Google Suche

„Ich höre …“ – „Stimmen“? – „nichts“? – „hier nur mimimi“? Googles Autocomplete (auch bekannt als Google Suggest) bei der Suche ist manchmal nicht nur nützlich, sondern kann mitunter auch für eine heitere Mittagspause sorgen. Laut Sistrix basieren die Vervollständigungen auf Algorithmen. Die wiederum beruhen unter anderem auf der Häufigkeit und der Aktualität der Begriffe sowie auf der eigenen Suchhistorie. Kaum zu glauben, aber die Funktion feiert 2019 schon ihr 15-jähriges Bestehen. In der Zwischenzeit ist bei der Google-Suche viel passiert: Mittlerweile sind auch personalisierte Suchergebnisse und Anzeigen gang und gäbe. Und mit Google Discover hat sich auch der Feed gewandelt.

Google Discover und andere Neuerungen

Discover, Screenshot Google App

Discover, Screenshot Google App

Vieles, was Google einst einführte, erscheint den Nutzern heute selbstverständlich. Vielleicht wird es mit Google Discover oder den Aktivitätskärtchen ebenso sein. Es sind einige der Neuerungen, die Google im September 2018 angekündigt hat, um die Suche „fit für die Zukunft“ zu machen. Der Trend ist klar: Es geht weiter in Richtung Personalisierung. Sie soll durch künstliche Intelligenz (KI) noch treffsicherer gestaltet werden. Ziel ist es, dem Nutzer für ihn relevanten Content zu präsentieren, noch bevor er überhaupt danach gesucht hat.

Google Discover nimmt dabei eine Kernfunktion ein, die Weiterentwicklung des bisherigen Google Feed. Die Zeit des einsamen Suchschlitzes bei der mobilen Google-Suche sind damit vorbei: Darunter werden Videos, Artikel oder sonstige Informationen angezeigt, die auf die Suchanfragen und Interessen der Nutzer zugeschnitten sind. Die Funktion ist nicht mit einem simplen Newsfeed zu verwechseln. Ein besonderes Augenmerk liegt laut Google auf sogenanntem Evergreen Content: Inhalte, die nicht unbedingt neu sind, aber die der Nutzer noch nicht gesehen hat, und die ihn interessieren könnten.

Aktivitätskärtchen oder: Kärtchenspiele à la Google

Auch die Organisation der Suchergebnisse wird dank KI geändert: Dabei werden die relevantesten Unterthemen für einen Suchbegriff als dynamisches Ergebnis angezeigt. Des Weiteren zeigen Aktivitätskärtchen den bisherigen Suchverlauf und frühere Suchanfragen. Die konnte man bisher zwar auch schon abrufen, doch sollen die Kärtchen dabei helfen, den Überblick zu behalten. Somit kann man beispielsweise leichter auf Seiten zurückkehren, die man bei der Suche zunächst angeschaut und weggeklickt hat, die sich aber im Nachhinein doch als hilfreich herausgestellt haben. Neu sind auch die „Sammlungen“, in die nützliche Inhalte bei der Suche eingefügt werden können.

Personalisierung funktioniert umso besser, je mehr Daten zur Verfügung stehen. Insofern riefen die Änderungen auch Kritiker auf den Plan. Internetworld.de beispielsweise mutmaßt, dass Google mit den Änderungen vor allem das Ziel verfolgt, noch mehr Daten über die User zu sammeln. Die Süddeutsche Zeitung monierte gar, dass Discover Milliarden Menschen vorsetzen werde, was sie angeblich wollen – „ob sie es wollen oder nicht“. Immerhin: Wer Discover nicht sehen möchte, kann die Funktion abstellen. Zudem können Nutzer sie nach ihren Bedürfnissen anpassen.

Mit kleinen Optimierungen große Wirkung erzielen

So oder so hilft es Website-Betreibern nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Besser ist es für sie, ihre SEO-Strategie rechtzeitig auf die veränderten Spielregeln bei der mobilen Google-Suche einzustellen. Was bedeutet das konkret? Dass viele der bisher empfehlenswerten SEO-Maßnahmen dies auch weiterhin sind, sie aber noch wichtiger werden. John E. Lincoln hebt beispielsweise auf Search Engine Land hervor, dass der Stellenwert von qualitativ hochwertigem und ansprechendem Content weiter an Bedeutung zunimmt. Der allein nützt aber wenig, wenn er nicht gefunden wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Feeds, die sich beispielsweise auch aus den Klicks oder Empfehlungen von Freunden und Followern speisen, beruht Google Discover allein auf den eigenen Aktivitäten und Interaktionen. Daher sei es besonders wichtig, solche Interaktionen mit den eigenen Nutzern und Kunden zu stärken. Außerdem empfiehlt er, sowohl aktuellen als auch sogenannten „Evergreen“-Content zu publizieren. Letzterer sollte von Zeit zu Zeit jedoch daraufhin geprüft werden, ob seine Aussagen noch gültig sind.

Autorin und Digitalmarketing-Expertin Susan Gilbert hat weitere Tipps parat, die sie an verschiedenen Stellen publiziert hat. Mittlerweile habe responsives Design Vorrang vor Keywords, schreibt sie: Damit steigt die Bedeutung eines barrierearmen und mobiloptimierten Seitendesigns weiter, ohne dass Keywords nun vernachlässigt werden sollten. Zwar betont auch sie, dass das Update keinen grundlegenden Wechsel der eigenen SEO-Strategie bedeutet. Viele Website-Betreiber dürften aber noch genug damit zu tun haben, sich stilvoll um die Basics zu kümmern. Dazu zählen Gilbert zufolge die Einbindung von Videos beziehungsweise grafischem Content in Blog-Posts, eine FAQ-Seite, das Bespielen von Social-Media-Kanälen oder die direkte Kontaktpflege zu den Kunden, etwa via Live-Online-Events oder Live-Chats.

Fazit: Frischen Sie Ihre SEO auf, um bei der Google-Suche sichtbar zu bleiben!

Stillstand ist Rückschritt. Seit dem Start der Google-Suche hat sie sich optisch zwar wenig verändert, doch hinter den Kulissen arbeitet der Konzern stetig an der Weiterentwicklung seines Zugpferds. Google Discover, Aktivitätskärtchen und die weiteren Neuerungen sind eine weitere Stufe dieser Evolution. Die gute Nachricht ist, dass Sie sich nicht grundlegend umstellen müssen. Wer bisher schon seine Suchmaschinenoptimierung im Griff hatte oder auf die Arbeit einer SEO-Agentur setzt, braucht lediglich im Detail nachzulegen. Für alle anderen wird es höchste Zeit, sich intensiver darum zu kümmern. Ansonsten laufen sie Gefahr, künftig unsichtbar zu bleiben.

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