SMS war gestern. Die halbe Republik – soweit die Menschen ein Smartphone halten können – verschickt Nachrichten heute in Deutschland mit WhatsApp. 32 Mio. aktive Nutzer im April 2014, heute wahrscheinlich noch ein Drittel mehr, und 700 Mio. weltweit. Durchschnittliche Nutzungszeit: 40 Minuten täglich! Das meldet der NDR und stellt die gute Frage, ob Medien und andere Unternehmen das ignorieren können. Wissen sollte man dazu, dass bei WhatsApp nicht nachzuverfolgen ist, wer was mit wem teilt; Stichwort Dark Social.
Um die rasante Entwicklung von WhatsApp für Unternehmen brodelt ein gehöriges Informationschaos. Es beginnt mit der Frage, was überhaupt erlaubt ist. So verbieten die AGB von WhatsApp an oberster Stelle „Werbung und andere Formen von kommerzieller Nutzung“. Fraglos wird aber der Nachrichtendienst ununterbrochen so benutzt, prominent etwa durch Medien – von der BBC über die „Heilbronner Stimme“ bis zum „Standard“ in Wien. Und jede Woche kommt eine neue Redaktion hinzu, schätzt Andreas Rickmann, Social-Media-Leiter bei BILD.
Wie cool muss ein Unternehmen für WhatsApp sein?
Wem das Risiko egal ist, dass wegen AGB-Verstößen die Mobilnummer für WhatsApp gesperrt wird, der kann die recht breiten Möglichkeiten des mobilen Messengers kreativ nutzen. Denn anders als bei SMS sendet der Dienst außer Text auch Bilder, Videos, Audiodateien und Standortmeldungen. Statt langer Beschreibungen ein wirklich knalliges Beispiel für Social Media bzw. Mobile Marketing mit WhatsApp: die Kampagne zur Produkteinführung einer neuen Kollektion von Absolut Vodka, die sich die südamerikanische Agentur Woonky auf die Fahnen schreiben kann („all das um den Preis einer Handy-SIM-Card“).
Wie überhaupt bei SMM-Projekten stellt sich auch hier die Frage nach der Kosten-Nutzen-Relation. Unter anderem ist zu berücksichtigen, dass die Abonnentenverwaltung aufwendig ist, weil der Dienst ja gar nicht für die B2C-Kommunikation gedacht und gestaltet ist. Rickmann berichtet von einer Online-Redaktion, die sich für eine WhatsApp-Kampagne „drei Abende lang die Daumen wundgetippt“ hat. Eine gewisse Bereitschaft zu digitaler Hingabe ist also zweifellos gefragt – neben der Fähigkeit, den Ton der vorwiegend jugendlich-coolen Zielgruppe zu finden.
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Beherzt zugreifen oder warten, bis der Wahnsinn vorbei ist?
Seriöser Rat wird bei allen Instrumenten im Social Media Marketing, die gerade eine Hochkonjunktur erleben, umso fragwürdiger, je konkreter er ist. What if WhatsApp vom nächsten Hype abgehängt wird? Ohnehin ist nur mit Glück, maximaler Professionalität oder maximalem Fleiß (oder allem zusammen) ein direkter Gewinn durch ein Medium wie WhatsApp erzielbar. Wer ein gutes Gefühl dabei hat, dass seine Ressourcen mit Facebook, Twitter, YouTube oder einem anderen Kanal schon ausgelastet sind, sollte vielleicht nicht noch ein weiteres Pferd ins Rennen schicken.
Andererseits soll eine gute Idee, die das Unternehmen mit WhatsApp gezielt publik machen kann, nicht in der Schublade verfaulen – sofern die Kampagne nicht gleich den ganzen Laden lahmlegt. Eine kleine Umfrage bei meinen Nutzern, beim eigenen Nachwuchs oder der Medienagentur meines Vertrauens kann mir dazu wertvolle Impulse liefern. Und: Fachkundiger Rat ist unbedingt auch wegen rechtlicher Fragen einzuholen, denn die können bei diesem Dienst kritisch sein.
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Sehr interessant finde ich aktuell auch die Reportage des NDR, bei dem WhatsApp als Medium eingesetzt wird:http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Flucht-per-WhatsApp-erleben-,fluchtprotokoll168.html
Darin berichtet „Rami“ – ein Flüchtling aus Syrien – über seine Flucht nach Deutschland. Finde ich sehr bewegend und direkt. Damit wird auch deutlich, wie persönlich WhatsApp ist – geht „viel näher ran“ als ein Newsletter.
Damit wird auch klar, dass WhatsApp Nutzer sehr sensibel auf Spam reagieren würden. Die Plattform selbst scheint auch stark hinterher zu sein – Spam scheint noch kein großes Problem zu sein? Unternehmen sollten WhatsApp daher auch vorsichtig einsetzen. z.B. informativ/exklusiv, um die Bindung zu ihren Stammkunden zu verstärken.
Es gibt eine Art Whatsapp für Firmen: Teamwire ist eine deutsche Messaging App und soll primär die interne Kommunikation im Smartphone-Zeitalter verbessern. Die Lösung gewährleistet starken deutschen Datenschutz, ist unternehmensweit administrierbar, sichert Daten auf mobilen Endgeräten ab und ist sowohl als Cloud wie On-Premise Lösung verfügbar. Mehr auf http://www.teamwire.eu
Das Thema hat im Jahr 2015 auf jeden Fall an Fahrt aufgenommen. 2014 waren es noch einige Experimente von mutigen First Movern, 2015 wurden Messenger verstärkt auch im Umfeld von Unternehmen diskutiert und auch eingesetzt. Die Kommunikation hat sich verändert, Messaging ist eine neue Art der Kommunikation, die auch rundum Unternehmen relevant werden wird. Gleichzeitig ist Vorsicht geboten, je nach Einsatzgebiet. Stand heute gibt es nämlich keine offizielle Möglichkeit, WhatsApp als Unternehmen zu nutzen – alle dafür notwendigen Tools kommen von Drittanbietern, nicht WhatsApp selbst. Es lohnt sich also sich etwas genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei geht es nicht nur um den funktionalen Umfand (Schnittstellen), sondern auch um Datenschutz und -sicherheit. Weil das Thema mittlerweile auf vielen Agendas steht, haben wir uns bei smoope dem Thema B2C-Messaging angenommen und eine darauf spezialisierte Lösung entwickelt. Wer mehr erfahren will, findet entsprechende Informationen auf unserer Webseite: https://smoope.com/de/
Das Thema Marketing und WhatsApp wird in Zukunft untrennbar miteinander Verknüpft sein. Im Vergleich zum E-Mail Marketing allerdings mit speziellen Spielregeln. Dafür mit man mit Klickraten von teilweise über 90% belohnt. Auch wir bieten seit einigen Monaten einen Dienst für Unternehmen an um mit Kunden und Fans auf WhatsApp zu kommunizieren. Mehr Infos gibt es auf unserer Webseite unter: https://whatspro.de/
Edit: WhatsPRO heißt jetzt instantKOM https://instantkom.de
Ich habe vor kurzem in einem Hotel eine super anwendungsart für WhatsApp erlebt. Man konnte mit dem Empfang per WhatsApp kommunizieren, seine Fragen so stellen und sogar etwas aufs Zimmer über WhatsApp bestellen. Ich finde die Firmen sollten WhatsApp nicht zur kommunikation von statischen „News“ missbrauchen sondern Dienstleistungen per Whatsapp anbieten. Wie wäre es wenn ich mit meiner Versicherung per WhatsApp kommunizieren kann und nicht per Telefon/vor Ort Besuch?
Falls Firmen nun anfangen per WhatsApp irgendwelche „News“ zu verbreiten wird dies sehr schnell zum Tod dieser Plattform führen. Whatsapp ist hochdynamisch und responsiv, da hat sowas wie ein Newsletter nichts zu suchen!
Hallo Herr Jülich,
das ist wirklich ein tolles Beispiel! Vielen Dank für diese Anmerkung! Die Idee mit dem Hotelservice finde ich klasse. Da können sich sicher einige etwas von abgucken.
WhatsApp wird heute schon von der Telekom, den ERGO Direkt Versicherungen oder Zalando erfolgreich für die Kundenkommunikation eingesetzt. Weitere Informationen auf: http://www.whatsappforbusiness.de
Hallo Hannes Meine,
der Hinweis kommt wie gerufen, schönen Dank. Über genau solche Beispiele für den Einsatz von WhatsApp schreibe ich gerade für einen der nächsten Artikel hier…
Weitere Unternehmen, die Tools zur Kommunikation für Unternehmen mit Ihren Kunden auf WhatsApp anbieten sind https://whatspro.de/ https://www.whatsbroadcast.com/de/ oder https://www.whappodo.com/
Wären die AGBs von WahtsApp nicht so, sagen wir mal sonderbar könnte ich mich auch dafür begeistern lassen. Allerdings ist mir das Risiko eine Abmahnung einfach viel zu hoch als dass ich dafür mit meinem Firmennamen stehe.
Very good!
Verificado em Casa Noturna Campinas, Campinas – SP