Ein Auftritt bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken ist für Unternehmen zumindest technisch sehr einfach. Auch die ersten Inhalte sollten wenig Kopfzerbrechen bereiten: Profil und laufende Beiträge sind – bei gewissen Unterschieden, je nach Plattform – mit der Anleitung am Beispiel Facebook kleines Einmaleins fürs Marketing.
„Social Media Marketing“ (SMM) bedeutet allerdings andere Umgangsformen als die Älteren der Branche von Advertising oder Dialogmarketing gewohnt sind. Es geht hier um die heikle Balance zwischen dem Slang der jeweiligen Plattform und der Tonalität, die für das Unternehmen charakteristisch ist. Das lässt sich in den regulären eigenen Beiträgen noch relativ rasch entwickeln – die Kunst beginnt jedoch beim wirklichen Online-Dialog.
Freude an der Auseinandersetzung – ein Muss in der Community
Das volle Potential sozialer Netzwerke nutzt nur aus, wer sich dort interessiert und engagiert bemerkbar macht. Als POS-Vorposten oder Forum für Image-Kampagnen eignet sich das Web 2.0 nur bedingt. Die Nutzer erwarten auch von Unternehmen, dass oft gepostet und gut gelaunt kommentiert wird. Das lässt sich mit einer professionellen SMM-Redaktion ganz oder teilweise machen. Man kann und soll sich aber auch eigenständig und Schritt für Schritt vortasten.
Wer z.B. schon eine eigene Facebook-Seite betreibt, bekommt bald ein Gefühl dafür, wie Besucher reagieren. Im eigenen Revier lässt sich auch testen, welchen Effekt Kommentare auf Postings haben. Empfehlungen dazu lassen sich nur für konkrete Unternehmen auf konkreten Plattformen formulieren. Twitter funktioniert für den Papst anders als YouTube für Monty Python. Und vieles hängt davon ab, ob etwa der News-Wert, ein Product-Placement oder eher das Image im Mittelpunkt steht.
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Frechheit siegt, Kreativität auch – glaubhaft muss es sein
Zwei diametral entgegengesetzte Beispiele für gelungene Kommunikation: „Die Welt“ benutzt Facebook als Newsticker im Stundentakt; bunt gemischt, exzellent aufgemacht. Bei den Kommentaren postet die Redaktion nahkampfmäßig mit. Freche User (man kennt einander auch!) kriegen durchaus ihr Fett ab. Die Bilanz bisher: über 300.000 Likes. Szenenwechsel: Der KidsClub von Borussia Dortmund schickt seit 2005 sein Maskottchen „Emma“ auf Facebook – als „Person des öffentlichen Interesses“. Hier sammelt ein einzelnes Posting schon einmal 200 Kommentare und ein paar tausend Likes ein. Also: Anything goes. Wenn man es dem Unternehmen abnimmt.
Speziell das Kommentieren kann sowohl stilistisch als auch mit Blick auf die Arbeitskapazität schnell aus dem Ruder laufen. Wer mit einer Breitseite auf fünf Plattformen zugleich die Schlacht eröffnet, könnte allzu bald kentern. Eine gute Social-Media-Beratung wird hier auf gezielte Dosierung setzen. Also: Die durchaus empfehlenswerte Verspieltheit in der Form muss im Rahmen der – hoffentlich aufgestellten – Effizienzkriterien bleiben.
Natürlich muss man das Echo vertragen können.
Viele Leute denken sich halt, wenn sie hinter einem PC sitzen das nicht zählt was sie sagen.
Wenn man austeilt muss man einstecken können…
Lg
Super kommentar vielen dank
Kommentieren ist nicht ganz risikofrei. Es gibt Kommentare, die man nachträglich besser anders formuliert hätte. Aber wer austeilt, muss auch einstecken können. Das gehört zum Business. Ich finde die Diskussionskultur in Deutschland manchmal gar betulich. Was ich sicherlich immer abblocke, sind primitive und auch anonyme Angriffe.
Der Beitrag hat mich sehr überzeugt! Vielen Dank für Ihre Mühe. :)