Google Tag Manager Grundlagen

Im Beitrag “Der Google Tag Manager – Eine Einführung” haben wir erläutert, was Tags sind, welche Herausforderungen das Tag Management mit sich bringt und welche Vorteile das tool-gestützte Tag Management hat. Erwähnt wurde dabei auch der Google Tag Manager als einer der kostenlosen und dennoch leistungsstarken Vertreter dieser Kategorie von Tools. In diesem Beitrag wird der Google Tag Manager, der auch auf den kurzen Namen GTM hört, genauer beleuchtet.

Das Grundkonzept des Google Tag Managers

Das Tag Management von Google basiert im Wesentlichen auf drei Komponenten: den Tags, den Triggern und den Variablen.

Was ist ein Tag?

Ein Tag ist ein JavaScript-Snippet, das in die jeweilige Website integriert und ausgelöst werden soll. Der Google-Analytics-Tracking-Code ist ein Beispiel für ein derartiges Snippet. Google stellt eine Vielzahl an Schablonen zur Verfügung, die genutzt werden können. Eine Schablone muss allerdings nicht zwingend verwendet werden, da auch benutzerdefiniertes HTML/JavaScript sowie Image-Tags (Trackingpixel) definiert werden können. Manche Tags sollen auf jeder einzelnen Seite der Website ausgelöst werden, andere wiederum nur auf bestimmten Seiten oder nur unter bestimmten Bedingungen. Hier kommen die Trigger ins Spiel.

Was ist ein Trigger?

Als Trigger (deutsch: „Auslöser“) werden im Google Tag Manager die Regeln bezeichnet, die letztendlich bestimmen, ob ein Tag ausgelöst wird oder nicht. Die Trigger setzen sich dabei zusammen aus einem bestimmten Ereignis und einer zu definierenden Bedingung, die erfüllt sein muss, damit das Tag auslöst. Ein Ereignis kann etwas Banales sein wie ein Seitenaufruf und die Bedingung kann derart definiert werden, dass eine bestimmte Seite wie etwa die Startseite (Homepage) aufgerufen werden muss, damit das Tag ausgelöst wird. Ein Tag bedarf immer eines Triggers, damit es ausgelöst werden kann.

Was sind Variablen?

Variablen stellen das letzte zentrale Element dar. Eine Variable hat in der Regeln einen sprechenden Namen, über den auf die in ihr gespeicherte Information zugegriffen werden kann. Das beschreibt auch gleichzeitig den Zweck der Variablen, denn sie dienen als Informationsspeicher. Eine Information kann beispielsweise die URL der aktuell aufgerufenen Seite sein. In diesem Fall heißt die Variable “Page URL”. Diese Variable gehört, wie auch viele andere, zu den so genannten integrierten Variablen, die der Tag Manager zur Verfügung stellt. Wichtig ist außerdem noch, dass diese Variablen und die darin enthaltenen Informationen sowohl den Tags als auch den Triggern zur Verfügung stehen.

Diese drei genannten Komponenten bilden das Herzstück des Google Tag Managements. Doch wie spielen diese Komponenten zusammen?

Der Google Tag Manager am praktischen Beispiel

Bei grauer Theorie soll es nicht bleiben. Im Folgenden werden die Funktionsweise des Google Tag Managers und das Zusammenspiel der drei zentralen Komponenten an einem konkreten und praxisnahen Beispiel erläutert. Ein typischer Anwendungsfall stellt die Einrichtung von Google Analytics dar.

Im ersten Schritt muss hierzu ein Tag eingerichtet werden. Da der Google Tag Manager dafür bereits eine Schablone anbietet, gestaltet sich dies besonders einfach. Man vergibt lediglich einen sprechenden Namen und wählt dann das Produkt „Google Analytics“ aus.

GTM_Tag_1

Screenshot, Quelle: Google Tag Manager

In den folgenden Schritten kann der Tag-Typ ausgewählt werden. Entweder wird noch das klassische Google Analytics genutzt, oder aber das aktuelle Universal Analytics kommt zum Einsatz. In jedem Fall muss im nächsten Schritt die korrekte Tracking-ID eingetragen werden. Sie hat die Gestalt: UA-xxxxxx-xx und lässt sich im Analytics-Konto einsehen. Nun kann noch der Erfassungstyp ausgewählt werden. Was soll Google Analytics tracken? In der Regel ist dies ein Seitenaufruf und so heißt auch der entsprechende Punkt im Dropdown-Menü. Der Google Tag Manager bietet noch weitere Einstellungsmöglichkeiten an, doch diese spielen nur dann eine Rolle, wenn es Probleme gibt oder wenn die Nutzung über die Grundfunktionalitäten hinausgeht. Im Wesentlichen ist an dieser Stelle die Erstellung des Google Analytics Tags abgeschlossen. Dank der Schablone ist keine Implementierung oder Anpassung von JavaScript-Code erforderlich, es kann alles stattdessen relativ einfach über das intuitive Interface eingerichtet werden.

Der Google Tag Manager gibt einen gewissen Workflow und Prozess vor, so dass nach Erstellung des Tags im letzten Schritt nach einem Trigger gefragt wird. Wann soll das Tag auslösen?

GTM_Tag_2

Screenshot, Quelle: Google Tag Manager

Im Normalfall würde man an dieser Stelle „Alle Seiten“ auswählen, da Google Analytics in der Regel alle Seiten des Webauftritts messen bzw. tracken soll und somit auch der Tracking-Code auf jeder Seite ausgelöst werden muss. An dieser Stelle soll aber „Einige Seiten“ ausgewählt werden, um in diesem Beispiel auch die Variablen ins Spiel zu bringen.

GTM_Tag_3

Screenshot, Quelle: Google Tag Manager

Im nächsten Schritt fordert der GTM zum Anlegen eines neuen Triggers auf. Nachdem dieser neue Trigger erstellt und konfiguriert ist, muss er nur noch gespeichert werden. Das Google Analytics Tag wird dann ausschließlich bei Erfüllung der im Trigger definierten Bedingung ausgelöst.

GTM_Tag_4

Screenshot, Quelle: Google Tag Manager

Der neue Trigger nutzt eine Variable, die schon weiter oben beschrieben wurde, nämlich die „Page URL“. Diese Variable wird in einer definierten Bedingung genutzt, die sich folgendermaßen übersetzen ließe: Mein Name ist „New Trigger“ und ich löse das mir zugeordnete Tag (Google Analytics) dann aus, wenn die Variable „Page URL“, die die URL der aktuell vom User aufgerufenen Seite liefert, den Wert „eine-bestimmte-seite.html“ enthält.

Auf diese Weise lässt sich das Auslösen der Tags gezielt steuern.

Fazit

Zum Grundkonzept des Google Tag Managers gehören die drei Komponenten Tag, Trigger und Variable. Ein Tag ist ein JavaScript-Snippet, das auf einer Website durch einen Trigger ausgelöst wird. Ein Trigger definiert dabei die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit das zugeordnete Tag ausgelöst wird. Die Variablen liefern hierzu nützliche Informationen, die sowohl für die Tags als auch für die Trigger zur Verfügung stehen. Der Google Tag Manager macht den Einrichtungsprozess eines Tags relativ einfach, da die Benutzeroberfläche intuitiv ist und einen gewissen Workflow bietet, an dem sich der Benutzer Schritt für Schritt orientieren kann.