Alina Lipka Content Managerin

Alina Lipka arbeitet als Content-Managerin bei Neoskop. Die Full-Stack-Agentur aus Hannover betreut Kunden auch bei ihren Online-Marketing-Projekten, unter anderem im Content-Marketing. Erfolgreich ist ein Projekt dann, wenn es dem Kunden und seinen Nutzern Spaß macht und begeistert. Alina ist der Meinung, dass Content-Marketing in jeden Marketing-Mix gehört.    

2016 wird DAS Jahr für Content-Marketing. Würdest du dem zustimmen?

Der Begriff “Content-Marketing” ist seit einigen Jahren in aller Munde. Dennoch ist diese Disziplin des Marketings nicht neu. Seit Jahrhunderten erzählen Unternehmen Geschichten mit dem Ziel, Markenattraktivität nachhaltig zu steigern. John Deere hat beispielsweise ab 1895 Content-Marketing betrieben, indem er sein Wissen über moderne Landwirtschaft in einem kostenlosen Kundenmagazin verbreitet hat. Dieses ermöglichte seinen Kunden, einen höheren Ernteertrag zu erzielen. John Deere hingegen konnte so geschickt den Absatzmarkt seiner Trecker ankurbeln. Eine klare Win-Win-Situation, für Kunde und Unternehmen! Content-Marketing ist also nichts Neues. Dennoch geriet die Macht der Inhalte lange Zeit mit dem Erscheinen der Suchmaschinen in Vergessenheit. Mittlerweile kann man ein Umdenken der Unternehmen spüren. Content wird mehr Beachtung geschenkt. 2016 wird deswegen ein wichtiges Jahr. Allerdings wird es auch langfristig gesehen wichtig bleiben und sogar einen noch größeren Stellenwert bei Unternehmen finden. Content-Marketing ist für eine erfolgreiche Marketing-Strategie nicht mehr wegzudenken.

Warum wird Content-Marketing immer wichtiger?

Exquisite Inhalte sind in der heutigen Zeit im Anbetracht der Unternehmenskonzentration unumgänglich. Wer seine Marke erfolgreich im Internet positionieren möchte, kommt an gutem Content nicht vorbei. Viele Faktoren spielen hier zusammen.

Zum einen zwingt Google mit seinen fast 95% Marktanteilen Unternehmen in Deutschland regelrecht zu guten Inhalten. Mit den unterschiedlichen Algorithmus-Updates werden manipulative Vorgehensweisen abgestraft, die das Ranking bei Google positiv beeinflussen. Duplicate Content, Keyworddichten von bis zu 10% oder mangelhafte Inhalte sind somit passé. Was bleibt sind gute, einzigartige Inhalte, die dem User Mehrwert liefern. Unternehmen mit guten Inhalten werden also mit einer guten Positionierung belohnt. Content-Marketing und SEO sind nicht mehr voneinander zu trennen.

Ein weiterer Grund warum Content-Marketing immer wichtiger wird, ist die Wahrnehmungsentwicklung von Werbung. Eine penetrante Werbeaktion kann sich negativ auf die Markenreputation auswirken. In all der Reizüberflutung funktioniert Werbung einfach nicht mehr wie früher. Da ist Content-Marketing die ideale Lösung, volle Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erhalten.

Außerdem kann mittels Content-Marketing Expertise und Know-how demonstriert werden. Mit glaubwürdigen und einzigartigen Inhalten können Unternehmen unter Beweis stellen, über welches Wissen sie verfügen. Dieses Wissen, welches bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) oftmals von Generation zu Generation weitergegeben wurde, überzeugt. Jeder Inhalt verhilft dem Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzugrenzen und persönlicher zu werden.

Generell können Unternehmen auch mit wenig Budget erfolgreiches Content-Marketing betreiben. Schließlich ist Content-Marketing langfristig kostengünstiger und vor allen Dingen effizienter als Werbung. Mit Disziplin, Organisation und Motivation sind KMU großen Unternehmen nicht benachteiligt.

Die Content-Produktion, also die Erstellung von Inhalten, muss fest in den Arbeitsalltag integriert werden. Hierfür sind Verantwortliche erforderlich, die sich mit der Unternehmenskultur identifizieren und motiviert sind regelmäßig Content zu produzieren.

Viele KMU scheitern an der Ideenfindung, welche Inhalte erstellt werden könnten. Was hier oft hilft sind Brainstormings mit Kollegen, bei denen die Perspektive der Kunden berücksichtigt wird. Welche Fragen haben Kunden zu der Branche oder den Produkten? Wie kann das Unternehmen sein Expertenwissen demonstrieren? Welche Geschichten können rund um das Unternehmen oder der Marke erzählt werden, etc.

Was glaubst du, mit welchen Herausforderungen kleine und mittlere Unternehmen rechnen müssen?

Zum einen gilt es, die technische Hürde zu überwinden. Hierzu gehört ein sicherer Umgang mit dem CMS, sozialen Netzwerken und bestenfalls Webanalyse-Tools wie Google Analytics. Auch das Texten sollte gelernt sein. Aber Übung macht hier auf jeden Fall den Meister! Je mehr man schreibt, desto schneller und sicherer wird man. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.

Zum anderem gibt es die Herausforderung, Inhalte zu schaffen, die für die Zielgruppe relevant sind. Nur zielgruppenorientierter Content führt zum Erfolg. Schließlich sollen die Inhalte dazu dienen, potenzielle Käufer auf die Marke aufmerksam zu machen und auf die Webseite zu locken. Nur wenn sich diese angesprochen fühlen, gelingt dieser Schritt. Das hört sich einfach an, kann aber in der Umsetzung knifflig werden.

Aus deiner eigenen Erfahrung: Welche Content-Formate funktionieren am besten?

Corporate Blogs sind gerade für den Start besonders zu empfehlen. Mit wenig Aufwand können in regelmäßigen Abständen Beiträge auf der Webseite publiziert werden. Das erzeugt Dynamik. Zudem können die Alleinstellungsmerkmale und die Expertise so gut in Szene gesetzt werden. Dem jungen Team, welches sich hinter Reishunger versteckt, ist dieses sehr gut gelungen. Sie berichten regelmäßig von ihren Produkten, Lieblingsrezepten und Fakten rund um den Reis. Das wirkt glaubwürdig und positioniert sie als Experten.

Auch Landingpages stoßen aus Suchmaschinen- und User-Sicht auf vollen Erfolg. Eine gute Landingpage konzentriert sich nur auf ein einziges Ziel und ist für die Zielgruppe geschrieben.

Ein weiteres Content-Format, das oft in Vergessenheit gerät, sind die bekannten FAQ. Mit den Antworten wird die Webseite mit relevanten Informationen zu den Produkten, der Marke oder allgemein dem Unternehmen angereichert. Das findet nicht nur Google gut, sondern verhilft der Zielgruppe schnell an relevante Informationen zu kommen, die vor allen Dingen eine Kaufentscheidung erleichtern. Ein ausgezeichnetes Beispiel bietet der Hersteller von Netzwerktechnik Develo.

Was generell gut funktioniert ist visueller Content – und zwar in jeglicher Form. Aus gutem Grund sagt man, Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Fotos und Videos erlangen schnell die Aufmerksamkeit der Zielgruppe. Die sogenannte Engagement-Rate oder auch Interaktionrate ist wesentlich höher, als bei reinem textuellen Content. Außerdem bietet visueller Content die Möglichkeit, Transparenz zu zeigen. Besonders im Internet, wo die menschliche Komponente in den Hintergrund rückt, helfen Bilder diese wieder herzustellen und dem Unternehmen bzw. der Marke ein Gesicht zu schenken. Bei uns auf dem Blog habe ich kürzlich einen Blick hinter das Projektmanagent veröffentlicht, mit dem Ziel, Persönlichkeit und Transparenz zu zeigen.

Blick hinter die Kulissen Neoskop PM

Quelle: neoskop.de

Wenn es um komplexe Zusammenhänge oder um viel Inhalt geht, sind Infographiken sehr zu empfehlen. Diese werden in sozialen Medien deutlich häufiger geteilt als beispielsweise klassische Blogbeiträge. Es gibt viele kostenlose Tools, wie Piktochart, mit denen Infographiken ohne graphisches Vorwissen erstellt werden können.

Hast du abschließend noch einen Tipp, wie man noch heute mit Content-Marketing beginnen kann?

Klar! Wer mit Content-Marketing erfolgreich sein möchte, sollte dieses mit Herzblut betreiben. Es gibt nichts schöneres als von der Motivation oder Leidenschaft anderer angesteckt zu werden. Nichtsdestotrotz sollte man sich zuallererst eine Content-Strategie erarbeiten, die aussagekräftig und für die Zielgruppe abgestimmt ist. In eurem E-Book habt ihr die einzelnen Etappen sehr schön beschrieben.

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Danke für das Interview, Alina!