Google Mobile Update Pop Ups

Smartphone-Nutzer können sich freuen. Werbetreibende dagegen und Websites, die mit Werbung Geld verdienen, bekommen ein Problem. Denn aufdringliche Werbung statt der Seite, die man eigentlich angesurft hat – so etwas wird von Google seit dem 10. Januar 2017 abgestraft. Absehbar war dieses Update schon seit einem Warnschuss Ende 2015 und ersten Maßnahmen seitdem. Wer entsprechende Werbung in seiner Website integriert hat und Wert darauf legt, von Nutzern mit Mobilgeräten auch zukünftig bestmöglich mit der Google-Suche gefunden zu werden, muss jetzt aktiv werden. Doch worum geht es genau?

Interstitials, Pop-ups, Banner, Unterbrecher- und Überdeckerwerbung

Aus der Perspektive eines Nutzers wird das Google Mobile Update sofort verständlich – wie so oft, wenn es um SEO und Usability geht. Denn das Seitenerlebnis wird durch aufdringliche Werbebanner erheblich beeinträchtigt. Folgende Formate sind im Wesentlichen relevant:

  • Standalone-Interstitials: Das sind alle Formen von Werbung, die der Nutzer selbst wegklicken muss, bevor sich der eigentlich gewünschte Inhalt überhaupt öffnet. Sie versperren also gleich zu Beginn den Weg. Außerdem riskieren Websitebetreiber, dass eine so platzierte Fremdwerbung von Google dem eigentlichen Seiteninhalt zugerechnet wird und ihn entsprechend verwässert.
  • Interstitials im engeren Sinn: Unterbrecherwerbung, die mitten im eigentlichen Inhalt auftaucht und die Wahrnehmung irritiert.
  • Pop-ups: Sie legen sich über den Inhalt und verdecken ihn.
  • Above-the-fold-Werbung: Viel Werbung am Anfang einer Seite zwingt den User, nach unten zu scrollen, um den eigentlich gewünschten Inhalt zu sehen.

Das Ende sämtlicher Interstitials und Pop-ups ist damit aber auch wieder nicht eingeläutet. Schon vor einigen Monaten kündigte der Google Webmaster Central Blog Details des Mobile Updates 2017 an.

Website-Pop-ups und Interstitials: Verbotenes und Erlaubtes

Die Philosophie der neuen Google-Regeln ist wieder recht gut nachvollziehbar, obwohl es für die ab jetzt verpönten „aufdringlichen“ (intrusive) Formate keine genaue Definition gibt. Verpönt sind sie auch primär bloß dann, wenn eine Seite von einem Google-Suchergebnis aus über ein Mobilgerät (Smartphone oder Tablet) angesteuert wird. Es reicht dabei, wenn einer der oben aufgelisteten Punkte aufdringlich erscheint.

Einige Interstitials toleriert das neue Update allerdings:

  • Gesetzlich erforderliche Informationen, deren Kenntnisnahme der User bestätigen muss, wie etwa Hinweise auf die Verwendung von Cookies oder auf Altersbeschränkungen (z. B. bei Alkoholika);
  • Login- und ähnliche Dialogfelder, die den Zugang auf nicht indexierbare oder private Inhalte oder solche hinter einer Paywall gewähren;
  • Banner, die nicht mehr als einen „vernünftigen“ (reasonable) Platz auf dem Bildschirm einnehmen; Google nennt als Beispiele die Installationsbuttons für die Apps von Chrome und Safari.

Wer sich wundern sollte, Seiten auf Top-Plätzen in den Suchergebnissen zu finden, obwohl diese über die genannten Regeln stolz hinwegschreiten: Google selbst weist darauf hin, dass das neue Signal im Update nur eines von hunderten ist, die letztlich über das Ranking entscheiden. Es kann wohl durchaus nachrangig werden, sobald eine Seite mit überragend hochwertigem Inhalt sehr genau auf eine Suche zutrifft. – Das sollte kluge Suchmaschinenoptimierer aber nicht in Sicherheit wiegen. Es bleibt schlimm genug, wenn sich eine Reihe von Nutzern durch Interstitials so gestört fühlen, dass sie die Seite wieder verlassen; auch das registriert Google ja mit hochgezogener Augenbraue.

Fazit: Verstärken Sie Ihr Mobile SEO und nehmen Sie die User-Experience ernst!

Als Websitebetreiber sollten Sie also im Hinterkopf behalten, dass der Anteil Ihrer mobilen Besucher stetig wächst. In der Google-Suche ist es schon seit geraumer Zeit die Mehrheit der Suchanfragen. Google stellt einen eigenen Report zur mobilen Nutzererfahrung zur Verfügung (Google-Account und Registrierung der Website erforderlich), außerdem den Mobile-friendly-Schnelltest (frei zugänglich und seit Kurzem in erneuerter Form); beide sind empfehlenswert.

Wer übrigens seine eigene Website googelt und sich dort bisher über ein Mobile-friendly-Label gefreut hat: Keine Panik, wenn dieses nun fehlt! Google hat das Label aus dem Verkehr gezogen, seit sich schon über 85 % der Seiten damit schmücken konnten. Das unterstreicht andererseits aber auch den Handlungsbedarf für den Rest der Seiten, wenn diese beim Test beanstandet werden.

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