Die besten kostenlosen Webanalyse-Tools

„Diese Seite wurde schon von 237 Gästen besucht.“ In den Frühzeiten des Internets waren Sätze wie dieser auf gefühlt mindestens jeder zweiten Seite zu lesen. Wohl dem, der die Besucherzahl in skurrilen Fonts noch entziffern konnte, oft genug hatte der eingebettete Zähler längst den Geist aufgegeben. Heute gehören solche Meldungen ins Museum, und zwar zu Recht. Moderne Webanalyse-Tools liefern einen riesigen Werkzeugkasten an Instrumenten, mit denen der  Traffic, die Performance sowie die Schwachstellen einer Internet-Seite analysiert werden können. Ein ganzer Geschäftszweig ist daraus entstanden – aber es gibt auch kostenfreie Programme, die für notwendige SEO-Maßnahmen in kleinen bis mittelgroßen Online-Shops völlig ausreichende Funktionen bieten.

Open-Source-Lösungen als Alternative zum Marktführer

Und das Ganze abseits von Google Analytics. Unterschiedlichen Quellen zufolge wird dieses Analysetool mittlerweile von rund der Hälfte aller Websites, Blogs und Online-Shops in Deutschland eingesetzt. Andere gute Tools – die in den meisten Fällen auch als sinnvolle Ergänzung zum Google-Programm dienen können – stehen da (noch) ein wenig im Schatten.

Piwik

So zum Beispiel Piwik, immerhin die Nummer zwei auf dem deutschen Markt. Die Lösung gibt es bereits seit 2008, und sie wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut. Mittlerweile stehen neben zahlreichen Standards wie den Top-Keywords und -Suchmaschinen zusätzlich mehr als 30 Reports zur Verfügung, darunter

  • Datenupdates in Echtzeit,
  • ein anpassbares Dashboard,
  • Ereignis- und Zieltracking sowie
  • Tracking von Google-Analytics-Kampagnen.

Piwik ist quelloffen und hat dadurch unter anderem den Vorteil, dass es viele Plug-ins von anderen Entwicklern gibt, die den Funktionsumfang erweitern und individualisieren. Zudem werden sensible Daten wie Log-Dateien auf dem eigenen Server gespeichert. Ein weiterer Pluspunkt kann allerdings auch als Nachteil gesehen werden: Das Tool beherrscht viele Aufgaben. Es kann Einsteiger zunächst etwas überfordern und benötigt daher ein wenig Eingewöhnungszeit.

Open Web Analytics

Ähnliches gilt für Open Web Analytics. Einige Features wie Heatmaps, die bei Piwik bei Bedarf nachgerüstet werden müssen, hat das Tool standardmäßig an Bord. Wer sich unschlüssig ist, sollte ausprobieren, welche Benutzerführung individuell als intuitiver wahrgenommen wird.

Das Fundament muss stimmen: Testen Sie Ihre Website auf Fehler!

Während die oben vorgestellten Tools den Fokus vor allem auf die Besucherströme richten, helfen andere dabei, die Website an sich zu optimieren, um sie attraktiver zu gestalten und den Traffic damit langfristig zu erhöhen. Hier sind vor allem Sistrix Smart und OnPage.org Free zu erwähnen. Beide setzen keine Installation voraus, da sie online gesteuert werden.

Sistrix Smart

Sistrix Smart ist auf einen Account pro Person bzw. Firma beschränkt und läuft weitgehend automatisiert ab, ein persönlicher Support wird nicht geboten. Das Tool führt eine Fehleranalyse durch und listet die Ergebnisse übersichtlich in Gruppen gegliedert und mit Fundort auf. Zudem liefert es Erklärungen zu den Fehlern und was sie in der Praxis bedeuten. Des Weiteren werden beispielsweise auch die Rankings der eigenen  Keywords bei Google wöchentlich überprüft.

OnPage.org Free

Auch OnPage.org Free ist begrenzt, und zwar auf einen User bzw. ein Projekt sowie 100 URLs. Der Account kann bei Bedarf auf eine der leistungsfähigeren, aber kostenpflichtigen Versionen hochgestuft werden. In der Gratisversion ist ein „Crawl auf Herz und Nieren“ pro Monat inklusive, zudem kann das wöchentliche Ranking von bis zu fünf Keywords überwacht werden. Die Limitierungen sind damit etwas stärker als bei Sistrix, der Funktionsumfang dafür aber größer. Mehr als 160 Einzeltests sind im Angebot.

Ergänzend gibt es Webanalyse-Programme, die sich auf wenige Aufgaben spezialisiert haben, diese aber besonders gut erledigen.

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    Technische Fehler ausmerzen mit dem Screaming Frog SEO Spider

    Wer klein ist, muss mit Leistung überzeugen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Wie Frösche und Spinnen oder beide zusammen, kurz: der Screaming Frog SEO Spider. Viele Webseitenbetreiber schwören auf das Tool, das vor allem die technische Analyse sehr gut beherrscht. Es „crawlt“ komplette Webseiten, das heißt, es ruft alle damit verbundenen URLs und Links auf. Auf diese Weise werden nicht nur schnell tote Links oder strukturelle Probleme offengelegt, auch Title Tags oder Meta Descriptions lassen sich anpassen. Sie werden von vielen vernachlässigt, sind aber ein wesentliches Aushängeschild einer Webseite, da sie unter anderem in den Suchergebnissen angezeigt werden.

    Die kostenlose Version ist auf die Analyse von 500 URLs limitiert. Die Bezahlversion wartet mit weiteren Extras wie der Integration von  Google Analytics und der Search Console auf. Der „schreiende Frosch“ leistet aber auch schon in der Basisversion wertvolle Dienste.

    Hilfe beim Steuern von Social Media mit SumAll, Hootsuite und Buffer

    Auch im Bereich der sozialen Medien gibt es viele kleine Helferlein. Einer der umfangreichsten ist SumAll, das zwar als kostenfreies Tool startete, mittlerweile aber nur noch als Premiumversion erhältlich ist. Kostenfreie Alternativen zumindest in der Grundversion sind Buffer und Hootsuite. Beide ähneln sich im Funktionsumfang, unterscheiden sich aber in der Bedienung. Hier sollte man einfach einmal ausprobieren, mit welchem Tool man besser zurechtkommt.

    Hootsuite richtet sich in der Gratisversion vor allem an Einzelpersonen, die ihre Social-Media-Aktivitäten optimieren möchten. Inklusive sind drei Profile, grundlegende Analyseberichte sowie ein Planungssystem für Nachrichten. Auch Buffer bietet zeitgesteuerte Nachrichten, Zugang zu den wichtigsten Netzwerken wie Facebook, Twitter und GooglePlus, ist aber auf ein Profil und zehn zeitgesteuerte Posts begrenzt. Es bietet unter anderem ein Tool zum optimalen Timing von Posts sowie ein Linktracking.

    Auch Google hilft beim Tracking

    Google selbst wartet ebenfalls mit Hilfestellungen auf, beispielsweise bei der Definition von Tracking-Zielen. Für die Feinanalyse des Nutzerverhaltens muss normalerweise Code implementiert werden, was mitunter kompliziert und fehlerbehaftet sein kann. Der Google Tag Manager ermöglicht es, solche Codes im Handumdrehen einzubinden, zu verwalten oder zu verändern, ohne dass man Eingriffe am Quelltext vornehmen müsste. Die Definition auslösender Ereignisse, etwa das Herunterladen einer Datei oder das Anklicken eines Buttons, lässt sich innerhalb weniger Minuten bewerkstelligen. Vor allem im Zusammenspiel mit Google Analytics kann der Tag Manager gute Dienste beim Tracking des Nutzerverhaltens leisten.

    Fazit: Betreiben Sie Ihre eigene Marktforschung!

    Was nichts kostet, ist nichts wert? Bei der Webanalyse gilt das ganz und gar nicht. Neben umfangreichen Programmen, die nahezu alle Bereiche abdecken, gibt es eine Vielzahl an kleinen Tools, die vor allem der Lösung eines bestimmten Problems dienen. Wer bei der Webanalyse auf die Hilfe externer Experten verzichten will, benötigt allerdings ein wenig Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen und die richtige Auswahl für seine Bedürfnisse zu treffen. Doch einerlei, ob alleine oder mit Unterstützung, die eigene Marktforschung lohnt sich allemal – denn nur wer seine Kunden kennt, weiß, wie er sein Angebot optimieren kann.

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    Ein weiteres nützliches Tool ist der WebPagetest. Dieser liefert Daten für die Ladezeitoptimierung einer Webseite und einzelner Seitenelemente.