitung geografischer Daten, um so beispielsweise auch in Schwellenländern praktisch nutzbare Karten anbieten zu können. Seither kann jeder seine speziellen Points of Interest eintragen: Sehenswürdigkeiten, wichtige Gebäude, aber auch empfehlenswerte oder neu hinzugekommene Verbindungen – und natürlich Geschäfte und Firmenniederlassungen. 2013 startete der Dienst dann schließlich auch in Deutschland. Die Nutzung ist kostenlos, lediglich ein eigenes Google-Konto braucht man dazu.

Kurze Wege zum schnellen Ziel

Gerade für regional aktive Unternehmen ist es unumgänglich, Präsenz bei den am häufigsten genutzten Verzeichnis- und Kartendiensten zu zeigen. Doch das geht nicht immer so flott. Mit einem einmaligen und leicht zu bewerkstelligenden Eintrag auf Google Maps kann man hingegen Name, Standort, Kategorie, Öffnungszeiten und Adresse des eigenen Geschäfts schnell und unkompliziert hinterlegen.

Doch hieß das nicht eigentlich anders? Google My Business, oder? Nicht ganz. Zwar können (und sollten!) Händler und Dienstleister ihr Unternehmen auch dort kostenfrei eintragen, um etwa bei der Google-Suche oder auf Google+ besser auffindbar zu sein. Ein zusätzlicher Eintrag mit dem Map Maker bietet aber weitere Vorteile, denn erfahrungsgemäß wird er schneller umgesetzt, da er eine automatische Prüfung durchläuft und von einem regionalen Moderator (Lead) freigeschaltet wird. Diese Kontaktpersonen sind keine Google-Mitarbeiter, sondern Community-Mitglieder, die sich in der Vergangenheit durch Zuverlässigkeit und Seriosität ausgezeichnet haben. Das Prozedere bei Google My Business dauert dagegen deutlich länger.

Auch die Verknüpfung der einmal bestätigten Informationen mit der Google-Datenbank funktioniert auf diese Weise flotter. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die zusätzlichen Angaben so rasch wie möglich auch bei einer Suchanfrage angezeigt werden. Dasselbe gilt für eventuell nötige Änderungen: Auch sie werden schneller aktualisiert. Außerdem können im Map Maker nicht nur die Firmeneinträge, sondern beispielsweise auch Angaben zu Straßen und Gebäuden verändert werden. Das kann hilfreich sein, wenn etwa die Anfahrt zum Geschäft auf der Karte falsch angezeigt wird oder falls man sie anhand markanter Punkte deutlicher kennzeichnen möchte.

Kartenhaus für Scherzbolde

Kostenfrei, schnell, nützlich – das klingt gut, aber wo ist der Haken? Der große Vorteil von Google Map Maker hat auch eine Kehrseite, denn erleichterte Zulassungsbedingungen eröffnen auch mehr Möglichkeiten, Unfug zu treiben. Im Mai 2015 wurde es Google zu bunt, als ein Spaßvogel mithilfe des Map Makers mitten auf der Landkarte Pakistans ein Android-Männchen auf das Apple-Logo urinieren ließ. Der Dienst wurde daraufhin für mehrere Wochen komplett gesperrt, um den Prüfprozess neu zu organisieren.

Seit Ende August sind nun zusätzliche regionale Moderatoren im Einsatz, einige wenige Funktionen wurden ausgeschaltet. Dazu zählt das Setzen von Polygonen wie etwa Parkflächen, mit denen die peinliche Zeichnung seinerzeit eingeschmuggelt wurde.

Fazit: Regelmäßig nach dem Rechten sehen

Diese Reaktion ist für Unternehmen und Werbetreibende eine gute Nachricht, denn nicht immer haben andere Menschen einfach nur Unsinn im Sinn. Potenziell können unliebsame Zeitgenossen oder sogar Konkurrenten, unerwünschte Änderungen beantragen und so versuchen, Einträge zu manipulieren.

Dem sind nun gottlob mehrere Riegel vorgeschoben. Dennoch sollte man von Zeit zu Zeit einen Blick auf die eigenen Einträge werfen. Nicht nur, weil – frei nach dem alten Lenin – Vertrauen gut, Kontrolle aber besser ist, sondern auch, um die Aktualität und Korrektheit der eigenen Angaben im Auge zu behalten.

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