Der gute Vorsatz ist ein Gaul, der oft gesattelt, aber selten geritten wird. Pünktlich zu jedem Jahreswechsel haben Sprüche – wie dieser aus Mexiko – Hochkonjunktur, wenn es darum geht, bald gesünder zu essen, weniger zu rauchen oder (… persönliches Laster bitte hier eintragen). Das Online-Marketing 2017 lockt mit angenehmeren Aussichten: Online-Händlern werden noch mehr und noch pfiffigere Möglichkeiten offenstehen, Interessenten zu umwerben und aus ihnen – hoffentlich – zufriedene Kunden zu machen. Wir stellen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, vier kommende Online-Marketing-Trends und drei Dauerbrenner vor – und freuen uns über Kommentare, welche sonst noch unbedingt in diese Aufzählung gehört hätten. Online-Händler sollten diese Entwicklungen beobachten, seien aber zugleich gewarnt: Man kann nicht gleichzeitig auf allen Hochzeiten tanzen (Ursprung unbekannt).

Vier Online-Marketing-Trends für 2017 …

  • Trend 1: Conversion Rate Optimization (CRO)
    Die Optimierung der Konversionsrate ist zwar keine neue Erfindung. Viele Experten wie die Marktforscher von Smart Insights sind sich aber sicher, dass die Vorteile der CRO von vielen Unternehmen noch nicht ausreichend erkannt wurden. Die Nutzer sind schließlich schon auf der eigenen Website und haben damit ihr Interesse an den Produkten und Dienstleistungen bekundet. Die Quote an Käufern, beispielsweise durch Usability-Tests, zu erhöhen, kann nicht nur einen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Auch zahlen sich Werbemaßnahmen, die die Nutzer überhaupt erst auf die Seite gebracht haben, dadurch noch mehr aus.
  • Trend 2: Video in allen Formen
    Nahezu bei allen Auguren stehen Videos weit oben auf der Liste der Top-Trends 2017. Das hat viele Gründe: Schnelle Datenverbindungen sind mittlerweile weit verbreitet. Die Periscope-App feiert Erfolge, Facebook schaltete im April 2016 seine Streaming-Funktion Live für alle User frei, und auch Google bietet mit YouTube ein ähnliches Angebot. Das Equipment für das Drehen eines Films hat heutzutage mit einem Smartphone fast jeder schon in der Tasche. Wichtig für Online-Händler aber ist vor allem, dass sie gerne gesehen werden – wie nicht zuletzt der Siegeszug von Katzenvideos vor Augen führt. Für professionelles Online-Marketing wird aber eine bessere technische Ausstattung und eine gute Vorbereitung empfohlen.

  • Trend 3: Personalisierung
    „One size fits all“ ist im Zeitalter des Internets vorbei. Je austauschbarer Waren, Produkte und Dienstleistungen werden, desto mehr zählt der emotionale Mehrwert und die persönliche Ansprache im Marketing. Das zieht sich durch alle Unternehmensbereiche: Zufriedene Kunden oder Mitarbeiter, die genau davon erzählen, sind die beste Werbung für einen Arbeitgeber wie für einen Anbieter. Die sozialen Medien bieten die Möglichkeit für einen individuellen Austausch. Dahinter sollte aber ein Konzept stecken, das auch Eventualitäten einschließt. Die Gemeinderäte von Schwäbisch Gmünd etwa haben das schon früh erfahren müssen – ausgerechnet mit einer ganz speziellen Form der Personalisierung.
  • Trend 4: Growth Hacking
    Beim Growth Hacking ist die Vorhersage schwierig: Von einigen Fans wird es als das nächste große Ding bezeichnet, aber wie viel von dem Hype am Ende des Jahres 2017 übrig bleibt, muss sich erst noch zeigen. Vereinfacht ausgedrückt steht beim Growth Hacking vor allem das Wachstum im Vordergrund, das mit möglichst minimalen Mitteln erreicht werden soll. Für aufstrebende Unternehmen, die sich einen Platz am Markt erobern müssen, könnte diese Strategie tatsächlich eine gute sein. Erfolgreiche Viral-Videos beispielsweise scheinen bisher aber eher die Ausnahme als die Regel zu sein. So oder so werden sich Online-Händler zunehmend strecken müssen, um die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich zu ziehen.

… und drei Dauerbrenner, die Sie ebenfalls beachten sollten!

  • Dauerbrenner 1: Augmented Reality
    Der Durchbruch von Augmented Reality wurde schon oft angekündigt, und mindestens ebenso häufig wieder vertagt. Mit Pokémon Go kam dann der erste großflächige Erfolgsnachweis – aus einer Ecke, aus der man das nicht unbedingt erwartet hätte. Just gab der Entwickler Niantic bekannt, dass die Spieler seit der Veröffentlichung im Sommer insgesamt 8,7 Milliarden Kilometer gelaufen sind. Das Potenzial, Massen zu mobilisieren, ist also da. Es ist davon auszugehen, dass das Online-Marketing 2017 verstärkt versucht, in die Fußstapfen dieses Erfolges zu treten.
  • Dauerbrenner 2: Native Advertising
    Jaja, das „Bad Spencer“ in Schwäbisch Gmünd (siehe Trend 3) – auffälliger geht es kaum. Native Advertising beschreitet einen anderen Weg und versucht sich so in seine Umgebung einzupassen, dass die Werbung kaum mehr als solche wahrgenommen wird. Es kann zum einen den Trend zur zielgruppenspezifischeren Werbung verstärken, da für jedes Medium, für jede Werbeform eine individuelle Anzeige entworfen wird. Zum anderen stehen die Chancen besser, ins Blickfeld der Nutzer zu gelangen. So verlockend Native Advertising aber auch ist: Werbung muss in der Regel deutlich als solche kenntlich bleiben.

  • Dauerbrenner 3: Big Data und Data Driven Marketing
    Zum Schluss auch in der Rubrik „Dauerbrenner“ ein unsicherer Kantonist: Während Big Data lange Zeit als Heilsbringer gefeiert wurde, mehrten sich 2016 die kritischen Stimmen. Bei der Vielzahl an Daten, die heute theoretisch erhoben werden können, fehlt in der Praxis oft genug das Know-how, welche man davon tatsächlich braucht, und wie man sie nutzen kann. Bisher hat sich die Inanspruchnahme des Wissens von Marketing-Experten meist als erfolgreichere Strategie erwiesen. Das wird vermutlich mindestens bis Ende 2017 so bleiben.
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