Nachrichtenflut, Info-Overkill und ständige Erreichbarkeit sind zentrale Herausforderungen bei der Nutzung digitaler Medien. Das Überangebot an Kanälen, News und Statusmeldungen und die davon ausgehenden Verlockungen erzeugen permanente Ablenkungen. Die Schnelllebigkeit rund ums Handy kann zu Stress führen – bei Mitarbeitern, Kunden und Chefs. Dann wird es Zeit für Digital Detox: Die freiwillige Auszeit verschafft Ihnen Erholung, macht den Kopf frei und verbessert das Wohlbefinden. Und der bewusste Umgang mit den Online-Zeiten hilft Ihnen und Ihrem Team, sich auf die wichtigen Dinge zu fokussieren. Lesen Sie also, wie Sie Ihre digitale Entgiftungskur angehen.
Was genau meint Digital Detox?
Menschen können gemeinhin allem widerstehen, nur der Versuchung nicht – das gilt gerade beim Umgang mit dem Handy und der Nutzung moderner Medien. Ein Leben ohne Smartphone scheint kaum vorstellbar. WhatsApp-Nachrichten, Facebook-Posts, Instagram-Fotos oder YouTube-Clips: Viele Nutzer haben das Gefühl, sie könnten etwas verpassen, wenn sie nicht stets das Smartphone oder den Laptop griffbereit haben. Und immer mehr Apps schicken Push-Nachrichten aufs Handy. Die aufpoppenden Mitteilungen und ihre Signaltöne lenken ab – und sie verlangen eine Reaktion.
Das Gehirn, eben noch auf eine Sache gerichtet, muss sich blitzartig auf neue Informationen einstellen. Der Wechsel vom Smartphone zurück zur eigentlichen Arbeit fällt schwer. Die Kombination mit der immer weiter sinkenden Fähigkeit, sich länger auf eine Sache zu konzentrieren, verschärft das Problem.
Digital Detox – die digitale Entgiftung – steht für eine bewusste Auszeit von digitalen Versuchungen und Dauerablenkung. Einfach mal abschalten und das reale Leben genießen. Das Ziel: Sich nicht ständig dem Smartphone-Reflex oder dem Blick aufs Browserfenster hinzugeben und so wertvolle Konzentration aufrechtzuhalten.
Die Fokussierung gelingt Ihnen, indem Sie sich besser organisieren. Statt sich von der Technologie stressen zu lassen, gehen Detox-Profis locker mit Apps und digitalen Geräten um. Gute Zeit- und Ressourcenplanung sowie eine ausgeglichene Grundhaltung helfen Ihnen dabei, sich wieder auf den eigentlichen Wert Ihrer Aktivitäten im Web zu konzentrieren.
12 Tipps für Digital Detox im Alltag
Digital Detox und Social Media Detox im Job machen außerdem Spaß. Der Weg zur digitalen Balance lässt sich leicht in den Berufsalltag integrieren. Hier ein paar Anregungen für Ihr digitales Entzugsprogramm:
Zusatz-Tipp: Schaffen Sie analoge Alternativen zum Smartphone. Sie brauchen Ihr Handy als Uhr oder Wecker? Mit einem analogen Wecker haben Sie die Zeit abseits Ihrer Smartphone-Nutzung im Blick und werden rechtzeitig wach.
Wofür Digital Detox wirklich steht: bessere Selbstreflexion
Digitale Dienstleistungen und Produkte sind fester Bestandteil unseres Alltags – als Konsument, Anbieter oder auch auf beiden Seiten. Daraus folgt: Eine erfolgreiche digitale Detox-Strategie kann nicht auf Verboten basieren, sondern nur auf bewusster Mediennutzung. Auf den richtigen Umgang kommt es eben an.
Bewusstes Lesen, Posten, Teilen und Publizieren setzt voraus, die Einflüsse und Auswirkungen eingeschliffener Verhaltensweisen zu reflektieren und Veränderungen anzupacken. Setzen Sie an Ihren Web-Gewohnheiten an. Und zwar in dem Rahmen, der Ihre geschäftlichen und privaten Bedürfnisse widerspiegelt. Bringen Sie Struktur in Ihren Arbeitsalltag, denn mit einer planvollen Arbeitsweise vermeiden Sie unnötige Unterbrechungen.
Tipp: Sie möchten Digital Detox ausprobieren? Bevor es losgeht, erstellen Sie eine Checkliste.
Mit Ihrer Checkliste fällt es Ihnen leichter, digitale Ablenkungen sofort zu erkennen und die selbst gesetzten Ziele in Eigenkontrolle auch einzuhalten.
Was für Digital Detox spricht?
Bei der digitalen Entgiftung geht es nicht um totale Enthaltsamkeit, sondern um eine vorübergehende, womöglich aber auch dauerhafte alternative Nutzungsweise von digitalen Geräten, sozialen Medien und Netzwerken sowie anderen Angeboten im Internet. Aber weshalb überhaupt kürzertreten oder die Mediennutzung überdenken?
Vielen Internet-affinen Menschen und insbesondere Nutzern von sozialen Netzwerken fällt es schwer, von sich aus eine digitale Auszeit einzulegen. Das hängt mit den Automatismen zusammen, die Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, LinkedIn, Apps und News-Websites ausnutzen. Durch das Konzept eines endlosen Newsfeeds und andauernder Statusmeldungen gibt es beim Scrollen nahezu keinen Endpunkt. Das führt zu einem psychischen Effekt, vor allem bei Smartphone-Nutzern: Die Augen verweilen länger auf dem Bildschirm.
Inhalte in den sozialen Medien werden dynamisch oder kuratiert angeboten, mit Werbung vermischt und scheinen unbegrenzt verfügbar zu sein. Das Stöbern und Scrollen auf dem Handy kann einen positiven Erlebniszustand bis hin zu Euphorie auslösen, sagen Medienpsychologen. So wird der Nutzer animiert, weiterzumachen. Und Benachrichtigungen auf dem Bildschirm des Smartphones fordern ihn auf, die Apps zu checken. Daran knüpfen Verhaltensforscher die Überlegung an, ob digitale Dienste und Apps abhängig machen oder gar Sucht verursachen können.
Doch gar so hoch aufzuhängen brauchen und sollten Sie Ihre digitale Entgiftung natürlich nicht. Sehen Sie Ihre Offline-Zeiten einfach als Experiment und anregenden Selbstversuch, Ihre Work-Life-Balance zu verbessern und den Blick auf das Wesentliche zu schärfen.
Wer profitiert von freiwilligen Offline-Zeiten?
Ob Geschäftsinhaber, Online-Marketing-Manager, Social-Media-Verantwortlicher oder ganz allgemein als Mitarbeitender: Sie profitieren von der digitalen Entgiftung, wenn Sie vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen und deshalb etwas Neues ausprobieren, produktiver arbeiten oder einfach mal Ihr analoges Leben wieder genießen möchten.
Tipp: Ein Punkt, an den Sie denken sollten: Benennen Sie für Ihre Offline-Phasen einen Stellvertreter. Er oder sie übernimmt Ihre Aufgaben, wenn Sie gerade nicht im Web sind.
Wie genau praktiziere ich Digital Detox?
Digital Detox gibt es in vielen Ausprägungen und Mischformen. Zu den wichtigsten Tipps für Ihre selbst auferlegten Beschränkungen im Bereich Internet-Nutzung und von digitalen Medien zählt:
Tipp für Smartphone-freie Zeiten: Nutzen Sie den Flugmodus zum digitalen Entgiften. Damit gehen Sie ohne Änderungen an den Geräte- oder App-Einstellungen zwischendurch offline. Haben Sie den Flugmodus in der Einstellungen-App oder über die Schnelleinstellungen Ihres Smartphones, Tablets oder Laptops aktiviert, schaltet er sämtliche mobile Daten- und Sprachverbindungen aus. Die Kommunikation ist dadurch stillgelegt, aber ohne die Gerätefunktionen selbst zu beeinträchtigen.
Finden Sie Ihre persönliche Detox-Strategie
Belastbare Untersuchungen zum Thema Digital Detox mit Relevanz für Marken und Unternehmen gibt es nur wenige. Interessante Einblicke liefert allerdings die Enthaltsamkeitsstudie von Bitkom Research: Der bewusste Verzicht auf digitale Medien ist für viele Nutzer überaus schnell wieder vorbei, denn die meisten halten nicht lange durch. Nur sechs Prozent der Befragten haben eine Woche und länger auf digitalen Konsum verzichtet. Die Mehrheit der Studienteilnehmer (53 Prozent) schaffte gerade mal einen Tag ohne Smartphone, Tablet und PC inklusive der sozialen Kanäle.
Die Erkenntnis: Wie so häufig ist der Geist willig, doch der Mensch schwach. Was ergibt sich daraus für Ihre Digital-Detox-Strategie? Setzen Sie sich nicht unter Druck und gehen Sie den Verzicht auf soziale Kanäle locker an. Digitaler Verzicht klappt nur bei wenigen auf Anhieb. Statt erzwungenermaßen komplett auf Handy & Co. zu verzichten, tut es für den Einstieg auch weniger. Denken Sie im ersten Schritt zum Beispiel an einen leicht umsetzbaren, zeitlich befristeten Teilverzicht. Oder konzentrieren Sie Ihre Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken auf bestimmte Zeitfenster. So können Sie ganz einfach ausprobieren und lernen, ob und welche positiven Effekte sich für Sie, Ihren Alltag und Ihr Leben – privat wie auch am Arbeitsplatz – ergeben.
Tipp: Machen Sie aus Ihrer Digital-Detox-Selbsterfahrung doch eine persönliche Social-Media-Geschichte, zum Beispiel als Instagram Story oder eine Folge von Facebook-Posts – natürlich nur zu den selbst vereinbarten Web-Zeiten.
Sind Sie vom Ergebnis überzeugt? Dann setzen Sie die kleinen Auszeiten aus der digitalen Welt zwischendurch auf Ihre tägliche Agenda. Sie nehmen durch digitale Abstinenz rund um das Smartphone und den Laptop unterm Strich keine persönlichen Vorteile wahr? In diesem Fall variieren Sie beim nächsten Probelauf den Ansatzpunkt – oder verzichten Sie ohne Reue einfach ganz – auf Digital Detox.
Die erfahrenen Experten von Heise RegioConcept unterstützen Sie beim Social Media Marketing. So bleibt Ihnen mehr Zeit für andere Dinge – und das ist ja das Hauptziel von Digital Detox.
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