Qualitätsfaktor erhöhen

Sie möchten den Qualitätsfaktor Ihrer bei Google AdWords eingebuchten Keywords verbessern, wissen aber nicht wie? Wir geben Ihnen zehn Tipps, wie Sie den AdWords-Qualitätsfaktor erhöhen werden. Wenn Sie vorerst ein bisschen Grundlagenwissen zu Google AdWords benötigen, empfehlen wir Ihnen unseren Einsteiger-Artikel: Was ist Google AdWords? Doch nun widmen wir  uns erstmal dem Qualitätsfaktor.

Definition AdWords Qualitätsfaktor: Was ist der Qualitätsfaktor und welche Rolle spielt er?

Der Qualitätsfaktor (QF) wird als ein Kriterium von Google herangezogen, um den Anzeigenrang von Google AdWords-Anzeigen zu berechnen. Laut Google „handelt es sich um eine Schätzung der Qualität Ihrer Anzeigen und Zielseiten, die mit einem bestimmten Keyword ausgelöst wurden. Ein hoher Qualitätsfaktor gibt an, dass Ihre Anzeige und Zielseite für den Nutzer, der Ihre Anzeige sieht, relevant und nützlich sind.“ Der Anzeigenrang in einer Google-AdWords-Auktion wird anhand des Qualitätsfaktors, des Gebots (max. CPC) und der erwarteten Auswirkungen der Anzeigenerweiterungen berechnet. Wie wir in unserem Artikel „Google AdWords Untersuchung: Einfluss des Qualitätsfaktors auf CPC und CTR“  zeigten, haben Kampagnen mit einem hohen Qualitätsfaktor in der Regel geringe CPC- und bessere CTR-Werte als Kampagnen mit einem niedrigen Qualitätsfaktor. Im Hinblick auf Kostensenkung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im Anzeigenumfeld ist der Qualitätsfaktor von zentraler Bedeutung, weil dieser einen direkten Einfluss auf Anzeigenposition und Klickpreise hat. Werbetreibenden empfehlen wir daher, die Qualitätsfaktoren ihrer Keywords aus der AdWords-Kampagne regelmäßig zu überwachen und zu verbessern.

  • Tipp 1: Optimieren Sie Keywords, die die meisten Einblendungen erhalten.

    Wenn Sie in kurzer Zeit Ihren AdWords Qualitätsfaktor erhöhen möchten, identifizieren Sie die Keywords, die in Ihrer Kampagne die meisten Impressionen erzielen, aber schlecht geklickt werden. Ihre Aufgabe: Versuchen Sie für diese impressionsstarken Keywords die Klickraten zu steigern, also relevanter zu werden. Erstellen Sie dafür für jedes dieser Keywords eine eigene Anzeigengruppe und folgen Sie den Anweisungen unter Punkt 2.

  • Tipp 2: Stellen Sie Ihre AdWords-Anzeige in den Mittelpunkt.

    Ihre Anzeige ist das einzige Element in Ihrer AdWords-Kampagne, das den Nutzer tatsächlich interessiert. Formulieren Sie also zuerst die Anzeige auf der Basis Ihres gewählten Haupt-Keywords. Seien hier besonders kreativ, denn die Anzeige ist das einzige, was der Nutzer sieht und Grundlage, ob er sich für oder gegen Ihr Angebot entscheidet. Zu dieser Anzeige suchen Sie dann nur diejenigen Keywords aus, die auch auf den Anzeigentext passen könnten und tragen diese in die Anzeigengruppe ein. Suchbegriffe, bei denen die Anzeigenbotschaft nicht zutreffend ist, kommen in eine andere Anzeigengruppe.

  • Tipp 3: Gliedern Sie Ihre AdWords-Kampagnen sehr fein.

    Aus einer feingliedrigen Kampagnenstruktur ergeben sich viele neue Anzeigengruppen mit weniger Keywords, die thematisch genau zur Suchanfrage passen. Somit können Sie sehr zielgerichtete Anzeigentexte verfassen, die noch besser auf die Suchanfrage des Nutzers passen. Brechen Sie die ganze Kampagnenstruktur so weit runter, dass Sie pro Anzeigengruppe nur max. fünf thematisch zueinander passende Keywords, im Idealfall nur 1-2 Keywords integrieren. Die Folge: Die Klickrate wird sich verbessern.

  • Tipp 4: Nutzen Sie den Suchbegriff-Detailbericht.

    Nutzen Sie den Suchbegriff-Detailbericht, den Ihnen Google zur Verfügung stellt. Denn wenn Sie wissen, welche genauen Suchbegriffe die Nutzer eingegeben haben, bevor Sie auf Ihre Anzeige geklickt haben, ziehen Sie Schlussfolgerungen daraus und verwenden Sie idealerweise für diese Keywords in den neuen Anzeigengruppen die Keyword-Option „genau passend“. Damit schließen Sie eine Vielzahl von artverwandten Keywords aus, für die möglicherweise Ihre Anzeigentexte nicht mehr passen würden. Das Resultat: Die Klickrate für die Keywords wird steigen, weil Ihre Anzeigentexte relevanter als vorher sind.

  • Tipp 5: Setzen Sie sinnvoll die Anzeigenerweiterungen ein.

    Falls Sie es noch nicht tun: Verwenden Sie alle aktuellen Google-Anzeigenerweiterungen, die Google im AdWords-Interface derzeit anbietet. Durch Anzeigenerweiterungen können Sie Ihre Anzeige förmlich aufblähen und somit noch auffälliger machen. Im Falle einer hohen Konkurrenzsituation bei hart umkämpften Suchbegriffen sind Anzeigenerweiterungen ein absolutes Muss, um mit den eigenen Anzeigen überhaupt in den Top 3 Anzeigenbereich zu kommen. Wenn Ihre Anzeigen hier erstmal sind, können Sie Klickraten im zweistelligen Bereich erzielen.

Screenshot, Quelle: google.com

  • Tipp 6: Verwenden Sie Keyword-Platzhalter.

    Wenn Sie die AdWords-Keyword-Optionen „weitgehend passend“ oder „passende Wortgruppe“ verwenden, eignet es sich, Keyword-Platzhalter im Anzeigen-Titel, im Anzeigentext und in der Anzeige-URL einzubauen. Damit werden Suchbegriffe, die der Nutzer eingegeben hat und zur Anzeigenschaltung geführt haben, automatisch in den Platzhalter Ihrer Anzeige eingefügt. Der Vorteil: Die Klickraten können höher ausfallen, weil sich vom Nutzer eingegebene Suchbegriff im Anzeigentitel wiederfindet. Eine interessante Fallstudie von PPC-Hero geht darauf näher ein.

Keyword Platzhalter

  • Tipp 7: Integrieren Sie Angebote & Handlungsaufforderung im Anzeigentext.

    Bringen Sie besondere Angebote, Rabatte und Informationen wie Preise, Lieferzeiten, Garantieversprechen oder niedrige Versandkosten in Ihre Anzeigentexte. Damit machen Sie stärker auf Ihr Angebot aufmerksam und grenzen sich mitunter von Ihren Konkurrenten ab. Und ganz wichtig: Vergessen Sie die Handlungsaufforderung nicht.

  • Tipp 8: Verwenden Sie Countdown-Anzeigen.

    Google hat mit Einführung von Countdown-Anzeigen Werbetreibenden ein schönes neues Anzeigenformat zur Verfügung gestellt. Wenn Sie zeitlich befristete Angebote haben, nutzen Sie Countdown-Anzeigen. Aus der Praxis wissen wir, dass Keywords, die mit diesem Anzeigenformat geschaltet wurden, höhere Klickraten im Vergleich zu anderen Anzeigen in derselben Kampagne hatten.

Countdown Anzeigen

  • Tipp 9: Überwachen Sie die Ergebnisse und steuern Sie ggf. nach.

    Kontrollieren Sie zeitnah, ob sich die Klickraten in den neuen Anzeigengruppen, Anzeigen und Keywords positiv entwickelt haben. Falls nicht, steuern Sie nach, indem Sie weitere Anzeigen schreiben und ggf. die schwächeren Anzeigen im Hinblick auf die Klickrate pausieren. Bei Kampagnen mit einem höheren Tagesbudget sind schon nach einem Tag Veränderungen sichtbar, bei kleineren Kampagnen haben Sie etwa mehr Geduld.

  • Tipp 10: Setzen Sie manuell höhere CPC-Gebote auf Keyword-Ebene.

    Sollten sich die oben beschriebenen Maßnahmen nicht positiv auf den AdWords Qualitätsfaktor auswirken, helfen Sie dem Qualitätsfaktor etwas auf die Sprünge, indem Sie für bestimmte Keywords Ihre CPC-Gebote erhöhen. Somit bezahlen Sie dann pro Klick etwas mehr als zuvor, Ihre Anzeigen werden jedoch auf Anzeigenpositionen erscheinen, auf denen Sie wahrscheinlich auch mehr Klicks bekommen. Google setzt zwar hohe Klickraten auf einer hohen Anzeigenposition mit niedrigeren Klickraten auf einer niedrigeren Anzeigenposition gleich, dennoch kann sich durch diese Maßnahme die Keyword-Leistung schneller etablieren als auf unteren Anzeigenpositionen.

Wenn das alles gar nichts hilft: Eröffnen Sie ein neues AdWords-Konto.

Unser Extra-AdWords-Tipp: Sie haben die oben genannten Punkte umgesetzt und stellen nach mehreren Wochen fest, dass sich weder der AdWords-Qualitätsfaktor noch die Klickrate in Ihrer Kampagne verbessert haben? Dann könnte es durchaus sein, dass Ihre AdWords-Kampagne eine historisch schlechte Kontoleistung, also extrem schlechte Klickraten aufweist. Wie kann das sein? Ihre Kampagne läuft schon mehrere Jahre und hat nie besonders viel bzw. nicht die notwendige Aufmerksamkeit von Ihnen erhalten. Dabei hat Ihre Kampagne über einen langen Zeitraum hinweg extrem miserable Leistungswerte erbracht, z.B. Klickraten unterhalb von 0,1%. Diese historischen Daten über die Performance Ihrer Keywords hat Google abgespeichert und zieht diese zur Schätzung der Klickwahrscheinlichkeit Ihrer Keywords immer wieder heran. Ihre Kampagne wurde also von Google mit „nicht besonders relevant“ abgespeichert. Nun ist es verdammt schwer, Google vom Gegenteil zu überzeugen und zu zeigen, dass Sie plötzlich doch relevant sind. Traffic3.net beschreibt die Problematik mit der historischen Kontoleistung wie folgt:

„Es nützt also nichts, ein Keyword mit schlechter Historie einfach für einige Tage zu löschen und dann wieder hinzuzufügen. Das Keyword trägt den bei Google gespeicherten »Rucksack« weiterhin mit sich herum. Dies gilt auch, wenn ein Keyword von einer Anzeigengruppe in eine andere oder von einer Kampagne in eine andere verschoben wird. Spätestens nach einer kleinen zeitlichen Verzögerung finden die historischen Werte wieder Berücksichtigung – im Guten wie im Schlechten.“

Was jetzt zu tun wäre? Wenn so ein Fall auftreten sollte und Sie offensichtlich keine mehr Chance haben, etwas gegen die historisch schlechten Leistungswerte zu unternehmen, empfehlen wir an dieser Stelle, das betroffene AdWords-Konto komplett zu löschen und ein neues Konto sauber aufzusetzen und die oben genannten Tipps von Anfang an zu berücksichtigen.

Fazit

Um niedrige Qualitätsfaktoren von Keywords in einer Google-AdWords-Kampagne erfolgreich zu optimieren, bedarf es einiges an Erfahrung. Es gelingt auch nicht bei jeder Kampagne auf Anhieb der große Wurf. Erst nach mehrmaliger Optimierung an einem AdWords-Konto folgt der so lang ersehnte Uplift, der sich aber in Form von steigenden Klickraten, besseren Anzeigenpositionen und geringeren Kosten pro Klick niederschlägt. Bleiben Sie also hartnäckig und planen Sie unbedingt etwas mehr Zeit ein.
Leider haben auch wir haben kein Patentrezept entwickelt, das für alle Kampagnen gleichermaßen funktioniert. Dennoch haben wir Ihnen bestimmt den ein oder anderen guten Hinweis an die Hand geben können, mit dem auch Sie den AdWords Qualitätsfaktor Ihrer Keywords erhöhen können.

Hier noch mal zum Abschluss unsere zehn Praxis-Tipps im Überblick, mit denen Sie den AdWords-Qualitätsfaktor verbessern können:

  1. Optimieren Sie die Keywords, die die meisten Einblendungen erhalten.
  2. Stellen Sie Ihre AdWords-Anzeige in den Mittelpunkt.
  3. Gliedern Sie Ihre Kampagne sehr fein.
  4. Nutzen Sie den Suchbegriff-Detailbericht.
  5. Verwenden Sie Anzeigenerweiterungen.
  6. Verwenden Sie Keyword-Platzhalter im Anzeigentitel, im Anzeigen-Text und in der Anzeige-URL.
  7. Integrieren Sie Angebote, Rabatte etc. und eine Handlungsaufforderung im Anzeigentext.
  8. Verwenden Sie Countdown-Anzeigen.
  9. Überwachen Sie die Ergebnisse und steuern ggf. nach.
  10. Setzen Sie manuell höhere CPC-Gebote auf Keyword-Ebene.
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