Evergreen 'Content

Ein Paradebeispiel für Evergreen Content wäre Karl May – wenn er seine Werke im Internet publiziert hätte. Winnetou & Co. erreichen nämlich auch noch nach über 100 Jahren bis zu sechsstellige jährliche Verkaufszahlen. Und wie das bei Evergreens oft ist: Es geht so gut wie von selbst. Bei den Content-Marketing-Trends poppt Evergreen Content auch wieder auf, und zwar verbreitet. Welche Vorteile hat Evergreen Content nun im Detail und was müssen Sie dabei beachten?

Content von hoher Qualität begeistert Kunden und verzaubert Suchmaschinen

Der schlichte Grundgedanke von Evergreen Content in drei Sätzen: Wenn Sie Kunden gewinnen wollen, müssen Sie Content auf Ihrer Website haben, der nachhaltig begeistert. Egal, wie Sie das anstellen – der Effekt ist wertvoll: lange Verweilzeiten auf Ihren Seiten, gute Click-Through-Raten und externe Links. All das und mehr beeindruckt Google, darum rankt Ihre Website höher, mehr neue Besucher finden zu Ihnen, und das Rad beginnt sich von allein zu drehen.

Das funktioniert natürlich auch mit aktuellem Content, im Extremfall „Breaking News“. Aber erstens eben nur, solange das Thema noch heiß ist, und zweitens bedeutet es, dass Sie immer wieder neuen Content erstellen müssen – plus alten Content löschen, falls nicht sofort ersichtlich ist, dass er eben ausschließlich aktuellen Bezug hatte (wie z. B. ein Blogbeitrag). Achtung, das bedeutet aber nicht, dass Sie jetzt auf regelmäßigen neuen Content verzichten sollen! Neue Inhalte sind für Google nach wie vor ein Indiz für interessante und empfehlenswerte Websites.

Was genau ist nun Evergreen Content?

Nur wenige Inhalte sind „forever young“, wenn man es genau nimmt. Aber, und das ist für Ihr Online-Marketing ausschlaggebend, viele Inhalte haben zumindest das Zeug, mit Anstand (und Erfolg!) auf Ihrer Website alt zu werden – im Prinzip. Einige Beispiele für Evergreen Content (und hoffnungsvolle Kandidaten für die Marathonstrecke):

  • Unternehmens- und/oder Markenstorys: Ihr Story-Marketing sollte ohnehin absoluten Feinschliff aufweisen und langfristig angelegt sein. Prominent platziert, kann Storytelling ein Paradebeispiel für Evergreen Content sein.

  • Ratgeber, Bedienungs- und andere Anleitungen, Produktinformationen: Solche Inhalte stellen Sie ohnehin nur bei etwas langlebigeren Themen online. Da sie hohen Gebrauchswert haben, lohnt es sich, diesen Content auch liebevoll zu publizieren und zu pflegen, damit er seine Wirkung entfalten kann.

  • Für FAQ-Seiten gilt dasselbe, wenn auch mit gewissen Einschränkungen, weil Sie hier Themen, die eigentlich niemand interessieren, in der Regel bald wieder aussortieren sollten.

  • Das betrifft auch Wiki-Seiten, Grundlagen-Infos und Ähnliches. Wenn Sie schon begonnen haben, Cornerstone-Content in Ihre Online-Marketing-Strategie einzubeziehen, dann sind Sie vielleicht bereits mittendrin in Ihren potenziellen Evergreens.

  • Trick 17: Wenn Sie einen Bestseller auf der Website haben oder hatten, der aber dummerweise nicht mehr aktuell ist (etwa einen Veranstaltungshinweis), dann lässt sich in vielen Fällen der zeitlose Anteil herausfiltern und so formulieren, dass Sie z. B. den angekündigten Event als lehrreiche Erfolgsstory präsentieren.

Achtung, Evergreen Content funktioniert nicht immer nach dem Prinzip „Fire and forget!“. Sie sollten bei den regelmäßigen Revisionen Ihrer Website – einmal jährlich wäre schön – auch diese Seiten kritisch prüfen und bei Bedarf nachjustieren: Worte und Formulierungen können aus der Zeit fallen, Beispiele nicht mehr zutreffen, Bilder können alt wirken und Links können sterben. Das ist keine prickelnde Aufgabe, aber es fällt halt unangenehm auf, wenn Sie sie nicht sorgfältig erfüllen.

5 Tipps für gut funktionierenden Evergreen Content

Das „Wie“ bei Evergreen Content ist genauso wichtig wie die Auswahl der richtigen Inhalte für Ihre spezielle Zielgruppe und deren Formulierung. Die folgenden Tipps helfen ihnen, diesen Content so zu gestalten, dass er seine Wirkung optimal entfalten kann.

  • Gönnen Sie Ihren Evergreen-Seiten großzügig alle Gestaltungstricks, die Ihr Webdesigner draufhat – und vergleichen Sie das Ergebnis durchaus auch einmal mit einer der gängigen Webdesign-Checks.

  • Die wichtigste Perspektive ist die der Nutzer bzw. Kunden: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Content Elemente enthält, die für den Seitenbesucher nützlich sind oder zumindest seine Interessen oder sein Unterhaltungsbedürfnis etc. befriedigen.

  • Call to action: Ein Button oder vielversprechende interne Links sollten dafür sorgen, dass der User mit Ihrer Website interagiert – nicht zuletzt auch, weil dies wiederum Suchmaschinen signalisiert: Hier hat eine positive Nutzererfahrung stattgefunden.

  • Auch Evergreens brauchen Marketing: Auf Social-Media-Kanälen, in Newslettern und überall sonst, wo Sie öffentlich online präsent sind, sollten Sie auf Seiten mit Evergreen Content hinweisen bzw. verlinken – nicht nur einmal, sondern etwa auch bei aktuellen Anlässen, die mit dem Thema des jeweiligen Contents zu tun haben. Website-intern brauchen Sie ein gut eingespieltes Pingpong zwischen temporärem bzw. aktuellem Content und den Evergreen-Seiten.

  • Gezielte Suchmaschinenoptimierung (SEO) nach den jeweils neuesten Erkenntnissen der besten Google-Kaffeesatzleser verdient vor allem Ihr Evergreen Content. Auch das ist keine Einmalmaßnahme, sondern sollte in die Website-Wartung einbezogen sein.

Fazit: Präsentieren Sie Ihre Longseller kundenfreundlich!

Evergreen Content zu schaffen, ist insgesamt keine Hexerei, sondern eigentlich bloß etwas, das Sie immer auf Ihrer To-do-Liste im Hinterkopf behalten sollten. Und wahrscheinlich verfügen Sie ja schon längst darüber – die Perlen müssten nur etwas herausgeputzt und prominent in die virtuelle Auslage gestellt werden. Karl May lässt grüßen.

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