Mobile SEO SEA

Der dritte Vortrag auf der BLOO:CON 2016 handelte von „Mobile SEO + SEA – Mehr als nur eine Pflichtübung“. Die Referenten waren Helen Ramm, SEM Consultant und Maik Bruns, SEO und Online-Marketing-Enthusiast.

Folgende Fragestellungen wurden während des Vortrags thematisiert:

  • Wie hat sich die mobile Suche entwickelt und welche Tendenzen gibt es?
  • Warum mobile Optimierung so wichtig ist?
  • Welche Möglichkeiten gibt es im Bereich mobile SEO und mobile SEA?

Wie hat sich die mobile Suche entwickelt?

Im Mai 2015 hat Google offiziell bestätigt, dass auf Smartphones und Tablets mehr gegoogelt wird als auf stationären Desktops. Laut eigenen Angaben erhalte Google in mehr als zehn Ländern mobil mehr Suchanfragen als von PCs. Es sollte mittlerweile wirklich allen klar sein. Das Thema „Mobile“ ist kein kurzweiliger Trend. Die Nutzung von Smartphones und Tablets bringt folgenschwerere Umwälzungen im privaten wie geschäftlichen Umfeld mit sich. Wer daran immer noch Zweifel haben sollte, dem empfehle ich, die nachfolgenden Statistiken in der Bildergalerie zu betrachten.

© Statista

Warum suchen die Menschen so viel mit Hilfe Ihrer Smartphones?

Was wollen die Konsumenten eigentlich mit dieser mobilen Suche? Maik Bruns klärt das Publikum auf: „Im Wesentlichen wollen sie ein paar Sachen, die auf „jetzt“ ausgerichtet sind. Die wollen jetzt irgendwas wissen, die wollen jetzt irgendwas machen, die wollen jetzt irgendwo hin – sie suchen also irgendwo eine Location – und vielleicht wollen die auch jetzt irgendwas kaufen. Mit den mobilen Geräten sind wir einfach in der Lage, diese Dinge zu tun und wir nutzen es.“

Auf allen Kanälen präsent sein

Mit den Smartphones werden häufig Conversions vorbereitet, d.h. Menschen recherchieren auf dem Smartphone und kaufen dann auf dem Desktop-PC. Deshalb wird es immer wichtiger, auf allen Kanälen präsent zu sein, um möglichst viele Smartphone-Nutzer zu erreichen. Insbesondere der Kanal „Paid Search“ hat in der mobilen Suche einen besonders hohen Stellenwert, weil der sichtbare Bereich der mobilen Suchergebnisseiten nicht selten mit Google AdWords-Anzeigen komplett gefüllt ist (vgl. nachfolgenden Screenshot). In unserem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Google-AdWords-Anzeigen für Mobilgeräte erstellen.

Screenshot, Quelle: Google AdWords

Die Suche verändert sich: Sprachsuche mit Siri & Co.

Das Suchverhalten hat sich verändert. Um etwas zu suchen, wird immer häufiger die Sprachsuche mit Tools wie Siri, Cortana und Google Now verwendet. Laut einer aktuellen Studie nutzen 55% der Teenager und 41% der Erwachsenen in den USA täglich die Sprachsuche. Das sind für Deutschland noch keine repräsentativen Werte. Werbetreibende müssen sich trotzdem damit auseinander setzen, weil diese Entwicklung früher oder später auch nach Deutschland kommen wird.

Schalten Sie die Conversion-Killer aus

Ihre Website muss für mobile Endgeräte zugänglich sein und vor allem gut lesbar sein. Mit responsive Webdesign, dynamic Serving oder einer separaten mobilen Website haben Sie drei verschiedene Möglichkeiten, sich bzw. Ihre Website „mobil“ aufzustellen. Auch wenn der Traffic-Anteil von Smartphones auf Ihrer Website derzeit noch geringer ist als der Desktop-Traffic – der mobile Anteil wird in den nächsten Jahren drastisch zunehmen. Übrigens: Bei einer Vielzahl der Websites, die wir betreuen, liegt der mobile Anteil am Gesamt-Traffic bereits bei über 40%.

Screenshot, Quelle: Google Analytics

Denken Sie daher „Mobile First“ und stellen Sie sicher, dass folgende Punkte beachtet wurden, um das Nutzererlebnis mit dem Smartphone so attraktiv wie möglich zu machen:

  • übersichtliches Layout
  • kurze Ladezeiten
  • kurze und sinnvolle URLs
  • verständliche Menüführung
  • perfekte Weiterleitung zur mobilen Seite
  • Share-Button einbinden
  • Telefonnummer verlinken
  • Smartphonesichere Technik verwenden

Welche Möglichkeiten gibt im Bereich mobile SEA?

Helen Ramm erklärt uns die Möglichkeiten, die Google AdWords bietet, um mobile Smartphone-Nutzer gezielt anzusprechen. Dazu zählen mobile Anzeigen Gebotsanpassungen für Mobilgeräte, Nur-Anruf-Kampagnen, Standorterweiterungen und geräteübergreifende Conversions. Wer dazu mehr wissen möchte,  sollte einen Blick auf folgenden Artikel zum Thema: „Wie Sie Google-AdWords Kampagnen speziell für Mobilgeräte erstellen“ werfen.

Welche Möglichkeiten gibt es im Bereich mobile SEO?

Maik Bruns zeigt einige Dinge auf, die zur Pflichtübung im Bereich mobile SEO gehören.

Für separate mobile Seiten: Verwenden Sie rel=„alternate“ und rel=„canonical“ Tags

Für den Fall, dass Sie eine separate mobile Website unter einer Subdomain betreiben (z.B. mobil.ihrewebsite.de ), sollten Sie unbedingt darauf achten, das rel=„alternate“ – Tag bzw. das rel=„canonical“ Tag in Ihre Seiten einzufügen. Das bewirkt, dass der Nutzer passend zum verwendeten Gerät (Desktop oder Smartphone) zur passenden Seite (Desktop oder Mobilseite) weitergeleitet wird. Durch das rel=„canonical“ Tag werden zudem die Signale mit beiden Seiten kombiniert, d.h. wenn die Desktop-Seite schon eine gute Reputation hat, wird diese gute Reputation auch für die separate mobile Seite „vererbt“.

Verwenden Sie die Google Search Console

Eine weitere wichtige Handlungsempfehlung ist, die Google Search Console zu nutzen. Denn hier wird darauf hingewiesen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Nutzerfreundlichkeit auf mobilen Endgeräten noch weiter zu verbessern. Für eine unserer Websites sieht das Ergebnis wie folgt aus:

Screenshot, Quelle: Google Search Console

Maik Bruns verweist auf eine weitere Funktionalität der Google Search Console: Abruf wie durch Google. Damit können Sie testen, ob der der Suchmaschinen-Crawler auch wirklich alles lesen kann. Maik Bruns erklärt die Funktion folgendermaßen: „Eine Suchmaschine kann vielleicht nicht immer alles lesen, weil bestimmt Ressourcen blockiert sind oder vielleicht auch versteckt sind […] Es kann auch sein, dass der Google-Bot mal gar nichts lesen kann […]. Es ist schon ein sehr hilfreiches Tool. Also nutzen Sie das!“ Wir haben das für unsere Seite ausprobiert. Ich denke, wir können damit zufrieden sein.

Mobil-SEO_Abuf_wie_durch_google_google_search_console

Screenshot, Quelle: Google Search Console

Optimieren Sie Ihre Suchergebnisse für Mobilgeräte

Die Darstellung von Suchergebnissen in den SERPs auf Smartphones unterscheidet sich von der Darstellung auf Desktop-SERPs: Der angezeigte Titel und die angezeigte Meta-Description ist auf der mobilen Ansicht kürzer und auch die Sitelinks werden ohne zusätzlichen Text angezeigt. Durch diese verkürzte Darstellung für Smartphones rät Maik Bruns, dass wichtige Informationen und Keywords nach vorne gestellt werden sollten. Sie sollten nicht auf jeder Unterseite Ihren Firmenname nach vorne stellen, sondern diesen eher weiter hinten platzieren.

Für lokale Unternehmen: Richten Sie sich eine Google MyBusiness Seite ein

Google MyBusiness Seiten werden in der Regel bei lokalen Suchanfragen immer sehr weit oben in den mobilen SERPs angezeigt. Die integrierten Interaktionsbuttons (Anruf, Website, Routenplaner) erleichtern es Nutzern, direkten Kontakt mit dem Anbieter aufzunehmen. Für lokale Unternehmen ist es daher Pflicht, eine Google MyBusiness Seite einzurichten und vollständig auszufüllen, um möglichst viele Nutzer auf sich aufmerksam zu machen.

Falls Sie es noch nicht wussten: Wenn eine Website nicht für mobile Geräte optimiert ist, kommt es zu einer negativen Wertung durch Google, d.h. eine nicht mobil-optimierte Website wird tiefer gerankt, wenn jemand mit dem Smartphone eine Suchanfrage stellt. In diesem Video werden die Ergebnisse einer Untersuchung von 150.000 Google Suchergebnissen vorgestellt:

© Ines Schaffranek / Bloofusion

© Ines Schaffranek / Bloofusion