Google Anzeigen in der Bildersuche

© Google

Jeder kennt diese „Haben wollen!“–Momente. Man sieht ein Produkt und ist hin und weg, der Kaufimpuls ist sofort da. Was liegt näher, als das Objekt der Begierde einfach auszuwählen und zu kaufen? Noch dazu, wenn man genau danach gesucht hat? Eigentlich nichts, oder? Eigentlich. Denn die Google-Bildersuche war bisher weitgehend abgekoppelt vom Werbemarkt.

In einem Blogeintrag hat der Internet-Riese nun angekündigt, das zu ändern – wenn auch zunächst nur im US-amerikanischen Heimatmarkt. Dort nennen sie „Haben wollen!“ etwas vornehmer „I-want-to-buy-it“-Mikromomente. Als Zielgruppe hat Google vor allem die mobilen Nutzer im Fokus, und das aus gutem Grund: 34 % der Onlinekäufe werden in den USA bereits von unterwegs getätigt. Die Anzahl von mobilen Shopping-Suchanfragen sei zudem im vergangenen Jahr um 30 % gestiegen.

Bildersuche verknüpft mit thematisch passender Werbung

Googles Antwort ist so simpel wie Erfolg versprechend: ein neues Werbeformat, das in die Bildersuche eingebunden wird. Wer beispielsweise nach Fotos von einem Stuhl sucht, sieht künftig zwischen dem Eingabefeld und den Ergebnissen entsprechende Anzeigen von Händlern mit verwandten Produkten – etwa von Stuhlmanufakturen oder Möbelhäusern. Um die Suche verfeinern zu können, werden zudem Auswahlbuttons in das Konzept integriert. Solche sind bereits auch in der deutschen Bildersuche nutzbar und ermöglichen es, den Suchbegriff auf bestimmte Merkmale zu begrenzen, zum Beispiel ein bestimmtes Modell eines Produkts.

Teilnehmer des Google-Suchnetzwerks sind automatisch berechtigt, das neue Feature zu nutzen. Über einen Deutschland-Start wurde bisher noch nichts verlautbart, doch in der Regel kommen die Innovationen früher oder später auch über den großen Teich.

Google gab außerdem eine weitere Neuerung bekannt, die vor allem für lokale Verkäufer interessant sein dürfte. Das Unternehmen führte in den USA den neuen Button „Buy online, pick up in store“ ein. Online-Händler, die diesen Service anbieten, können dies nun bei Anzeigen mit lokaler Produktverfügbarkeit vermerken. Wer etwa auf seinem Smartphone nach einem Teddy fürs Töchterchen sucht, kann ihn direkt in einem Geschäft in der Nähe online kaufen und nach Feierabend auf dem Rückweg von der Arbeit im Laden abholen. Laut Google berichtete ein Händler, der diese Möglichkeit in der Pilotphase testete, von 40 bis 50 % mehr Klicks.

Das neue Werbeformat eröffnet Ihnen neue Chancen – und Google auch

Argumentiert wird bei den Neuerungen einmal mehr damit, es dem User so einfach wie möglich machen zu wollen. Das ist sicher ein stichhaltiger Faktor: Zu den häufigsten Fragen von Nutzern der Google-Bildersuche zählten: „Wie teuer ist das?“ oder: „Wo kann ich das kaufen?“, berichtet Jonathan Alferness, Vice President Product Management bei Google Shopping, in seinem Blogbeitrag.

TechCrunch weist aber auch zu Recht darauf hin, dass viele mobile Online-Shopper mittlerweile den direkten Weg zu Amazon und Co. suchen, und Google dabei links liegen lassen. In Zahlen heißt das: 44 % der US-Nutzer starten Produktsuchen direkt bei Amazon, lediglich 34 % konsultieren dafür noch Suchmaschinen. Insbesondere das neue Anzeigenformat in der Bildersuche ist sicherlich von Googles Motivation getrieben, einen Stück vom Kuchen der „Visual Shopping Ads“ zurückzugewinnen. Für Online-Händler sind die Motive aber letztlich zweitrangig. Das Konzept, Suchanfragen zu Couch- oder Schmuckbildern mit Anzeigen von Couch- oder Schmuckhändlern zu verbinden, ist naheliegend und erscheint sinnvoll.

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