Tag Manager Google

Screenshot, Quelle: google.com

Was ist ein Tag?

Moderne Webseiten weisen eine Vielzahl von eingerichteten “Tags” auf, die häufig den Zweck erfüllen, bestimmte Messungen durchzuführen und auf den Messungen basierende Analysen zu ermöglichen. Ein klassisches Beispiel für ein Tag ist der Google Analytics Tracking-Code, der seitenweit auf einer Internetpräsenz eingerichtet wird und dem versierten User tiefgehende Analysen bezüglich des Verhaltens der Seitenbesucher gestattet. Im Grundgenommen ist ein Tag nicht mehr als ein beliebiges Code-Element, das im Quellcode einer Webseite installiert ist. Häufig wird es auch als Tracking-Code, Tracking-Pixel oder Zählpixel bezeichnet.

Welche Schwierigkeiten können mit Tags auftreten?

Wo ein einzeln installierter Tag noch meist problemlos überschaut und gehandhabt werden kann, ergeben sich häufig Probleme, wenn mehrere Tags von verschiedenen Anbietern zum Einsatz kommen. Dabei ist es nicht nur die Unübersichtlichkeit, die zum gefühlten oder realen Chaos führen kann, sondern vor allem die gegebenen Abhängigkeiten und hinterlegten Regeln sind es, die schnell ein “Tag-Wirrwarr” schaffen. Nicht selten ist es nämlich so, dass bestimmte Tags ausschließlich in Abhängigkeit von bestimmten Ereignissen “gefeuert” werden sollen.

Ein Blick auf einen der großen E-Commerce-Giganten am Online-Himmel offenbart mit Hilfe der Browser-Erweiterung “Ghostery”, dass (zum Zeitpunkt der Erhebung) stolze 39 Tags auf der Startseite implementiert sind. Ohne ausgefeiltes Tag-Management geht dort sicherlich schnell die Übersicht verloren.

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Screenshot, Quelle: ghostery.com

Was ist ein Tag Manager und was leistet er?

Ein Tag-Manager ist ein Tool, das die Verantwortlichen dabei unterstützt, Herr über die Vielzahl der auf der Webseite eingesetzten Tags zu werden. Ein Tag-Manager bietet dafür ein zentrales Management, das heißt, alle Tags der verschiedenen Anbieter werden beim Tag-Manager einmalig eingerichtet und können dann bequem über eine Weboberfläche verwaltet und gesteuert werden.

Auf der Webseite muss nur noch ein einziger Tag installiert werden, und zwar der sogenannte Container-Tag des Tag-Managers. Dieser einzelne Tag fungiert, wie der Name schon suggeriert, als Container bzw. Platzhalter für alle weiteren Tags, die auf der Webseite ausgeführt werden sollen. Der Container-Tag dient somit als Stellvertreter aller einzusetzenden Tags. Technisch gesehen lädt der Container-Tag die anderen Tags im Hintergrund bzw. während des Ladens der Seite nach. Da die Tags asynchron geladen werden, kann sich sogar eine Beschleunigung der Gesamtladezeit ergeben. Ein weiterer großer Vorteil beim Einsatz eines Tag-Managers liegt darin, dass keine IT-Ressourcen mehr beansprucht werden müssen, wenn neue Tags auf der Webseite installiert werden sollen oder wenn neue Ablaufregeln eine Modifikation der bestehenden Tags erfordern. Es muss lediglich einmalig das Container-Tag eingerichtet werden, und zwar seitenweit beispielsweise im Kopfbereich des genutzten Templates. Weitere Eingriffe in die Struktur der Website sind nicht mehr erforderlich, da Ergänzungen oder Anpassungen komfortabel und ohne tiefergehende Programmierkenntnisse in der Weboberfläche des Tag-Managers eingerichtet werden können.

Der Google Tag Manager

Ein relativ weit verbreiteter Vertreter aus der Liga der Tag-Manager ist der Google Tag Manager oder auch kurz “GTM” genannt. Dieses kostenlose Tool gibt es mittlerweile schon in der zweiten Version und erfreut sich wachsender Beliebtheit – dies ist sicherlich auch der einfachen Bedienbarkeit geschuldet. Der Google Tag Manager bietet neben den schon oben genannten Standard-Funktionen unter anderem folgende nützliche Features:

  • Eine Container-Verwaltung, um quasi mehrere Webseiten zu verwalten
  • Eine Benutzerverwaltung mit verschiedenen Berechtigungsstufen
  • Einen großen und weiter wachsenden Pool an integrierten Tag-Vorlagen für Fremdanbieter-Tags sowie für die Tags der hauseigenen Produkte (z.B. Google Analytics, Google AdWords etc.)
  • Vorschau und Debugging, um Veränderungen vor Live-Stellung zu prüfen
  • Eine Versionierung, die einen Änderungsverlauf abbildet und im Bedarfsfall ein Rollback ermöglicht

Video – Google Tag Manager: Key Concepts

Das folgende Video führt in die Grundkonzepte und Schlüsselbegriffe des Google Tag Managers ein, es ist auf Englisch:

Fazit

Der Google Tag Manager ist ein attraktives Tool, das nicht nur durch seinen Preis besticht – es steht kostenlos zur Verfügung –, sondern es bietet auch einen Funktionsumfang, der den meisten Betreibern von Webseiten genügen dürfte. Google hat mit der zweiten Version des GTM ordentlich bei der Bedienoberfläche nachgebessert, so dass sich der User intuitiv zurechtfindet. Wer viele Tags auf der eigenen Seite zu pflegen hat, sollte sich somit den Google Tag Manager genauer anschauen.

Wer weitere Informationen zum Google Tag Manager sucht, wird auf der Google Support-Seite gut bedient. Weiterhin listet Google auch nützliche FAQ (häufig gestellte Fragen und Antworten) auf, die beim Einstieg weiter helfen können. Wer Profi-Tipps sucht, der sollte beim Blog von Simo Ahava vorbeischauen.