Vor wenigen Tagen berichteten wir bereits in dem ersten von vier Teilen unseres Recaps der BLOO:CON, was wir über das Thema SEO gelernt haben.

Block 2: SEA

Der zweite Block der BLOO:CON widmete sich dem Thema Suchmaschinenwerbung (SEA). Auch dieser Teil enthielt drei spannende Vorträge zu den Themen „Neue AdWords-Features“, „Remarketing“ und „Google Shopping“.

Zunächst noch einmal die Übersicht über alle vier Blöcke:

Block 1: SEO

Block 2: SEA

Block 3: Das neue SEO

Block 4: Content

 

In dem ersten SEA-Vortrag von Martin Röttgerding ging es um das Thema:

Neue AdWords-Features, die viele Unternehmen noch nicht nutzen

Nicht nur in der Suchmaschinenoptimierung, sondern auch bei Google AdWords hat sich viel getan.

Conversions

Unter einer Conversion versteht man die Umwandlung des Status einer Person aus der Zielgruppe eines Unternehmens. Schließt ein Interessent ein Newsletter-Abo ab oder tätigt gar einen Einkauf, spricht man davon, dass er konvertiert hat.

Google hat seine Conversions überarbeitet. Diese starke und für viele wichtige Metrik kann nun besser eingestellt werden. Konvertiert ein Kunde mehrfach, z.B. indem er mehrere Käufe tätigt, kann man nun einstellen, ob dies einfach oder mehrfach gezählt werden soll. Conversion bedeutet übersetzt „Umwandlung“. Bei AdWords ist eine Conversion jedoch nicht nur die simple Umwandlung

Wie war das nochmal mit dem Qualitätsfaktor?

Für einige, die schon einmal mit Google AdWords Anzeigen erstellt haben, mag der Qualitätsfaktor ein abstraktes Ungetüm sein. Eigentlich ist es jedoch nur ein Richtwert, an dem man sich orientieren kann, wenn es um die Optimierung von Kampagnen geht.

Martin Röttgerding verweist auf ein Whitepaper von Google: Settling the Quality Score. Hier erklärt Google sehr ausführlich, was es mit dem Qualitätsfaktor auf sich hat und wie man mit ihm umgeht. Für Werbetreibende, die sich viel mit Google AdWords beschäftigen, definitiv lesenswert.

Für Google ist die Klickrate auf eine Werbeanzeige ein Indiz dafür, ob die Werbung funktioniert oder nicht. Anzeigen sollten demnach immer auf Klicks ausgerichtet werden, dann behandelt Google sie auch besser. (Zugegeben: Google bezieht einen Großteil seines Umsatzes aus Google AdWords. Da ist es logisch, dass klickstarke Anzeigen mehr gepusht werden. Schließlich möchte Google auch nur Geld verdienen.)

Nahe Varianten

Früher konnte man wählen, ob die Werbeanzeige auch bei nahen Varianten des Suchbegriffs angezeigt werden sollte, oder nicht. Beispiel: Früher konnte nur zu dem Begriff „Laufschuhe“ eine Anzeige geschaltet werden. Nun werden jedoch immer nahe Varianten, z.B. die Pluralform mit einbezogen. Meine Werbeanzeige wird also auch bei den Suchbegriffen „Laufschuh, Laufschuhen, laufen“ etc. geschaltet.

Sechs neue Features bei der Anzeigenschaltung

Google AdWords beinhaltet sechs neue Features, die wir im Folgenden stichpunktartig darstellen.

1. Call Outs: Anzeigenerweiterung mit Zusatzinformationen

Call Outs

Screenshot, Quelle: google.de

  • Zusätzliche Anzeigenzeile für Zusatzinformation
  • Geeignet für Verkaufsargumente
  • Die Anzeige wird dadurch größer
  • Kunde kann besser überzeugt werden
  • Klickrate wird vermutlich erhöht, was sich dann auch wieder positiv auf den Qualitätsfaktor auswirkt
      → Sind sehr zu empfehlen!

2. Bewertungserweiterung

Bewertung AdWords

Screenshot, Quelle: google.de

  • Bewertung von Dritten mit Link zur Quelle
  • Kundenbewertungen zählen nicht; ideal sind Testberichte
      → Machen! Wenn möglich! Sieht gut aus und schafft Vertrauen, macht Anzeige größer

3. Anzeigen mit Echtzeit-Updates

Countdown Beispiel

Screenshot, Quelle: google.de

  • Dynamisch angepasste Anzeigen , z.B. wenn Preis oder Lagerbestand dynamisch ist
  • Basiert auf Datenfeed (Upload manuell über Excel oder API)
  • Ist für Profis geeignet
  • Die Anzeigen sind sehr individuell
  • Countdown-Funktion: „Noch 3 Tage bis…“ Ist immer aktuell, wenn der Countdown abgelaufen ist, wird die Anzeige nicht mehr geschaltet. Gut weil: Kann Dringlichkeit ausdrücken. An der Stelle des Countdowns {= eingeben, dann erscheint ein Eingabefeld
      → Zu empfehlen!
countdown Einstellung

Einstellen des Echtzeit-Updates in Google AdWords (Screenshot, Quelle: Google AdWords)

 

4. Displayauswahl

Displaynetzwerk

Screenshot, Quelle: Google AdWords

  • Für sehr relevante Display-Seiten für die Schaltung der Ads
  • Nachteil: Man kann sich den Preis nicht aussuchen, der ist aber nicht so hoch
  • Nachteil: Geringes Volumen

→ Vorteil: Relevante Platzierung, deshalb: Ausprobieren!

5. Zuordnungsmodellierung

Zuordnungmodell

Screenshot, Quelle: Google AdWords

 

  • Conversions können je nach Modell zugeordnet werden (Sonst werden sie automatisch der letzten Suchanfrage zugewiesen)
  • Die Funktion findet man unter Tools > Conversions > Suchtrichter > Zuordnungsmodellierung

→ Es bietet sich an, verschiedene Modelle einfach mal durchzuprobieren

6. Gebotsstrategie

  • Dient dazu, um die Konkurrenz zu überbieten
  • Man wählt eine Konkurrenzdomain aus
  • Angeben, wie oft man höher positioniert werden möchte
  • Höchstgebot kann selbst festgelegt werden
  • Das Gebot wird täglich angepasst
    → Von dieser Methode wird abgeraten! Betriebswirtschaftlich ist es nicht sinnvoll, da es sich um eine sehr teure Methode handelt.

Martin Röttgerdings Fazit

Wie man sieht, gibt es einige Neuerungen, die sicherlich für den ein oder anderen interessant sein könnten. Man kann sich hier ein bisschen austoben und verschiedene Dinge ausprobieren. Abgesehen von der Gebotsstrategie! Finger weg!

Hier geht's zum Artikel

Das neue SEO

Alles Marke, oder was? Wie man seine Marke stärkt, warum Unternehmen stärker online denken müssen und für wen sich ein Corporate Blog lohnt.
Hier geht's zum Artikel

Im nächsten Vortrag erklärte Vanessa Auf der Landwehr:

Wie man Remarketing effektiv in die AdWords Strategie einbaut

Vanessa auf der Landwehr

© Bloofusion

 

Zunächst führt sie ein paar Statistiken zum Kaufverhalten auf:

  • 96% aller Kunden kaufen nicht beim ersten Besuch
  • 49% aller Kunden besuchen 2 bis 4 Webseiten vor der Kaufentscheidung

Für den Online-Handel stellen diese Zahlen eine wahre Herausforderung da. Wie löst man das Problem? Vanessas Antwort lautet: Remarketing!

Doch was genau versteht man eigentlich unter Remarketing?

Im Grunde genommen ist es nichts anderes, als den Kunden während seines Aufenthalts in meinem Online-Shop zu beobachten und ihn später noch einmal daran zu erinnern, was er bei mir interessant fand. Remarketing ermöglicht das Schalten von Bannerwerbung auf den Folgeseiten, die mein potentieller Kunde nach meinem Onlineshop besucht. Auf diese Art und Weise begleitet man den Kunden in seinem Kaufzyklus.

Voraussetzung: Zuvor muss man einen Remarketing-Tag auf seiner Seite einbauen. Diesen Tag erhält man von Google.

Unterschieden wird in klassisches und dynamisches Remarketing

Klassisches Remarketing

Der Ablauf ist eigentlich ziemlich simpel:

 Ablauf Remarketing

Das könnte dann zum Beispiel so aussehen:

Anzeige

Screenshot, Quelle: spiegel.de

Besonders interessant für den Werbeschaltenden: Die Kunden können verschiedenen Kundengruppen zugeordnet werden, z.B. Warenkorb-Abbrecher.

Dynamisches Remarketing

Das dynamische Remarketing geht noch einen Schritt weiter. Der Nutzer wird in der Werbeanzeige nicht nur auf die Webseite aufmerksam gemacht, sondern auf genau das Produkt (oder ein sehr ähnliches), das er sich angesehen hat. Somit eignet es sich besonders für Shopbetreiber. Die Funktionweise gleicht dem des klassischen Remarketings.

Für mich als Nutzer sieht das dann zum Beispiel so aus: Ich informiere mich auf der Lufthansa-Webseite über Flüge nach Chicago. Sommerurlaub. Raus von zuhause. Aber puh – die Flüge sind ganz schön teuer. Ein paar Stunden später, gucke ich, ob es morgen in Hannover 3° Celsius oder doch sogar noch etwas kälter wird. Und zack – sehe ich die Werbeanzeige mit dem Lufthansa-Flieger. Da bekomme ich doch gleich noch mehr Lust, meinen Urlaub so schnell wie möglich zu buchen, oder?

Dynamisches Remarketing

Screenshot, Quelle: lufthansa.de bzw. wetter-online.de

Remarketing für das Suchnetzwerk

Remarketing funktioniert auch für das Google-Netzwerk. Der Ablauf ist wie folgt:

Ablauf Remarketing Suchnetzwerk

Gebote auf die Keywords und die Anzeigentexte werden wie gewohnt angepasst.

Das Verfahren hat sich bewährt, denn die Nutzer weisen eine höhere Klickrate und Conversion Rate auf.

Vanessa Auf der Landwehr zieht Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Remarketing zwar mit etwas technischem Aufwand verbunden ist, dieser sich jedoch auf jeden Fall lohnt. Remarketing hat sich als erfolgreiche Methode erwiesen, die Conversions zu erhöhen.

Der SEA-Block wurde abgeschlossen von Martin Röttgerding mit einem Vortrag zu folgendem SEA-Thema:

Google Shopping – Strategien für Shop-Betreiber

(Autor: Finn Hassold)

Im Vortrag wurde auf folgende Themenschwerpunkte eingegangen:

  • Welche Optimierungsansätze gibt es für Google Shopping?
  • Was sind Merchant Promotions und kann ich als Shop-Betreiber in Deutschland diese Funktion in meine Google-Shopping-Kampagne integrieren?
  • Wie werde ich Google Zertifizierter Händler? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich dadurch als Shop-Betreiber?

Welche Optimierungsansätze gibt es für Google Shopping?

Es gibt drei Optimierungsansätze, die man anwenden sollte, um die Performance einer Shopping-Kampagne bei Google AdWords zu steigern:

  • Optimierung des Produkt-Datenfeeds
  • Optimierung des Bid Managements
  • Optimierung durch Segmentierung von Suchanfragen

1. Optimierung des Produkt-Datenfeeds

Datenqualität und Datenaktualität sicherstellen.

Ist erster Linie geht es bei der Feedoptimierung um Datenqualität: Daten müssen vor allem vollständig und korrekt sein (z.B. die EAN-Nummern müssen stimmen und mit der Prüfsumme aufgehen). Google teilt Ihnen über das Merchant Center mit, wenn etwas an Ihrem Produkt-Feed nicht stimmt und die Qualität Ihres Feeds nicht optimal ist. Wichtig ist auch, dass die angelieferten Daten eine gewisse Aktualität haben. „Google hätte gerne frische Daten“, so Martin Röttgerding, Head of SEM bei der Bloofusion Germany GmbH. Google listet Daten zwar erst aus, wenn die Daten älter sind als 30 Tage, aber grundsätzlich gilt: Je frischer, desto besto. Konkret: Laden Sie Ihren Produk-Feed über das Google Merchant Center mindestens einmal täglich hoch! Damit gewährleisten Sie, dass die Produkt-Preise in Ihrem Shop mit den Preisen auf Google Shopping übereinstimmen.

Stimmen Sie Produkttitel auf Suchanfragen ab.

Der nächste Optimierungsschritt wäre, dass Sie Ihre Produktdaten auf die Suchanfragen abstimmen. Was geben Leute in Suchmaschinen ein und wie kann ich dafür sorgen, dass meine Produkttitel und Produktbeschreibungen Google zeigen, dass meine Anzeigen relevant für die Suchanfragen sind? Hier ist es besonders wichtig, die Produkttitel auf die Suchanfragen anzupassen. Anpassungen der Produktbeschreibungen bringen im Vergleich zu Anpassungen der Produkttitel nicht so viel und sind daher von der Bedeutung her nachrangig – vor allem, weil der Aufwand für den Shop-Betreiber bei Anpassungen sämtlicher Beschreibungen ziemlich hoch ist.

Qualitativ hochwertige Bilder steigern die CTR Ihrer Anzeigen.

Liefern Sie zu Ihren Produkten gute, qualitativ hochwertige und klickstarke Bilder ab! Google bewertet das Bild an sich zwar nicht (Ausnahme: Google kann z.B. feststellen, ob Sie Wasserzeichen im Bild verwenden, was beanstandet werden kann) und berechnet keinen „Qualitätsfaktor“ für die Ästhetik eines Bilder, aber: Attraktive Bilder können Ihnen einen Vorteil im Sinne der Klickrate verschaffen und daher auch die gesamte Qualität Ihrer Google Shopping Kampagne steigern.

Der Preis ist ein Rankingfaktor.

Auch der Preis eines Produktes ist für Google ein wichtiges Kriterium, gerade wenn es das gleiche Produkt bei unterschiedlichen Online-Händlern zu kaufen gibt. Google wird nicht immer das günstigste Produkt anzeigen, aber „Google Shopping versteht sich zumindest ein bisschen wie eine Preissuchmaschine und hat eine gewisse Tendenz, eher niedrigpreisige Produkte anzuzeigen“, berichtet der SEA-Experte aus seiner längjähringen Erfahrung mit Google-Shopping-Kampagnen. Hier der aktuelle Beweis: Niedrigpreisige Produkte haben offensichtlich eine höhere Relevanz für Google und werden sowohl in den SERPs direkt als auch auf der Shopping-Übersichtsseite höher gerankt als Produkt-Anzeigen, die im Vergleich teuerer sind.

Wenn Sie also Ihre Preise radikal reduzieren, wird das zumindest die Sichtbarkeit Ihrer Shopping-Anzeigen sehr positiv beeinflussen (können). Wie weit Sie hier mit den Preisen hinuntergehen können, wissen Sie als Shop-Betreiber sicherlich am besten. Machen Sie sich also vorher klar, ob die Strategie der Preis-Senkung auch Ihren Gewinn befördert.

 

2. Bid-Management-Optimierungen

Wenn Sie Optimierungen am Bid-Management vornehmen möchten, sollten Sie zu allererst Ihr gesamtes Produktsortiment in Produktgruppen strukturieren. Unterteilen Sie Ihre Produkte z.B. nach verschiedenene Marken und danach dann in einzelne Produkte (z.B. Alle Produkte -> Schuhe -> Nike -> Nike Air Max 90). Der Vorteil dieser kleinteiligen, granularen Kampagnenstruktur: Sie können dann für jedes einzelne Produkt separate Gebote abgeben. Der Nachteil: Jedes einzelne Produkt wird wahrscheinlich nicht so wahnsinnig viele Klicks und aussagekräftige Daten haben, dass man damit vernüftige Auswertungen machen kann. Der Vorteil von großen Gruppen (z.B. Alle Produkte) hingegen: Performance-Daten (z.B. Conversion-Rate und Umsatz) aller Ihrer Produkte können auf einen Blick betrachtet werden und analysiert werden. Finden Sie für sich also einen Mittelweg zwischen kleinteiliger und grobteiliger Kampagnenstruktur. Ein Tipp von Röttgerding: Einzelne Produkte, zu denen viele Daten vorliegen, in separate Produktgruppen verschieben. Ansonsten eher größere Gruppen wie Marken oder Produktarten in der Kampagnenstruktur abbilden. Denken Sie also daran: Wie man bei Google-Shopping bietet, hängt von der Strukturierung Ihrer Kampagne ab. Steigern Sie durch eine optimale Kampagnenstruktur und durch ein Bid-Management auf Produktebene Ihren ROI.

3. Optimierungen durch Segmentierung von Suchanfragen:

Grundsätzlich: Suchanfragen spielen bei Google-Shopping erstmal keine große Rolle, weil man nicht – wie bei Google AdWords – auf Suchanfragen bietet, sondern auf Produkte, d.h. Sie haben keinerlei Keyword-Kontrolle, es sei denn, Sie hinterlegen ausschließende Keywords, zu denen Ihre Product Listing Ads nicht mehr angezeigt werden sollen, konkret: Sie können die Schaltung Ihrer Anzeige verhindern, wenn ein Nutzer z.B. „laufschuhe gebraucht“ bei Google eingibt.

Suchanfragen mit Markenbegriffen sind extrem wertvoll.

Auch wenn Keyword-Kontrolle im ursprünglichen Sinne nicht vorgesehen ist, stellt sich dennoch die Frage, ob es nicht erstrebenswert wäre, Kontrolle über die Keywords zu erhalten mit dem Ziel, gezielt wertvolle Klicks mit höherem Umsatz abzuholen. Röttgerding verweist hier auf die sehr interessannte Bloofusion-Fallstudien mit dem Titel „Shopping-Kampagnen nach Suchanfragen segmentieren“. Was haben die Kollegen hier gemacht? Sie haben unterschieden zwischen Suchanfragen, die einen Markenbegriff (z.B. Adidas, Nike) enthalten und Suchanfragen, die keinen Markenbegriff enthalten. Das Ergebnis: Es besteht ein sehr großer Unterschied zwischen diesen beiden Segmenten. Konkret: Suchanfragen, die eine Marke enthalten, machen ungefähr dreimal soviel Umsatz pro Klick als Suchanfragen, die keine Marke enthalten! Suchanfragen mit Markenbegriffen sind also viel mehr wert. Für Sie als Shop-Betreiber bedeutet diese Erkenntnis, dass Sie die Chance haben, für diese wertvollen Markenbegriffe höhere Gebote abzugeben. Für die Suchanfragen ohne Markenbegriffe empfiehlt es sich daher, niedrigere Gebote abzugeben. Durch eine spezielle Kampagnenstruktur und die Verwendung von ausschließenden Keywords können auch Sie das für Ihre Shopping-Kampagne umsetzen und damit Umsatz und Rendite steigern. Werfen Sie daher unbedingt einen Blick auf die oben verlinkte Fallstudien. Hoch interessant!

Was sind Merchant Promotions? Kann ich als Shop-Betreiber in Deutschland diese Funktion in meine Google-Shopping-Kampagne integrieren?

Merchant Promotions oder Sonderangebote können nach einer kurzen Prüfung seitens Google in Ihrem Merchant Center verwendet werden. Als Shop-Betreiber können Sie bestimmen, wie lange Ihr Angebot gültig ist, welchen Rabatt Sie gewährleisten und einen Gutschein-Code hinterlegen. Merchant Promotions sind ein effektives Mittel, die Aufmerksamkeit, die Klickraten und Conversionraten Ihrer Shopping-Kampagnen zu steigern. In den USA werden Hinweis auf Sonderangebote direkt auf der SERP angezeigt, in Deutschland hingegen leider noch nicht.

In Deutschland sieht man ein Sonderangebot erst, wenn auf das Produkt geklickt wurde und man auf die Trefferliste mit allen Händlern weitergeleitet wird. „Ist nicht so dolle“, bewertet Martin Röttgerding die Integration von Merchant Promotions in Deutschland auf google.de. Hintergrund dieser unterschiedlichen Darstellung: Da, wo in den USA die Sonderangebote prominent platziert werden, stehen in Deutschland die Angaben zu den Versandkosten aufgrund der deutschen Preisangabenverordnung. Denn für Preisangaben auf Preisvergleichsseiten gilt, dass insbesondere die Versandkosten direkt bei dem verglichenen Preis anzugeben sind. Es sieht also derzeit so aus, als wäre dieser Platz für die Sonderangebote den Angaben zu Versandkosten zum Opfer gefallen. Momentan ist der Einsatz von Merchant Promotions in Deutschland daher eher uninteressant, weil der Hinweis auf ein Sonderangebot nicht direkt sichtbar ist. Wir können uns allerdings gut vorstellen, dass Google in Deutschland schon bald einen weiteren Versuch unternehmen wird, Sonderangebote und die Angaben zu den Versandkosten gemeinsam optisch direkt auf die SERPs zu bringen. Damit wird die Nutzung des Features sicherlich auch in Deutschland (wieder) zunehmen.

 

Wie werde ich Google Zertifizierter Händler? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich dadurch als Shop-Betreiber?

Im Vergleich zu den Merchant Promotions ist das Thema Google Zertifizierter Händler wesentlich spannender. Hierbei geht es um das neue Google-Siegel für Online-Shops. Fahrrad.de gehörte zu den ersten Shop-Betreibern in Deutschland, die das Siegel von Google auf dem Shop integriert hatten.  Das Gütesiegel wird grundsätzlich im unteren Bereich der Seite permanent angezeigt. Nach Mouse-Over auf das Siegel werden dem Nutzer weitere Details zu der Zertifizierung angezeigt (s.u.)

Wie werde ich Google Zertifizierter Händler?

  • Jeder Shop-Betreiber kann grundsätzlich Google Zertifizierter Händler werden.
  • Die Teilnahme am Google Zertifizierter Händler Partnerprogramm ist grundsätzlich kostenlos.
  • Sie müssen Ihre Produkte zuverlässig versenden, Sie brauchen einen guten Kundenservice und sollten „seriös“ sein.
  • Sie müssen nachweisen, dass 600 Bestellungen in einem 90 Tage Zeitraum in Ihrem Shop erfolgreich abgewickelt wurden.
  • Sie müssen zwei Codes von Google auf auf Ihren Shop-Seiten integrieren: Einen Code zur Anzeige des Gütesiegels „Google Zertifizierter Händler“ auf allen Seiten Ihres Shops. Den andere Code auf der Bestellbestätigungsseite, damit Ihre Kunden nach Kauf in Ihrem Shop auf den Google Käuferschutz hingewiesen werden können.
  • Sie müssen eine Testphase durchlaufen, in der Google das Gütesiegel noch nicht bei Ihnen anzeigen wird. Hier wird Google bestimmte Kunden aus Ihrem Shop fragen, ob diese nicht an einer Umfrage teilnehmen wollen, um Ihren Kundenservice zu bewerten.

Vorteile:

  • Ihre Kunden bekommen einen kostenlosen Käuferschutz von Google angeboten.
  • Jeder Kunde kann über sein gesamtes Leben bis zu 1000 € von Google erstattet bekommen, für Dinge, die in Ihrem Shop falsch laufen.
  • Das Siegel macht Eindruck bei Ihren potentiellen Kunden und fördert Vertrauen in Ihren Shop und in Ihre Marke. Idealerweiser kann durch das Gütesiegel die Conversionrate in Ihrem Shop verbessert werden.
  • Wenn Sie ein von Google zertifizierter Händler sind, wird diese Information auch als quasi Anzeigenerweiterung in Ihren AdWords-Anzeigen dargestellt (s.u.) und auf Ihrer Google-Shopping Produktseite. Dieses Element kann natürlich die Klickrate Ihrer Anzeigen steigern.

Nachteile:

  • (Noch) keine Integration des Hinweises Google Zertifizierter Händler in den Google Shopping Anzeigen.
  • Sie lassen vor Google die „Hosen runter“: Über den Google-Code auf der Bestellbestätigungsseite kann Google jede Menge Bestelldetails erfassen und auswerten, u.a. Ihre Umsätze, jeden bei Ihnen verkauften Artikel, das voraussichtliche Lieferdatum und Lieferort und auch die E-Mailadresse Ihrer Kunden (wird allerdings von Google erst gespeichert, wenn der Kunde beim Google Käuferschutz mitmacht).

Das Fazit von Martin Röttgerding zum Thema Google Shopping – Strategien für Shop-Betreiber lautet:

Wie oben dargestellt gibt es drei Optimierungssätze für Google Shopping: Optimierung des Daten-Feeds, Bid Management Optimierung und Segmentierung der Suchanfragen. Alle drei Ansätze sollten ausprobiert werden, um Umsätze im eigenen Online-Shop zu steigern und den ROI zu maximieren. Merchant Promotions bzw. Sonderangebote in Google Shopping sind grundsätzlich ein spannendes Thema – hier in Deutschland wohl eher etwas für die Zukunft. Das Thema Google Zertifizierter Händler ist interessant, da es völlig kostenfrei ist. Es ist sicherlich als Shop-Betreiber nicht verkehrt, ein Gütesiegel von Google auf dem eigenen Shop zu haben. Das Siegel kann mitunter dazu führen, dass die Conversionrate in einem Online-Shop gesteigert werden kann. Röttgerding sieht aber auch gewisse Nachteile, weil Shop-Betreiber im Rahmen des Partnerprogramms Google Zertifizierte Händler viele Bestelldetails an Google übermitteln müssen.

Applaus

© Bloofusion

Unser Fazit vom zweiten Teil

Spannend, was sich im Bereich Search Engine Advertising (SEA) getan hat! Mit ein paar Handgriffen kann man seine Werbeanzeigen attraktiver und seriöser gestalten. Durch Remarketing wächst die Relevanz der Anzeige für den Nutzer. Kleine Änderungen können große Wirkung haben. Wir haben bereits selber einige Tipps ausprobiert und waren ganz begeistert. Auch Online-Shop-Betreibern öffnen sich dank Google Shopping viele Möglichkeiten. Als Werbetreibender heißt es: Einfach mal ein bisschen in Google AdWords rumspielen und gucken, was gut zu dem eigenen Unternehmen und den Produkten passt. Es ist sicher für jeden eine schöne Neuerung dabei.

 

Im dritten Teil des Recaps berichten wir darüber, was es bedeutet, eine Marke zu sein und vor allem: Wie man es schafft, eine Marke zu werden! Lesen Sie jetzt unsere Zusammenfassung zum Thema „Das neue SEO„.

Teil 1 verpasst? Finden Sie heraus, welche Neuerungen es dieses Jahr im Bereich SEO gibt.

Auch spannend ist Teil 4: Hier dreht sich alles rund um das Thema Content.

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SEO-Neuigkeiten im Jahr 2015

Was hat sich in der Suchmaschinenoptimierung getan? Wie funktioniert Linkaufbau? Welche kostenlosen SEO-Tools sind empfehlenswert?
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