Einkaufen Smartphone Micro Moments

Nach Big Data, dem Mobilegeddon und Content Marketing (und genau genommen noch etlichen mehr) kommt mit Micro-Moments jetzt ein weiterer Hotspot in den Fokus, den Unternehmen angeblich keinesfalls ignorieren sollten. Sagt Google. Und Sie fragen sich vielleicht, ob das jetzt Ernst ist oder ob bloß jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. – Wie auch immer: Allein, dass Google einen fast 30-seitigen Guide dazu auf den Markt wirft, wird Folgen haben. Dies umso mehr, als der Grundgedanke bestechend einleuchtet.

Warum genau greifen Ihre Kunden gerade zum Handy?

Die Idee der Micro-Moments hängt mit der weltweit rasant zunehmenden Nutzung von Mobilgeräten zusammen: Vor allem Smartphones liefern täglich Dutzende Male Antworten auf Fragen, die irgendwann zu Kaufentscheidungen führen. Irgendwo in diesen 150 einminütigen Aktionen, die Google im Guide erwähnt, ist vielleicht oder wahrscheinlich auch jener Micro-Moment dabei, der über den Kauf Ihres Produkts entscheidet.

Hier passiert ein entscheidender Wandel der Customer Journey: Die Stationen auf dem Weg des Kunden vom ersten Gedanken bis zum Kauf werden für ihn immer öfter auf dem Smartphone-Display sichtbar. Noch ein paar Zahlen:

  • 82% der Smartphone-Nutzer sagen, dass sie sich mit ihrem Mobilgerät informieren, wenn sie in einem Geschäft einkaufen.
  • 91% greifen zum Smartphone, wenn sie eine Idee brauchen, um etwas zu erledigen.
  • 51% haben etwas von einer anderen Marke bzw. einem anderen Hersteller als beabsichtigt gekauft – weil dafür im Moment der Entscheidung die entsprechende Information abrufbar war.
  • 90% haben ihr Smartphone zur Erreichung eines längerfristigen Ziels oder für einen mehrstufigen Prozess benutzt, während sie einfach irgendwo unterwegs waren.

Falls Sie zum Thema Micro-Moments bisher so etwas wie „Die paar Spontankäufe!“ gedacht haben – lassen Sie diese letzte Zahl noch einmal so richtig sacken. Und: Google betrachtet in seinem Guide zwar meist ausdrücklich das Marketing im Hinblick auf Endkunden. Aber zumindest tendenziell wird auch das B2B-Geschäft zunehmend in Micro-Moments gemacht. Angeblich nutzen acht von zehn Entscheidern auch mobile Endgeräte zur Recherche von Produkten oder Dienstleistungen für ihr Unternehmen.

Wie benutze ich Micro-Moments für das Marketing meiner Marke?

Ein Micro-Moments-Beispiel ist Coca-Cola. Nicht, dass Sie die ganze Batterie an Hard- und Software auffahren müssen, die eine so dominante Marke in Stellung bringt! Aber Sie erleben da die richtige Denkweise: Die Lebens- und Erlebniswelt einer relevanten Käufergruppe ist nachvollziehbar angepeilt; die Momente, in denen diese Gruppe erreichbar und bereit für die Marke sein kann, sind optimal erfasst.

Micro-Moments für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), geht das? Ein Cleverox-Video blättert in 1:40 Minuten plakativ eine bunte Mischung von Möglichkeiten auf, die auch einer Kfz-Werkstatt oder einer kleinen Gästepension Perspektiven eröffnet, die Micro-Moments ihrer potenziellen Kunden zu nutzen. Die Frage ist, wie?

Drei Strategien, um den mobilen Kunden zu erwischen

Es gibt natürlich nicht das eine Patentrezept für jedes Business, jeden Hersteller und jeden Dienstleister. Um auf den Zug „Micro-Moments“ aufzuspringen, müssen Sie dieses Marketing umso spezieller auf Ihre Kundenbedürfnisse zuschneiden, je kleiner Ihr Unternehmen ist. Das ist genau so wie beim Versuch, einen Spitzenplatz auf den Suchergebnisseiten bei Google zu erringen. Die Strategien decken sich sogar zum Teil. Da ist viel Suchmaschinenoptimierung gefragt.

  1. Was sind überhaupt die Micro-Moments Ihrer Kunden? In welchen Situationen könnte es sein, dass sie genau Ihr Angebot brauchen? Was wären denn die Suchbegriffe, die sie eingeben? (Das sind dann Keywords, um die der Inhalt ihrer Website kreisen muss.) – Oder ist es entscheidend, dass der Kunde sich in Ihrer Nähe aufhält? (Dann optimieren Sie Ihr lokales Marketing.) Wichtig ist, dass Sie wirklich die Customer Journey Ihrer Kunden auf dem Schirm haben.
  2. Jede Seite Ihrer Website, auf die ein Kunde in seinem kritischen Moment stößt, muss seine Frage beantworten, seine Entscheidung erleichtern, kurz: ihn zufrieden machen. Und zwar möglichst auf den ersten Blick! Andernfalls wird sein zweiter Blick auf ein anderes Suchergebnis fallen. Die wichtigste Frage, die Sie Ihrer ganzen Website immer wieder stellen müssen, lautet: Wie nützlich ist sie für meine Kunden?
  3. Aber: Auch Ihr bester Inhalt ist schon nach wenigen Sekunden Müll, wenn die Technik Ihrer Website nicht mobile friendly ist. Die Leute haben keine Geduld, auf langsame Seiten zu warten, weil sie wissen, dass es schnellere Seiten gibt. Blicken Sie deshalb der Wahrheit ins Auge: Wie schnell oder lahm Ihre Website ist, zeigt ein jetzt speziell auf Speed ausgelegter Google-Test im Handumdrehen.

Fazit: Was Google rät, stimmt meistens (bald)

Es lohnt sich, die 28 Seiten des Google-Guides über Micro-Moments zumindest querzulesen. Dieser Leitfaden enthält nicht nur aufschlussreiches Zahlenmaterial, sondern er steckt auch randvoll mit praktischen Tipps. Sie können die während Ihrer persönlichen Micro-Moments unsystematisch abarbeiten oder gezielt in die Strategie Ihres Online-Marketings einbauen. Und wenn Sie nichts tun, dann wissen Sie zumindest, warum Ihre Kunden ausbleiben.

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