Facebook Visibility

Da hat man sich die Mühe gemacht, eine schöne Facebook-Firmenseite  zu erstellen, und kann sogar Hunderte oder Tausende von Fans verzeichnen, denen sie gefällt; man postet, was das Zeug hält – und doch gibt es beschämend wenig Interaktionen: kaum Likes, selten ein vernünftiger Kommentar, noch weniger Sharings. Wozu dann die ganze Arbeit? Oder besser: Was kann man da machen?

Selbst Big Player verschleudern ihr Budget auf Facebook

Einen recht anschaulichen Selbstversuch für die Wirksamkeit des firmeneigenen Social-Media-Marketings  beschreibt der Onlinemarketing-Guru Avinash Kaushik in seinem aufschlussreichen Blog zu diesem Thema. Er nennt ihn den MoR-Test, ein Akronym für Money off Roof: Ich rechne mir sämtliche Kosten und Nebenkosten aus, die mein Unternehmen in Social Media investiert, tausche dieses Geld in kleine Scheine und werfe es vom Dach des Firmengebäudes. Wenn dann diese Aktion regelmäßig mehr Aufmerksamkeit erregt als alle Posts auf Facebook & Co. – kann ich mein Social-Media-Engagement auch einfach bleiben lassen.

Man möchte meinen, niemand wüsste besser als Google, wie man Traffic auf eine Seite zieht. Doch nein: Google hat eine eigene Facebookseite für die 28 Millionen „Small Businesses“ in den USA. Immerhin zählt die Seite an die 35.000 Likes. Google postet dort nahezu täglich, oft auch mehrmals am Tag. Trotzdem ist es die große Ausnahme, wenn diese Posts jeweils mehr als 10 Likes einfahren. Das sind dann kaum mehr als 0,3 Promille der Fans!

Kaushik ist selbst Google-„Evangelist“, aber das hindert ihn nicht an einem harten Urteil: Google wie auch unzählige andere kleine und große Player machen Facebook, weil es irgendwer irgendwann auf die Checkliste gesetzt hat, Punkt. Der Rest scheint niemanden mehr zu interessieren.

Jeder kennt die Tricks, aber keiner befolgt sie – Verfolgen Sie diese Strategie für Ihre Facebook Sichtbarkeit!

Aufmerksamkeit für Postings bei den Fans – und darüber hinaus  – gibt es natürlich nur, wenn Facebook einen Beitrag in die jeweiligen Newsfeeds einspeist. Dafür sorgen spezielle Algorithmen. Sie sind im Detail geheim, genau wie beim Google Ranking . Doch spürbarer Erfolg lässt sich schon mit ein paar konsequent angewendeten Grundregeln erzielen, etwa im kreativen Umgang mit der Kommunikation in Facebook.

Auch mit gesundem Menschenverstand kommt man oft zu den gleichen Ergebnissen wie Facebook selbst. Zu viele Werbepostings etwa führen zum Rausschmiss aus den Newsfeeds, zumindest teilweise. Also keine Aufforderungen zu Kauf & Bestellung, keine Wiederholung des Contents von Anzeigen, keine Teilnahmeaufforderungen für Preisrätsel! Ein Leitfaden für den geposteten Content sollte letztendlich der eigene Instinkt sein: Was Geschäftspartner und Privatkunden wirklich interessant und was sie dann auch mitteilenswert finden. Denn: Wer mein Posting teilt, setzt ja öffentlich seinen Namen oder gar seine Marke unter meine Inhalte.

Von Facebook selbst bestätigt werden übrigens auch plausible Strategien wie „Eher gute Links als Fotos“ oder „Keine reinen Textpostings“. Und wer mit albernen Späßchen oder unseriösen Informationen riskiert, von anderen Seiten gelöscht bzw. als unzuverlässig indiziert zu werden, hat wohl auch noch nicht den Unterschied zwischen einem privaten Account und einer Unternehmensseite bei Facebook verstanden.

Fazit: Wissen, wie Facebook tickt

Mit monatlich 1,6 Milliarden aktiver Nutzer ist Facebook derzeit einsamer Spitzenreiter unter den Social-Media-Plattformen. Es lohnt sich also auch für Unternehmen, hier mitzuspielen – aber die Regeln sollte man kennen und befolgen. Dazu liefert nicht zuletzt der Newsroom von Facebook höchst aufschlussreiche Informationen, beispielsweise wenn man das Stichwort News Feed in die Suche eingibt. Schnell zeigt sich: Am Algorithmus für die Newsfeeds wird offensichtlich gern herumgeschraubt. Wer solche Entwicklungen aufmerksam verfolgt, muss dann sein Social-Media-Budget nicht gleich vom Dach werfen, sondern kann sich bald über höhere Konversionsraten und generell mehr Sichtbarkeit auf Facebook freuen.