Sponsorenlinks Google

Screenshot, Quelle: google.de

„Die im Dunkeln sieht man nicht“, wusste schon Bertolt Brecht. Was für Mackie Messer und im wahren Leben gilt, ist für viele Unternehmen auch im Internet ein Problem: Wer in Suchergebnissen und Trefferlisten auf den hinteren Rängen landet, wird übersehen und nicht angeklickt. Sponsorenlinks lösen das Problem und helfen dem Glück auf die Sprünge. Allein Google setzte mit seinem  AdWords-Programm im vergangenen Jahr mehr als 16 Mrd. US$ um.

Das Prinzip ist so einfach wie zielgruppengenau: Der Nutzer sucht nach einem bestimmten Ausdruck und sieht neben oder über seinen Suchergebnissen bezahlte Anzeigen in Form von Textlinks, die mit dem Suchbegriff verknüpft sind. Der Anbieter erkauft sich damit eine Top-Platzierung, die nicht zu übersehen ist. Die Auswahl treffender Keywords allerdings ist eine Wissenschaft für sich. Einerseits ist das Ziel eine möglichst hohe Konversionsrate, andererseits sind besonders beliebte Suchbegriffe aufgrund der größeren Nachfrage meist deutlich teurer.

Spiel mit offenen Karten

Beide Seiten sind am Gelingen der Maßnahme interessiert: Der Werbekunde möchte eine möglichst erfolgreiche Kampagne fahren, während die Relevanz der eingespielten Sponsored Links zur langfristigen Akzeptanz bei den Nutzern beiträgt. Die Anzeigen sind als solche gekennzeichnet. Ob und an welcher Stelle sie jeweils eingeblendet werden, entscheidet allerdings Google, unter anderem nach Gebot und aufgrund der Web-Historie des jeweiligen Nutzers.

Wie aber erfahre ich nun, ob ich mein Werbebudget sinnvoll eingesetzt habe? Die Zauberworte heißen messen, analysieren und optimieren. Die großen Anbieter stellen ein Web-Interface zur Verfügung, über das ich eine Vielzahl an Informationen, etwa zur Klickrate, in Echtzeit abfragen kann. Auch das Tracking auf der eigenen Website gibt Aufschluss über Veränderungen bei den Besucherzahlen. Am aussagekräftigsten sind letztlich die Umsatzzahlen. Vor allem zu Beginn einer Sponsored-Links-Kampagne sollte man besonderes Augenmerk auf die Optimierung der Keywords legen, um die Effizienz vom Start weg zu steigern. Wer bei seinen Paid Listings Hilfe braucht, kann mittlerweile auf eine Vielzahl an Dienstleistern zurückgreifen.

Wenn zwei sich streiten …

Unternehmen dürfen sich zudem womöglich bald auf sinkende Preise freuen. Amazon kündigte 2014 an, Anzeigen auf seinen Seiten künftig mit einer eigenen Plattform für Online-Werbung zu vermarkten, den „Amazon Sponsored Links“. Eine klare Kampfansage an Platzhirsch Google, die sich für Kunden auszahlen könnte. Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft – kein Brecht-Zitat (auch kein Simmel-Zitat), sondern ein altes deutsches Sprichwort.