Social Media Marketing

Der Papst twittert lateinisch. Der Facebook-Account von Barack Obama ist mit 48+ Millionen Likes „nur“ Nr. 51. Edeka kreierte mit einem Video namens Supergeil auf YouTube einen Kult. Kitzbühel redet mit seinen Gästen per WhatsApp. – Und immer noch hält sich ein knappes Viertel deutscher Unternehmen von den sozialen Netzwerken fern (Stand: April 2015). Dabei sind nicht einmal diejenigen berücksichtigt, die zwar irgendwo angemeldet sind, diesen Kanal aber kaum nutzen. Machen die abstinenten Unternehmen etwas falsch? Und was ist überhaupt die Definition von Social Media?

Social Media für Unternehmen im Web 2.0

Vielleicht haben Sie nicht mehr im Sinn als eine kleine Unternehmensseite auf Facebook. Auch dann sollten Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Social Media funktioniert. Das alte Internet war, grob vereinfacht, Elektropost plus Bibliothek und Zeitungskiosk. Das Web 2.0 erweiterte diese Aspekte: Jetzt herrscht die potenziell unbegrenzte Interaktion aller Nutzer (und bisheriger Anbieter) miteinander: Marktplatz, Gemeinschaftswerk, Demokratielabor, Stadion…

Wenn Sie sich als Unternehmen in diesem Umfeld erfolgreich bewegen wollen, müssen Sie berücksichtigen, dass die Mentalität Ihrer Zielgruppe durch ein Jahrzehnt Web 2.0 weitgehend umgekrempelt worden ist: User erwarten lockere Kommunikation auf Augenhöhe, ungehinderten Zugang zu (fast) allen Informationen, viele kostenlose Leistungen. Sie sind launisch wie das Wetter – heute Millionen Likes, morgen Shitstorm – und ungeduldig wie eine Filmdiva: Antworten am selben Tag sind das Allermindeste… um nur ein paar Schrullen zu nennen.

Wenn Sie sich jetzt fragen, warum Sie sich mit diesem Kindergarten herumschlagen sollen, ist die Antwort einfach: Weil immer mehr Kunden genau dort sind und dort auch tun, was Kunden eben tun (Kaufentscheidungen treffen) – und weil Ihre Mitbewerber auch schon dort sind. Komplett ignorieren können Sie Social Media praktisch nur dann, wenn Ihre Auftragsbücher bis zum Ende des Jahrtausends voll sind.

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    Fisch im Wasser statt Elefant im Porzellanladen

    Erfolgreiches Social-Media-Marketing beginnt damit, dass Sie Ihre Manieren der Umgebung anpassen. Es ist keine gute Idee, der Frau eines saudischen Prinzen beherzt die Hand zu schütteln, wenn man in Arabien Geschäfte machen will. Auf Facebook und Co. sind die Chancen auf ein Vollbad im Fettnäpfchen aber auch nicht schlecht, wie einige willkürlich herausgegriffene englisch– und deutschsprachige Beispiele imposant belegen. Hier greift man sich oft an den Kopf: Wie konnten die nur…? Es ist unter Umständen aber deutlich komplizierter.

    „Was kann passieren?“, fragte das Handelsblatt Nicole Prieller von point of origin. „Dass man in sozialen Netzwerken ‚alles richtig machen‘ und gleichzeitig wichtige Verkaufsziele verfehlen kann, hat 2010 Pepsi bewiesen“, erklärt die Marketing-Expertin. „Unmengen von Likes bei Facebook, zehntausende Follower auf Twitter, Millionen von Fans – und dennoch fünf Prozent Marktanteil verloren.“

    Doch damit genug der Anti-Motivation! Sie dürfen nur nicht an Garantieversprechen beim Social-Media-Marketing glauben. Aber die gibt es bei klassischer Werbung ja auch nicht. Um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass Sie sich in der Plattform Ihrer Wahl wie ein Fisch im Wasser bewegen. Denn eine Hauptursache vieler der erwähnten Katastrophenbeispiele ist, dass Unternehmen das Medium falsch verstanden haben. Sie müssen einfach zuerst wissen, wie man die Frauen saudischer Prinzen tatsächlich begrüßt.

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    Welcher Kanal? – Machen Sie, was Sie am besten können!

    Es gibt eher Dutzende als ein Dutzend Kanäle, die Sie nutzen können. Wenn Sie ein Fan statistischer Auswertungen sind, bekommen Sie zwar an jeder Ecke genug Zahlen zu Nutzung, Reichweite usw., ob nun weltweit oder für Deutschland. Aber sind diese Zahlen auch genau für Ihr Unternehmen relevant?

    Die Beratung durch eine professionelle Medienagentur kann dazu durchaus hilfreich sein, zumal die Halbwertszeit solcher Statistiken extrem schwankt. Aber auch ein externer Dienstleister – wenn er seriös ist – wird Ihnen Hausaufgaben nicht ersparen können. Und die müssen sie abarbeiten, auch wenn Sie im Alleingang starten wollen.

    Um zu entdecken, ob Facebook, Twitter, Instagram oder eine ganz andere Plattform für Sie am besten ist, brauchen Sie einen Eindruck davon, was sich dort abspielt – und ob Sie das Gefühl haben, etwas Ähnliches selbst auf die Beine stellen zu wollen. Natürlich nicht am Beispiel der Kanäle des Vatikans, sondern am besten innerhalb Ihrer eigenen Branche. Wenn Ihnen völlig gegen den Strich geht, was da abläuft (und Ihnen auch nicht einfällt, wie es besser gehen könnte) – suchen Sie eben woanders. Vielleicht passt ein Unternehmensblog besser zu Ihnen als Fotos, deren Kommentierungen Sie täglich beantworten müssen.

    Für die Auswahl des Kanals bietet Ihnen unser Beitrag zur  Neukundengewinnung einen groben Überblick. Zu den einzelnen Kanälen, deren Bedeutung, Nutzung und Charakteristik finden Sie Artikel (angefangen mit den neuesten) durch eine Suche in diesem Blog, oder Sie stöbern auf gut Glück in der Artikelkategorie Social Media.

    Fazit: Steigen Sie beherzt ein ins Social-Media-Karussell!

    Betrachten Sie Ihr Marketing in einem der sozialen Netzwerke nicht als lästige Pflicht – auch wenn es eine wichtige Aufgabe ist. Wegen der Schnelllebigkeit der Trends sollten Sie ohnehin keine Abhängigkeit Ihrer Marketing-Aktivitäten von einzelnen Plattformen riskieren. Benutzen Sie sie eher als Spielbein im Rahmen eines gut gestreuten Marketing-Mix und investieren Sie experimentierfreudig Ihre Kreativität in neue, zu Ihrem Unternehmen passende Kommunikationsformen mit Ihren Kunden.

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