Online-Marketing Übersicht

Onlinemarketing gewinnt stetig mehr an Bedeutung. Was im Jahr 1994 als Bannerschaltung begann, hat sich mittlerweile als umfassende Disziplin etabliert. Neben Online-Werbung zählen mittlerweile auch Affiliate-Marketing, E-Mail Marketing, Online-PR , Crossmedia, Social-Media Marketing, Mobile-Marketing und Suchmaschinenmarketing zum Onlinemarketing. Viele unterschiedliche Ausprägungen, die jeweils das gleiche Ziel verfolgen: Kauf von einem Produkt/einer Dienstleistung oder Anregung dessen auf einer Homepage. Gern möchten wir Ihnen die einzelnen Arten des Onlinemarketings und die Funktionsweise vorstellen.

Innovation ist gefragt

Online-Werbung bezeichnet die Schaltung von Werbeflächen auf Webseiten. Bekanntestes Beispiel ist der Banner.

bannerwerbung

Screenshot, Quelle: sueddeutsche.de

Ebenso ist die Belegung von Werbebuttons, Pop-Up Fenstern und weiteren Formaten möglich. Bei dieser Werbeform stehen die Impressionen, also Einblendungen, im Vordergrund und dienen zur Abrechnung, z.B. über den Tausender-Kontakt-Preis. Bei manchen Anbietern besteht die Möglichkeit, feste Zeiträume ohne festgelegte Impressionen zu buchen. Viele Nutzer kennen diese Werbeform und bewerten jene negativ, da es vom eigentlichen Content der Webseite ablenkt. Pop-Up Blocker tragen dazu bei, dass diese Art der Werbung nicht beachtet wird. Der Werbetreibende steht hier vor der Herausforderung, den Werbeplatz innovativ zu nutzen, um die Aufmerksamkeit des Nutzers auf sich zu ziehen.

Bei Leistung bezahlen

Affiliate-Marketing beschreibt eine Werbeform, bei der ein Webseitenbetreiber seine Werbeflächen einem Werbetreibenden zur Verfügung stellt, um seine Ware oder Dienstleistung zu vermarkten. Der Webseitenbetreiber, auch Affiliate genannt, erhält eine Provision für seine Leistung. Er kann selber die Position festlegen, an der die Werbung in Form von Bannern erscheint und den Zeitraum bestimmen. Der Werbetreibende, auch als Merchant bezeichnet, zahlt eine Provision an den Affiliate.

affiliate Marketing Beispiel

Screenshot, Quelle: expedia.de

Im Unterschied zur Online-Werbung erfolgt diese nach Cost per Action, demnach leistungsorientiert. Das können unter anderem Klicks (Cost per Click) auf den Banner oder ein Kauf der Ware oder Dienstleistung auf der Webseite des Merchants nach dem Klick auf das Werbemittel (Cost per Sale) sein. Für den Merchant ist Affiliniate-Marketing eine gute Werbeform, um seine Reichweite zu erhöhen, mögliche Kunden auf sich aufmerksam zu machen und letztendlich seine Verkäufe über das Internet zu steigern. Der Affiliate erhält im Gegenzug Werbeerlöse.

Persönliche Ansprache

E-Mail Marketing ist die gezielte Ansprache von Kunden per E-Mail. Der Werbetreibende kann seine Kunden oder potenziellen Kunden personalisiert ansprechen und dadurch Aufmerksamkeit erzeugen. Meist enthalten diese E-Mails einen kurzen Text mit einem Link auf die Seite des beworbenen Unternehmens. Die häufigsten verwendeten Ausprägungen dieser Werbeform sind die Stand-Alone-Kampagne (E-Mailing), der Newsletter und das Newsletter-Sponsorship.

Werbeemail Beispiel

Vorteil des E-Mail-Marketings ist die zielgerechte Formulierung der E-Mail an den Kunden oder potenziellen Kunden. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die E-Mail des Werbetreibenden im Spamfilter landet und somit seine Wirkung verfehlt.

Pressearbeit im Netz

Online-Public Relations, auch Online-PR, beschreibt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die im oder über das Internet durchgeführt wird. Aufgabenbereich der Online-PR ähnelt stark der der klassischen PR: Recherchieren und Verfassen von Pressemitteilungen und Fachbeiträgen. Online-PR stellt jedoch andere Bedingungen an eine Mitteilung, da diese über das Internet, z.B. über Nachrichtenportale, Blogs oder Podcasts gestreut wird.

pr

Screenshot, Quelle: pr-gateway.de

Des Weiteren unterstützt Online-PR die Suchmaschinenoptimierung durch die Generierung von Backlinks. Einige Texte werden nur vor diesem Hintergrund veröffentlicht und müssen dementsprechend suchmaschinenfreundlich aufbereitet sein. Die Veröffentlichung ist zum Teil kostenlos und bietet eine gute Möglichkeit, um Produkte oder Neuerungen bekannt zu machen. Online-PR erreicht nicht direkt die Zielgruppe, sondern wird an Journalisten gerichtet, die daraufhin im besten Fall über das Produkt oder die Dienstleistung berichten. Diese gilt es zu überzeugen, damit diese Onlinemarketing-Strategie gelingt.

Vernetzung ist alles

Crossmedia ist eine Werbekampagne, die über mehrere zielgruppengerechte Medien geschaltet wird. Ein Beispiel ist eine Anzeige in einer Tageszeitung und die gleichzeitige Schaltung eines ähnlichen Banners auf einer Webseite. Beide Werbeformen sollten hierbei das gleiche Konzept verfolgen. Die Schaltung in den einzelnen Medien muss inhaltlich, formal und zeitlich aufeinander abgestimmt sein, um einen Wiedererkennungswert zu erzeugen. Diese Disziplin baut somit am stärksten auf die Vernetzung von verschiedenen Medien auf. So kann der Werbetreibende seine Zielgruppe auf mehreren Kanälen auf unterschiedliche Weise mit einem gleichen Konzept erreichen.

Dem Nutzer zuhören

Social Media dienen dem Austausch von Nutzern im Internet. Jedes Unternehmen kann sich darstellen und mit anderen Nutzern in Kontakt treten. Mittlerweile existieren viele Formen zur Kommunikation im Internet: soziale Netzwerke wie Facebook, Blogs oder Communitys zu bestimmten Themen. Es gibt allerdings kaum Kontrolle über die geposteten Inhalte. Für Unternehmen kann das nachteilig sein, wenn über das eigene Produkt negative Sachverhalte veröffentlicht werden. Das Unternehmen kann die Bekanntgabe nicht ändern, jedoch aktives Marketing in sozialen Netzwerken betreiben. Das ist der Gedanke von Social-Media Marketing. Es zielt auf eine breite Masse an Nutzern ab, denen die Produkte präsentiert werden. Das Unternehmen sollte mit den Nutzern fortlaufend kommunizieren, ihnen zuhören und eine Verbindung aufbauen. Diese Form des Online-Marketings ist jedoch zeitintensiv.

Social Media Marketing Beispiel

Kunden unterwegs erreichen

Unter Mobile Marketing wird Marketing im mobilen Bereich verstanden. Der Werbetreibende kann für seine Produkte werben und den Austausch mit Kunden suchen. Dies kann zum Beispiel über eine App oder eine mobil optimierte Seite passieren. Der Kunde hat die Möglichkeit, Produkte oder Dienstleistungen mobil zu kaufen. Das Unternehmen wiederum kann bei einer App wichtige Informationen wie den derzeitigen Standort des Kunden nach Zustimmung sammeln und seine Angebote darauf ausrichten. Diese kann das Unternehmen direkt via Pushnachricht auf das Smartphone des Kunden schicken. Suchmaschinenwerbung kann ebenfalls mobil ausgeliefert werden und somit Teil von Mobile-Marketing sein.

Anruferweiterung_Mobil

Organic vs. Paid Listening

Suchmaschinenmarketing, auch Search Engine Marketing, ist der Oberbegriff für Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung. Suchmaschinenoptimierung beschreibt das Vorgehen, dass eine Webseite suchmaschinengerecht aufbereitet wird, um in der organischen Trefferliste weit oben zu erscheinen. Die Optimierung der Homepage teilt sich in Off – und Onpage-Optimierung. Letzteres bedeutet unter anderem, dass die Webseite so aufgebaut werden sollte, dass jede Unterseite möglich nur einen Themenschwerpunkt, dementsprechend einen wichtigen Suchbegriff, behandelt. Der Werbetreibende muss in diesem Bereich immer aktiv bleiben. Mitbewerber optimieren ebenfalls ihre Homepage und die Suchmaschinen ändern stetig ihre Kriterien. Offpage-Optimierung beschreibt all die Maßnahmen, die fernab der Homepage durchgeführt werden können. Dazu zählen die Anzahl der Verlinkungen der Webseite auf anderen Webseiten, deren Qualität und organische Struktur. Um diese Linkstruktur aufzubauen, spricht man potenzielle Partner an, versucht diese für eine Verlinkung zu gewinnen und baut im Erfolgsfall seine Linkpopularität aus. Suchmaschinenoptimierung ist demnach ein andauernder Prozess, in den der Werbetreibende viel Mühen investieren muss. Er muss sich stets über Neuerungen informieren und diese umsetzen. Suchmaschinenwerbung wie Google Ads bietet die Möglichkeit, den Kunden direkt beim Suchvorgang abzuholen. Er wird somit auf das Produkt oder die Dienstleistung aufmerksam, während er sich in dem Moment dafür interessiert. Die Einblendung ist keywordgesteuert und erfolgt im bezahlten Trefferlistenbereich. Der Höchstbietende steht nicht automatisch oben, so sind zum Beispiel bei Google weitere Faktoren wie Klickrate und Relevanz wichtig. Die Einblendung der Textanzeige ist kostenlos. Erst wenn der Nutzer auf die Anzeige klickt und auf die Unternehmensseite weiter geleitet wird, fallen Kosten für den Werbetreibenden an. Die Klickkosten variieren je Suchwort.

Fazit

Das Onlinemarketing bietet viele Möglichkeiten, im Internet zu werben und potenzielle Kunden anzusprechen. Welche Formen für Ihr Unternehmen am geeignetsten sind, hängt von davon ab, was Sie mit der Werbung erreichen möchten: Bekanntmachung, Neukundengewinnung, Abverkauf oder gar ein individuelles Ziel. Vorab sollten Sie ebenfalls überlegen, wieviel Zeit Sie in Onlinemarketing investieren können und auch längerfristig planen. Da die Onlinenutzung weiterhin steigt, sollten Sie auf jeden Fall Onlinemarketing umsetzen. Nur so werden Sie im World Wide Web gefunden, wenn Ihre Kunden nach Ihren Produkten oder Dienstleistungen suchen.

Verwendete Quellen:

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Lammenett, E. (2014). Praxiswissen Online-Marketing, 4. Auflage. Wiesbaden: Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH.

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