Wer seine Website über WordPress online stellt, hat den unangefochtenen Marktführer unter den Content-Management-Systemen gewählt. Und damit eine vielseitige Plattform, die deutlich mehr kann, als Homepage-Baukästen für private Blogger zur Verfügung zu stellen. Auch immer mehr Unternehmen (bis hinauf in den Club der DAX-notierten) benutzen WordPress, zumindest als willkommene Alternative. Über 40.000 Plugins erweitern bei Bedarf die Funktionalität der Plattform – allerdings nicht alle zur reinen Freude der Nutzer.

Social Media automatisch bespielen: funktioniert, aber …

Eines dieser Plugins, von WordPress selbst entwickelt und prominent empfohlen, ist Jetpack. In WordPress.org kann es installiert werden, in WordPress.com ist es bereits integriert. Eine der wesentlichen Funktionen des Plugins: Neue Blog-Beiträge erscheinen automatisiert auf den Social-Media-Kanälen des Nutzers, und zwar höchst einfach. So funktioniert das Ganze zum Beispiel mit WordPress.com:

Im Dashboard stehen unter „Konfigurieren > Teilen“ die Plattformen Facebook, Google+, Twitter, LinkedIn, Tumblr und Path zur Auswahl. Über den Button „Verbinden“ werden dann Dialogfelder, etwa für die Veröffentlichungseinstellungen, angezeigt. Das ist im Handumdrehen eingerichtet und prompt erscheinen neue Beiträge – nicht allerdings neue WordPress-Seiten – zeitgleich auf den verbundenen Kanälen. So weit, so gut.

Handwerk hat den goldeneren Boden

Wem es einfach darauf ankommt, auf der Stelle und ohne viel Zeitaufwand neue Blog-Nachrichten in möglichst vielen sozialen Netzwerken zu posten, der wird für Jetpack dankbar sein. Das Plugin tut, was es soll. Aber die Lustlosigkeit der Veranstaltung macht sich schnell bemerkbar. Professionelles Social Media Management geht anders.

Beispiel Facebook: Als Vorschaufoto erscheint gerne das (oft unveränderte) Headerbild des Blogs. Der angerissene Textausschnitt ist lediglich eine Dublette des Textes, der im Link gezeigt wird. Der Sprachstil ist derselbe wie im Beitrag, also ohne eine an Facebook angepasste Diktion.

Zwar lässt sich im WordPress-Beitrag selbst unter „Publizieren“ eine benutzerdefinierte Nachricht eingeben, die auf den ausgewählten Plattformen gepostet wird – aber damit hat man die eingesparte kostbare Zeit fast schon wieder verschenkt.

Ob überhaupt so ein automatisches Posten nach dem Gießkannenprinzip Erfolg haben kann, ist fraglich und hängt im Einzelfall von vielen Faktoren ab. Das volle Marketingpotential sozialer Netzwerke wird damit jedenfalls nicht genutzt.

Fazit: Schnell streuen oder gezielt posten?

Jetpack ist in diesem Punkt für das Social-Media-Management so etwas wie Rationalisierung mit der Brechstange. Etwas ausgefeilter kommt da schon das ebenfalls kostenlose WordPress-Plugin AutoSharePost daher, das Facebook und Twitter bedient.

Wer seine Plattformen effizient, zugleich aber mit mehr Qualität bespielen will und nicht immer alles gratis haben muss, sollte z.B. einmal AgoraPulse ausprobieren. Die Software ist derzeit für Facebook, Twitter und Instagram ausgelegt und ermöglicht es, vom Dashboard aus auf den drei Plattformen sowohl zu posten als auch – sehr übersichtlich – alle (!) einlaufenden Benachrichtigungen, Kommentare, Tweets usw. abzuarbeiten.

Ob Gießkanne, plattformangespasste Posts oder professionelles Social-Media-Management: Letztlich kommt es immer darauf an, was genau man mit seinen Social-Media-Aktivitäten erreichen will.

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