Meta Descriptions

Snippets – die Textschnipsel in den Google-Suchergebnissen – zeigten bisher mit etwa 155 Zeichen bzw. in zwei Zeilen dem Nutzer eine Vorschau auf die Landingpage, die er über das Suchergebnis erreicht. Dementsprechend lang sollte natürlich auch die sogenannte Meta Description sein. Seit Ende 2017 finden sich aber zunehmend Snippets mit 300 und mehr Zeichen. Müssen SEO-Texter jetzt Überstunden machen, um alle Meta Descriptions umzumodeln?

Worauf kommt es bei guten Snippets an?

In unserem Schwerpunktbeitrag zum Thema haben wir erst kürzlich aufgelistet, wie man gute Meta Descriptions schreibt. Schon da zeichnete sich ab, dass etwas mit der maximalen Länge der Meta Descriptions passiert war. Bisher war wichtig, dass bei rund 155 Zeichen die Botschaft optimal beendet sein sollte, also etwa mit einer Formulierung, die Spannung wie ein guter Filmtrailer erzeugt.

Da Google ohnehin die vorgegebenen Meta Descriptions ganz, teilweise oder auch gar nicht verwendet, sieht man jetzt häufig neue Snippets mit doppelter Länge, die durchaus stark anfangen, im zweiten Teil aber genauso stark abfallen. Das senkt natürlich die Attraktivität des Snippets, weil die Texte wegen der größeren Länge jetzt noch mehr als früher quer gelesen werden: Ins Auge fallen vor allem die erste und die letzte halbe Zeile. Ursprünglich hatten wir Worte empfohlen, die zu einer Handlung einladen, also etwa „Entdecken Sie jetzt …“; ähnlich am Schluss: „… finden Sie im neuen Whitepaper!“ Wenn jetzt der beabsichtigte Cliffhanger von weiteren mehr oder weniger sachdienlichen Hinweisen zur jeweiligen Seite zugenebelt wird, bis die 300 Zeichen voll sind – schade drum!

SEO bei der Meta-Description-Länge bleibt tricky

Es gibt nach wie vor keine Garantie dafür, dass eine nach allen Regeln der Kunst maßgeschneiderte Meta Description 1:1 im Snippet auftaucht. Bei der Suchmaschinenoptimierung lässt sich aber nur dann das Beste hoffen, wenn man es so gut wie möglich macht. Dazu gehört auch die beste verfügbare Information. Die Mitteilung eines Google-Sprechers an Search Engine Land sorgt hier kaum für klare Verhältnisse: „Mit einer kürzlich durchgeführten Änderung wollen wir Snippets liefern, die anschaulicher und nützlicher sind, damit die Leute besser verstehen, wie relevant die Seiten für das sind, was sie eigentlich suchen. Als Ergebnis geraten die Snippets im Durchschnitt etwas länger.“ – Aha. Diese zwei dürren Sätze lassen für Spekulationen einigen Raum. Es ist also kein Wunder, dass daraus teils diametral entgegengesetzte Empfehlungen für die Meta Descriptions abgeleitet werden.

So empfiehlt etwa Barry Schwarz im oben zitierten Artikel auf Search Engine Land: Nichts ändern, Google holt sich die längeren Snippets wohl eher aus dem Seiten-Content. Sistrix hingegen verkündet: „Alle Snippet-Texte, die bislang auf zwei Zeilen optimiert waren, müssen überdacht und geändert werden.“ Und salomonisch befindet Christian Kunz in den SEO-News zur Frage, ob man bestehende Descriptions jetzt anpassen solle: „In Einzelfällen kann das durchaus sinnvoll sein“ – wogegen sicher nie etwas einzuwenden ist.

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    Die durchschnittliche Snippet-Länge sagt gar nichts

    Verwirrend ist in der Tat, was auf den ersten Blick bei beliebigen Google-Suchen sichtbar wird: Neben Anzeigenergebnissen, die oft nur zwei Zeilen Snippet-Text haben, und den gewohnten und immer schon üppiger ausgestatteten Rich Snippets oder den Featured Snippets finden sich willkürlich nebeneinander Zwei-, Drei- und Vierzeiler, mit und ohne Auslassungspunkte (…) am Schluss; teils vernünftig zusammengesetzt, teils wie erwähnt mehr oder weniger brachial zusammengestückelt. Daraus lässt sich wenig lernen.

    Etwas später, tiefer und daher ergiebiger in die Materie getaucht ist MOZ. Die SEO-Schmiede aus Seattle hat 90.000 Suchergebnisse aus 10.000 Keywords analysiert, nachdem die Snippet-Verlängerung aufgefallen war. Nach Lektüre der daraus resultierenden Empfehlung, die Meta-Description-Länge ab jetzt auf 300 Zeichen zu begrenzen, sollte man allerdings den Artikel nicht wegklicken. Denn es gibt einige „Aber“.

    Sehr plausibel klingt, dass der Durchschnitt der Snippet-Länge von gar nicht so wenigen besonders kurzen Textschnipseln heruntergezogen wird. Interessant ist aber allein, ab welcher maximalen Länge Google die Reißleine zieht. Und hier gibt es Merkwürdigkeiten – die Diagramme im MOZ-Artikel sind dabei sehr eindrücklich. So bekommen etwa Snippets, die ein Video enthalten, offenbar deutlich weniger Text zugebilligt. Oder Meta Descriptions, die kürzer als 300 Zeichen sind bzw. absichtlich mit Auslassungspünktchen enden, enden auch in den Snippets so. Google findet in anderen Fällen aber auch allzu kurze Descriptions oft ergänzungswürdig.

    Nach einigen Bereinigungen von solchen untypischen Fällen landet MOZ bei einem Löwenanteil von Suchergebnissen mit etwas über 300 Zeichen. Schließlich gibt es noch Snippets mit XXL-Länge bis 375 Zeichen, die sich durch eigene Zusätze von Google ergeben.

    Fazit: Versuchen Sie es mal mit 300 Zeichen!

    Mit einer Reihe weiterer Zahlen begründet MOZ nachvollziehbar, was in welchen Fällen dafür spricht, überhaupt Meta Descriptions zu schreiben – was mitunter grundsätzlich infrage gestellt wird – und wie das nun mit der Zeichenzahl ist. Die Antwort auf die Länge in Kürze: Der Handlungsbedarf hängt natürlich primär davon ab, ob die Snippets unter den Suchergebnissen für die eigenen Seiten je nach Suchbegriff attraktiv erscheinen oder nicht bzw., ob sich überhaupt daran etwas geändert hat. 300 Zeichen sind gegebenenfalls jetzt ein brauchbares Limit, mit dem man für neue Meta Descriptions experimentieren kann.

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