Online Marketing Rockstars Recap

Meine Kollegin Ayda Njai und ich, Stefanie Tölke, haben zwei Tage auf dem Online Marketing Rockstars Festival 2017 in den Hamburger Messehallen verbracht. Das Event rund um Online-Marketing (auch bekannt als OMR) fand vom 02. – 03. März 2017 statt und bot interessante Vorträge und Aussteller. Erfahren Sie jetzt mehr über das Social Media Management von Nico Rosberg, das derzeitige Online-Marketing in Deutschland und warum die Zeit zum Machen gekommen ist.

Donnerstagmorgen, frühmorgens am Bahnhof Hannover. Mit Kaffee bewaffnet starteten wir unsere Reise nach Hamburg. Die Bahn meinte es gut mit uns und wir kamen pünktlich in der Hansestadt an. Kurz das Gepäck ins Hotel gebracht und schon standen wir in der Schlange am Eingang der OMR. Typisches Schietwetter konnte der Laune nichts anhaben, denn wir wurden von dröhnenden Bässen sowie einem Live-Schlagzeuger begrüßt. Schnell die Akkreditierung vollzogen, das Bändchen für das Cashless Payment umgelegt und ab zum ersten Vortrag des Tages.

Influencer Marketing –Weltmeister im Sport und im Netz stand auf der Agenda. Georg Nolte, Geschäftsführer von Ruhmservice, managt Nico Rosberg im Bereich Social Media und berichtete, wie er mit Social Media den aktuellen Weltmeister der Formel 1 selbst als Marke positioniert hat. Authentizität und sympathische Inhalte waren einige seiner Zutaten. Die  Bildinhalte lieferte Fotograf Paul Ripke, die Nolte in einer 360 Grad Verwertung neben Social Media auch für die klassischen Medien nutzen konnte. Sympathischer Vortrag!

Nico Rosberg Social Media Marketing

Georg Nolte erklärt das Social-Media-Marketing von Nico Rosberg.

Warum Blogger und YouTuber für Unternehmen attraktiv sind

Weiter ging es mit der Drogeriemarke DM und ihrer Art des Influencer Marketings. Frauke Klos und Mario Bertsch von DM erzählten vom Erfolg des Duschschaums mit den bekannten YouTube-Star Bibi (bibisbeautypalace) und stellten die Bloggerbox vor. Das bedeutet, dass Blogger oder YouTube-Stars sich DM-Produkte aussuchen und DM diese als „DM Schachtelglück“ gebündelt für 5 € verkauft. Klos und Bertsch brachten drei Influencer mit, unter anderen Shirin David. Sie standen Frage und Antwort und warben für die Box, die sich preislich auch vom Taschengeld kaufen ließe.

Nach einem Vormittag rund um die Einflussnahme von erfolgreichen Persönlichkeiten brauchten wir erstmal eine Pause. Das angekündigte bargeldlose Bezahlen endete in kostenfreien Getränken und Essen für alle – denn das Cashless Payment funktionierte nicht. So gingen wir gut gestärkt durch die Messehallen und sahen uns Aussteller wie Google, Adobe oder Instagram an.

Nachmittags ging es weiter mit E-Commerce. Die Geschäftsführer bzw. Gründer von Otto, About You und Idealo stellten ihre Portale vor und diskutierten, wie ihre Reichweite auch von Marken und Händlern genutzt werden können. Spannend, welche Werbemaßnahmen man als unbedarfter Onlineshopper gar nicht wahrnimmt.

Nach der Debatte betrat Casey Neistat, amerikanischer YouTuber und Appgründer von Beme, die Bühne. Im Interview verriet er, dass er sich immer wieder für die Plattform YouTube entscheiden würde. Weder bei Instagram, Snapchat oder Facebook erhalte man eine so lange Aufmerksamkeit wie bei einem YouTube-Video. Neistat selber schaue sich gern die Snaps der amerikanischen Systemgastronomie-Kette Taco Bell an. Es gehe auf dem Snapchat-Account nicht um die Produkte, sondern um Menschen, Beziehungen und Spaß. Eben Inhalte, die man eher von einem  Freund erwarten würde – dennoch gab er zu, dass er seinen Hunger nicht bei Taco Bell stillen würde.

Und schon war Tag 1 der OMR  blitzschnell vergangen. Wir haben viel Input erhalten und uns wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig mittlerweile Influencermarketing  ist.

Am zweiten Tag fand die Konferenz der OMR statt. Ein Tag voller interessanter Vorträge wartete auf uns. Von allen Referenten zu berichten würde den Rahmen sprengen. Ich habe die Highlights aus meiner Sicht rausgepickt.

german internet

Philipp Westermeyer über das „German Internet 2017“

Zunächst stimmte uns Philipp Westermeyer, Mitgründer der OMR, mit seinen Vortrag „State of the German Internet 2017“ ein. Das deutsche Internet befände sich in einem Spannungsfeld von Gafa (Google, Amazon, Facebook, Apple) und Blun (Booking.com, LinkedIn, Uber, Netflix). Hier zu bestehen, sei die Herausforderung für deutsche Internetunternehmen. Helfen könne uns die Stärke der deutschen Onliner – das Performancemarketing. Als Beispiel verglich er die organische Sichtbarkeit bei Google vom deutschen Ferienappartementanbieter windu gegenüber den amerikanischen Gegenspieler Airbnb. Klarer Gewinner hierbei war windu, dennoch sei Airbnb bekannter. Fazit: nur Performancemarketing genüge nicht. Nach Westermeyer müsse sich das Produktverständnis dahingehend verändern, dass die einzelnen Produktdisziplinen Güter & Dienstleistungen, Marketing & Verkauf und Zahlung & Erfüllung zu einer Disziplin verschmelzen. Amazon sei dies mit Prime und Echo bereits gelungen. Ebenso würden der Autohersteller Tesla und Matratzenhersteller Casper diesen Weg bereits gehen. Marketing finge nun beim Produkt an, das „wirklich geil sein muss“. Die Zeiten des Tricksens beim Sale seien vorbei.

Am Ende lieferte Westermeyer fünf konkrete Tipps für das „German Internet“.

  • Nischen-Influencer nutzen
    Es gäbe mittlerweile für jeden Bereich einen passenden Influencer, der dank seine Glaubwürdigkeit das Produkt bewerben könne. Selbst Sekretärinnen können andere  Sekretärinnen beim Kauf der Büroklammern beeinflussen.
  • Content Recommendation

    Bubble, Ligatus und Plista – sie alle platzieren Empfehlungen für bestimmte Texte.

  • Podcasts
    Podcasts starten nun richtig durch – das sollte genutzt werden. Jeder zweite Hörer klicke nach einer Werbung im Podcast auf die Website des Werbetreibenden.
  • Ladengeschäfte
    Ladengeschäfte sollten als Marketingkanal an touristischen Orten betrieben werden. Der Cash Flow stehe hierbei nicht im Vordergrund. Apple hat es mit 750 Läden in den besten Lagen vorgemacht.
  • Amazon Marketing
    Noch sei die Werbung bei Amazon sehr viel günstiger als bei Google AdWords. Das sollten die Onliner nutzen, bis die Preise steigen werden.

Uff, was für interessante Insights. Der Vortrag hat uns gut gefallen und wir konnten einiges mitnehmen. Weiter ging es mit Andrew „Boz“ Bosworth, Vice President Ads & Business Platform bei Facebook, der sich erstmal einen Scotch mit Vodka (=sein Erfolgsgeheimnis) an der Bar orderte. Mit amerikanischer Gestik verdeutlichte er, dass Risikobereitschaft und das Verlassen der Komfortzone wichtig sei, denn „Das Schiff ist am sichersten im Hafen, aber dafür wurden Schiffe nicht gebaut.“  Übrigens sehe er die die größten Auswirkungen von Mobile noch vor uns und verriet, dass Virtual Reality ein Thema bei Facebook sei.

Gary Vaynerchuck macht klare Ansagen

Aufmerksamkeit erzielen und einfach machen, das waren die klaren Ansagen von Gary Vaynerchuk, Selfmade-Mann & Gründer von Vaynermedia. Auf Reden müssen Taten folgen, also „please get practical“ oder wie es wenig später hieß: „start fucking executing!“

Nach Vaynerchuck leben wir  in der besten Businessära überhaupt, in der man sich auch nach Feierabend dank Internet ein Business aufbauen könne. So sei das Smartphone die Fernbedienung unseres Lebens. Wir verbringen mehr als 50 % der Zeit in den verschiedenen Social-Media-Plattformen. Unternehmen, die das nicht berücksichtigen, werden zukünftig keine Relevanz mehr haben. Für Menschen, die immer noch mit der Umsetzung ihrer Ideen hadern, hat Vaynerchuck einen Tipp parat: Einen Tag in einem Seniorenheim helfen. Man würde schnell merken, dass Bereuen das beängstigendste Gefühl der Welt sei.

Nach weiteren Vorträgen hieß es Mittagspause. Und was wurde auf dem Online-Marketing-Festival verteilt? Pulled Pork Burger – ganz zielgruppenrecht. Guten Appetit!

Casey Neistat: Ohne Plan zum Erfolg

Ein weiteres Highlight wartete am Nachmittag auf uns: Casey Neistat. Genau, der YouTuber vom Vortag. Dieses Mal ohne Interview, dafür mit ausführlichem Rückblick auf seine bisherige Karriere. „Germans love planning“ hat er schnell erkennt, dennoch war seine Karriere alles andere als geplant.  Vielmehr nahm Neistat jede Möglichkeit war, seinen Kindestraum vom Filmmacher wahrzumachen. So machte er unter anderen mit seinem Bruder eine TV Serie über deren Leben, bevor er bei YouTube landete. Neistat verdeutlichte, dass es wichtig ist, Chancen wahrzunehmen, Risiken einzugehen und Pläne aus dem Fenster zu werfen. Nachdem er seine Beme-App für 25 Millionen Dollar an CNN verkauft habe, stehe er nun vor seiner größten Herausforderung:  ein neues Unternehmen mit CNN zu gründen. Ob er für dieses Projekt bereits einen Plan habe? „Not really!“ Ebenso planlos arbeitete er an einer Kampagne für Nike, die am Ende ein Mega-Erfolg wurde, wie folgendes YouTube-Video (mit über 25 Millionen Views!) zeigt.

Direkt nach Casey Neistat war eine Kaffeepause angesetzt. Doch was passiert? Die Fantastischen Vier standen auf einmal auf der Bühne. Einige Songs und die angestrebte Pause später ging es mit dem Konferenzprogramm weiter. Für uns wurde es bald Zeit für die Heimreise nach Hannover. Danke für ein tolles Event mit vielen Anregungen, Zahlen und Inspirationen, #OMR17!

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