Vimeo: Alternative zu YouTube

Screenshot, Quelle: vimeo.com

Natürlich kann man fragen, warum man sich neben YouTube mit noch einem anderen Videokanal auseinandersetzen soll. Aber die Frage lohnt sich! Denn wer YouTube gewohnt ist und zum ersten Mal Vimeo betritt, findet sich in einer anderen Welt wieder. Stilvolles Ambiente statt Kätzchen-Clips. Oder: Der Wechsel vom 1-Euro-Discounter zur Feinkost-Alternative. Interessant ist Vimeo als Videokanal für Unternehmen, die sich selbst bzw. hochwertige Produkte und Dienstleistungen nicht platt bewerben, sondern eher mit einer Emotion, mit Image oder Lebensgefühl aufladen wollen. Hier kann man sich mit dem Label ausstatten, ein niveauvolles und exklusives Thema darzustellen.

Was bietet Vimeo? – Anspruchsvolles Artwork, einfache Technik

Ist bei YouTube das Problem, dass direkt neben dem eigenen Clip marktschreierische Thumbnails mit oft noch krasseren Titeln Aufmerksamkeit erheischen, so besteht die Herausforderung bei Vimeo in einer echten Qualitätskonkurrenz: Das Angebot ist zu einem großen Teil technisch und künstlerisch herausragend. Die Versuchung, von Film zu Film zu surfen, gibt es auch bei Vimeo – doch anders als bei YouTube endet sie nicht in der Frage „Wie bin ich bloß hierhin gekommen?!“, sondern in dem wohligen Gefühl, in überraschtes Staunen versetzt worden zu sein.

Werbung geht hier auch. Aber sie sieht anders aus. Zum Beispiel, wenn sie den Nimbus des Phaeton heraufbeschwört. (Volkswagen ist als Marke nur für wenige Sekunden sichtbar.) Diesem Niveau entspricht auch die Technik: Alle Filme werden automatisch neu in MPEG-4 AVC codiert und sind so HTML5-unterstützt zu sehen. User haben die Möglichkeit, die Filme ohne Fremd-Tools herunterzuladen. Der Umgang mit Anmeldung und Bedienung wird im Vimeo-Hilfecenter übersichtlich vermittelt. Das Business-Angebot bietet für 159 Euro jährlich (Stand: November 2015) die Möglichkeit, 20 GByte wöchentlich hochzuladen. Upgrades sind möglich.

Fazit: Ist Vimeo also eine echte Alternative zu YouTube?

Man muss wissen, dass Vimeo im Vergleich zu YouTube in mehrfacher Hinsicht ein Zwerg ist – doch das muss kein Nachteil sein. Für die Suchmaschinenoptimierung genial ist z.B., dass man seinen Filmen eine Keyword-gespickte URL gönnen kann. Der Kanal lässt sich entsprechend dem eigenen Corporate Design gestalten. Und Statistiken sind direkt im Kanal abrufbar. Auch die Option, passwortgeschützte Filme exklusiv für bestimmte Zielgruppen online zu stellen, kann Vorteile bieten. Mit Video on Demand lassen sich Filme sogar verkaufen. Vorrangig dürfte im Marketing allerdings der Überraschungseffekt zum Tragen kommen, in welchem Umfeld man sich da präsentiert. Vimeo ist im deutschsprachigen Raum noch wenig bekannt, gewinnt aber im Handumdrehen Prestige. Die Freude bei den Kunden, die so ganz nebenbei etwas Neues kennengelernt haben, lässt sich unschwer auf das eigene Image verbuchen.